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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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bombardiert. Die Druckwellen erfaßten uns, und der Wagen wurde durchgeschüttelt. Die Wachen fluchten.
    Das Auto hielt an. Ich hörte die typischen Katastrophengeräusche - quietschende Bremsen, vor Schmerz und Verzweiflung, Panik und Zorn schreiende Menschen, eine weinende Frau, ein wimmerndes Kind, das Knirschen von Metall auf Stein. Der Fahrer und die Wachen sprangen raus, und kalte Luft strömte über uns hinweg. Das war vielleicht unsere Chance. Die Männer waren weg, die Türen standen offen, doch ich konnte hören, daß gesprochen wurde. Ich konnte nicht sehen, was vor sich ging. Es war unglaublich frustrierend. Ich mußte mir allein anhand der Geräusche alles zusammenreimen. War die Straße zerbombt? War sie blockiert? Hatte der Fahrer angehalten, um jemandem zu helfen? Und was uns betraf, würden sie uns jetzt zusammenschlagen, weil wir Europäer waren und man sie gerade bombardiert hatte? Die Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf, aber noch ehe ich irgend etwas zu Dinger sagen konnte, stiegen die Iraker wieder ein, und es ging weiter.
    Wir fuhren etwa anderthalb Stunden. Ich hatte die Orientierung verloren, sobald wir das Lager verlassen und nach links abgebogen waren, und ich hatte keinen Schimmer, wo wir waren. Wieder einmal war ich stinksauer auf mich. Als wir schließlich hielten, hätten wir genausogut in Timbuktu sein können.
    Sie zerrten uns aus dem Wagen, und man steckte mich in einen Raum, der meinem Gefühl nach derselbe wie bisher hätte sein können. Es kam mir so vor, als lägen die Wachleute noch im Bett. Jemand stieß mich zu Boden und fesselte mich mit Handschellen an etwas, das wohl ein Bett war. Eigentlich hatte ich es ganz bequem. Ich kauerte nicht hinten in einem Wagen, meine Knie waren nicht bis zu den Ohren hochgezogen, und mein Arm war nicht hoch an der Wand angekettet. Ich saß mit gekreuzten Beinen auf dem Boden und versuchte, zu mir zu finden, mich auf die Situation einzustellen, ich spürte, daß ich mit dem Gesicht zur Wand saß. Ich legte den Kopf nach hinten, so daß ich am Nasenrücken vorbeisehen konnte. Ich sah nichts außer dem schwachen Leuchten eines Paraffinofens.
    Ich saß eine Stunde lang da, die verschiedenen Möglichkeiten gingen mir durch den Kopf. Wir waren ohne Frage durch ein großes bewohntes Gebiet gekommen. Vielleicht Bagdad? Weshalb sollten sie uns nach Bagdad bringen? Um uns der Bevölkerung zu präsentieren? Um uns zu einem menschlichen Schutzschild zu machen? Würden die Alliierten eine Stellung bombardieren, wo Gefangene waren? Und ob sie das täten. Schwarzkopf würde wohl kaum die Kriegshandlungen einstellen, bloß weil Dinger und Andy in einem Radarzentrum festgehalten wurden. An wen würde man uns ausliefern? Würde man ein Video von uns machen? Ich hätte nichts dagegen. Ich wollte, daß man erfuhr, daß ich noch am Leben war.
    Ich hörte langsames, regelmäßiges Atmen von zwei Menschen. Um zu testen, ob sie schliefen, beugte ich mich vor und legte den Kopf auf das Bett. Nichts geschah. Ich ließ mich auf die rechte Seite gleiten, so daß ich mit dem Kopf auf dem Teppich lag. Noch immer nichts. Ich preßte die Augenbinde gegen den Teppich und schaffte es, sie ein Stück nach unten zu schieben. Ich war tatsächlich wieder im selben Raum.
    Ich überlegte, was den anderen von uns passiert war. Waren wir die beiden einzigen Überlebenden? Würden sie es uns sagen, wenn es welche von uns über die Grenze geschafft hatten? Mir fielen zwar keine Antworten ein, aber es war gutes geistiges Training. Vielleicht würde ich so etwas noch sehr viel häufiger machen müssen. Ich stellte mich bereits auf eine lange Gefangenschaft ein. Es wäre natürlich schön, wenn ich gleich nach Kriegsende freigelassen würde, aber das war derzeit nicht absehbar. Ich mußte damit rechnen, daß ich als Geisel festgehalten wurde, vielleicht zwei, drei Jahre.
    Meine Hände taten höllisch weh. Ich versuchte, sie aus den Handschellen zu bekommen, vergeblich. Sie waren zu stark geschwollen. Ich überlegte, ob ich die Wachen bitten sollte, mir für kurze Zeit die Handschellen abzunehmen, aber sie hatten bestimmt nicht den Schlüssel - und sie würden sich bestimmt nicht die Mühe machen, ihn zu holen. Meine Gedanken wanderten zu Jilly. Was sie wohl gerade machte ...
    Zwei Stunden später kamen erneut die Burschen mit ihren Gaslampen. Wie zuvor nahmen sie mir die Handschellen ab, hievten mich hoch und schleppten mich wieder in die Kälte. Es war ein schönes Gefühl auf der

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