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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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geht wie immer um die Balance zwischen Tempo und Präzision.
    Der Lademeister reckte den Daumen und sagte etwas
    in seinen Kopfhörer. Der Hubschrauber begann
    abzuheben, und ich sprang. Ich fiel zu Boden und blickte sofort wieder hoch. Der Hubschrauber stieg rasch höher, die Luke schloß sich gerade. Innerhalb weniger Sekunden war er verschwunden. Es war 21 Uhr, und wir waren
    allein.

    Wir befanden uns in einem ausgetrockneten Flußbett. Im Osten war alles flach und dunkel. Im Westen ebenfalls.
    Der Nachthimmel war kristallklar und sternenübersät.
    Es war beeindruckend. Ich konnte meinen Atem sehen.
    Es war viel kälter, als wir es gewohnt waren, fast frostig.
    120
    Schweiß lief mir übers Gesicht, und ich begann zu
    zittern.
    Es dauert lange, bis sich die Augen an Dunkelheit
    gewöhnen. Was man beim Landen sieht und dann nach
    etwa fünf Minuten, ist völlig verschieden.
    Vince und seine Leute waren immer noch in
    Feuerschutzposition. Sie waren etwa 30 Meter weit zum Rand des Wadis gestiegen und blickten über den Kamm.
    Wir gingen ebenfalls zum Rand, um einen
    Sicherheitsbereich zu schaffen. Jeder mußte zweimal gehen, um die Rucksäcke, Kanister und Säcke dorthin zu schleppen.
    Mark holte seinen Magellan heraus und nahm eine Peilung vor. Er schielte das Gerät mit einem
    zugekniffenen Auge an. Selbst geringes Licht kann die Nachtsicht trüben, und der Gewöhnungsprozeß der
    Augen beginnt von neuem. Wenn man auf eine
    Lichtquelle schauen muß, schließt man das wichtige Auge, das Zielauge, und sieht mit dem anderen hin. Dann hat man immer noch 50 % Nachtsicht.
    Wir lagen in einer Rundumverteidigungsstellung und deckten einen Bereich von 360 Grad ab. In den nächsten zehn Minuten verhielten wir uns absolut reglos. Man steigt aus einem lauten, stinkenden Flugzeug, und es herrscht hektische Aktivität. Doch anschließend muß man dem Körper Gelegenheit geben, sich auf die neue Umgebung einzustellen, sich an die Geräusche, Gerüche und Anblicke, die klimatischen Veränderungen und das Terrain zu gewöhnen. Auf Streife im Dschungel macht man das gleiche. Man bleibt immer wieder stehen, um zu 121
    lauschen und genau hinzusehen. Auch im normalen
    Leben bewährt sich das. In einem fremden Haus fühlt man sich gleich etwas wohler, wenn man sich eine Weile darin aufgehalten hat. Einheimische spüren immer
    instinktiv, ob im Land eine bedrohliche Stimmung
    herrscht und Unruhen zu befürchten sind, ein Tourist jedoch stolpert geradewegs in alles hinein.
    Wir mußten unsere Position bestätigen, denn oft
    verfehlt der Hubschrauber den eigentlich geplanten Zielort. Sobald man genau weiß, wo man ist, gibt man diese Information an jeden im Trupp weiter. Der
    Kommunikationsfluß ist lebenswichtig. Es reicht nicht, wenn nur der Anführer Bescheid weiß. Wir waren genau da, wo wir sein wollten, doch das war schade, denn so konnten wir der RAF bei unserer Rückkehr keinen
    überbraten.
    Der Boden war eben und ohne besondere
    Kennzeichen. Es war harter Stein mit einer etwa fünf Zentimeter dicken Schicht Geröll und Schotter. Es sah fremdartig und öde aus, wie eine Szene aus einem
    Science-fiction-Film oder auf dem Mond. Ich war schon häufiger mit den verschiedensten Aufträgen im Nahen Osten gewesen und hatte gedacht, ich wäre mit den
    Verhältnissen vertraut. Aber das hier war mir neu. Ich spitzte die Ohren, als ich in der Ferne einen Hund bellen hörte. Wir lagen hier sehr isoliert, aber wir waren ein größerer Trupp und hatten mehr Waffen und Munition als die Sonne Strahlen, und schließlich wurden wir dafür bezahlt.
    20 bis 30 Kilometer entfernt im Osten und Nordosten 122
    gab es Bombenangriffe. Ich sah die Leuchtspurgeschosse hochgehen und Blitze am Horizont. Sekunden später
    dröhnten die Explosionen.
    In einem der Blitze sah ich etwa anderthalb Kilometer weit entfernt im Osten die Silhouette einer Plantage. Das hatte ich nicht erwartet, aber da stand sie – Bäume, ein Wasserturm, ein Gebäude. Nun wußte ich, woher das
    Gebell stammt. Andere Hunde antworteten. Sie hätten bestimmt den Chinook gehört, aber für die Bewohner der Gegend war ein Hubschrauber einfach nur ein
    Hubschrauber. Probleme bekämen wir nur, wenn hier
    auch Truppen stationiert wären.
    Ich machte mir Sorgen, wie zuverlässig unsere
    restlichen Informationen wohl waren. Aber schließlich waren wir nun an Ort und Stelle, und wir konnten kaum etwas anderes tun. Wir warteten auf das Geräusch
    anspringender Autos, aber nichts tat sich. Ich

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