Die Männer von Bravo Two Zero
Tür.
»Wir haben den Piloten hier. Wollt ihr mit ihm reden?« fragte ein Schreiber.
Der Luftwaffenmajor, der eintrat, war kleiner als Mike und hatte rotes Haar und Sommersprossen.
»Kannst du uns an diesen Punkt bringen?« fragte ich ihn und zeigte ihn auf der Karte.
»Wann?« fragte er mit flacher, akzentloser Stimme.
»Das weiß ich noch nicht. So in zwei Tagen.«
»Da kann ich erst mal ja sagen. Aber ich muß meine Planung machen, Separierung etcetera. Wieviel Mann?«
»Acht.«
»Fahrzeuge?«
»Nur Ausrüstung.«
»Kein Problem.«
Ich spürte, daß er in Gedanken bereits Treibstoffmenge und Bodenbeschaffenheit berechnete und über Luftabwehrstellungen nachdachte.
»Habt ihr weitere Informationen - Karten?«
»Ich wollte das gleiche fragen«, erwiderte ich.
»Wir haben sonst nichts. Wenn wir euch da nicht hinkriegen, wohin wollt ihr dann?«
»Hängt davon ab, wo du uns hinbringen kannst.«
Der Pilot koordinierte alles, vom Abholen bis zum Absetzen, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, woraus unsere Aufgabe bestand. Wir mußten hundertprozentig auf sein Urteil vertrauen und waren schlicht seine Passagiere.
Wir wollten herausfinden, wie wir mit einem Minimum an Einsatz den größtmöglichen Schaden bewirken konnten. Wenn wir Glück hatten, verliefen die Kabel neben der MSR, und ungefähr alle 10 Kilometer gäbe es einen Einstiegschacht. Wir wußten nicht, ob wir in den Inspektionslöchern ein Signalverstärkersystem vorfinden würden. Stan aber meinte, da so verlegte Kabel sehr billig seien, könnte ebensogut noch ein
Landkommunikationskabel mit dort liegen.
Weitere Fragen an Bert. Würden die Einstiegsdeckel mit einem Vorhängeschloß verschlossen sein? Waren sie mit Alarmanlagen ausgerüstet, und konnten wir die austricksen? Müßten wir andernfalls selbst nach dem Kabel graben? Waren die wohl mit Beton ummantelt, mit Stahl oder anderem Schutzmaterial? Falls das zuträfe, mußten wir die Sprengladung anspitzen, um den Stahl zu durchdringen. Konnte man die Einstiegsluken fluten, um einen Angriff zu verhindern? Seltsamerweise wäre das sogar von Vorteil, denn Wasser verstärkt die Sprengwirkung und damit auch unsere Explosion.
Wir überlegten uns, daß wir je nach Bodenbeschaffenheit vier, fünf, sechs Ladungen entlang dem Kabel anbringen würden. Diese würden der Reihe nach an mehreren Tagen hintereinander detonieren. Die Ladungen würden wir alle in einer Nacht legen; die erste würde am frühen Abend des folgenden Tages hochgehen. Das bedeutete maximal eine ganze Nacht, in der nichts repariert werden konnte. Zumindest würde es die Instandsetzung verzögern, denn die Irakis konnten vermutlich erst in der Dämmerung des nächsten Morgens kommen. Es wäre sinnvoll, die Mechaniker in den Angriff einzubeziehen, um die Möglichkeiten der Irakis für Reparaturarbeiten zu reduzieren. Mark hatte die Idee, bei den Löchern Elsie -Minen zu legen, kleine Abwehrminen, die auf Druck reagieren. Wenn man darauf tritt, explodieren sie.
Wenn alles nach Plan ging, würde schon die erste Sprengstoffladung das Kabel durchtrennen, und wenn sie im Morgengrauen zur Reparatur kämen, würde der Techniker oder Wächter durch eine Mine verletzt oder getötet werden. Am nächsten Abend ginge Nummer zwei los, aber wir würden für diesen Fall keine Mine anbringen. Die Jungs, die zur Reparatur kämen, würden sehr vorsichtig sein, sich Zeit nehmen oder sich sogar weigern, den Job auszuführen. Am nächsten Tag ginge wieder eine Sprengladung hoch, diesmal aber wieder mit Elsie -Minen versehen. Vielleicht fühlten sie sich jetzt sicherer, würden aber wieder getroffen. Das einzige Problem war, daß wir die Elsies nicht zu nahe an den Stellen verlegen konnten, die wir in die Luft jagten, weil die Explosion sie verrücken oder freilegen konnte.
Im negativsten Fall machten wir das Kabel erst nach sechs Tagen unbrauchbar. Bestenfalls zerstörten wir es gleich am ersten Tag auf Dauer. Es war eine hervorragende Idee von Mark, und wir setzten zwei Kisten Elsies, insgesamt 24 Stück, auf unsere Liste.
Grundsätzlich würden wir so viele Grabungen vornehmen, wie es mit unserer Ausrüstung in der verfügbaren Zeit möglich war. Vielleicht mußten sie 20 Kilometer weit auseinanderliegen, und wir brauchten zwei Nächte dazu. Ich hoffte, daß wir nicht die Einstiegsluken aufsprengen mußten, um an die Kabel zu kommen, denn wenn sie dann die anderen Luken überprüften, würden sie die weiteren Ladungen sicher entdecken. Aus
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