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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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daß wir unseren Eimer leeren, Sir?« fragte ich. »Wir haben Probleme mit dem Magen, er wird langsam voll.«
    Er herrschte einen der Burschen an und sagte: »Ja, nimm den Eimer.« Stan nahm ihn und folgte einem Wachmann.
    Der Major sagte: »Ihr kriegt zu essen, und darüber könnt ihr euch freuen, denn ihr seid hierhergekommen, um unsere Kinder zu töten. Ihr dürft keinen Lärm machen - nicht reden, nicht rufen. Verstanden?«
    Während er sprach, erspähte Dinger die Umrisse einer Zigarettenschachtel unter seinem Hemd.
    »Entschuldigen Sie, Sir, kann ich vielleicht eine Zigarette haben?«
    Dinger lächelte, so lieb er konnte. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wir bemühten uns angestrengt, freundlich, nett, höflich und liebenswürdig zu wirken. Der Major knöpfte sein Hemd auf und zog die Schachtel aus der Tasche eines T-Shirts darunter. Er gab Dinger eine Zigarette, aber kein Feuer, damit Dinger sich ärgerte. Den Rest des Tages blickte er sie sehnsüchtig an und hielt sie sich unter die Nase.
    Stan hatte versucht, soviel wie möglich mitzukriegen. Er konnte uns aber nur sagen, daß es mehrere Zellen gab, deren Türen mit Decken oder Reissäcken verhängt waren, auf denen absurderweise stand: »AMERIKANISCHER REIS FÜR DAS IRAKISCHE VOLK«. Am Ende des Ganges befanden sich ein Tor und ein weiterer Gang, der in den Hof führte, und dahinter war wieder ein Tor. Viel mehr hatte er nicht sehen können. Es handelte sich offenbar um eine abgeschlossene Gebäudeeinheit mit nur einem Ein- und Ausgang.
    Allem Anschein nach befanden wir uns zusammen mit den Wachen im Waschblock. Ihre Wäsche hing an Leinen. In einer Ecke stand ein großes Ölfaß, das mit Wasser gefüllt war. Es gab ein langes Waschbecken mit vier oder fünf Wasserhähnen und die typischen arabischen Toiletten, die wie üblich verstopft waren. Laut Stan stank es überall.
    Eine Woche verging. Manchmal kamen sie dreimal am Tag in unsere Zelle, manchmal zweimal, manchmal sechs- oder siebenmal. Wir hörten ständig Soldaten auf- und abgehen, sie wuschen ihre Wäsche oder lungerten einfach nur herum.
    Wir erhielten nur unregelmäßig zu essen. Manchmal kam der Eimer zur Frühstückszeit, manchmal am späten Nachmittag, manchmal bei Sonnenuntergang. Die Mahlzeiten bestanden stets aus Reissuppe oder gekochtem Reis, schlammiges Zeug mit Sand oder Dreck drin. Sie sagten uns ständig, daß wir von Glück sagen könnten, überhaupt etwas zu bekommen. Einmal gab es angenagte Knochen. Wir machten uns hungrig darüber her.
    Sie hatten anscheinend einen dieser klassischen Gefängnisfilme gesehen, wo die Gefangenen per Radio indoktriniert werden, denn jeden Morgen bei Sonnenaufgang machten sie das Radio an, das dann draußen vor unserem Fenster losplärrte, als ob wir in der
    Zelle von einem Lautsprecher beschallt würden. Meist waren es aggressive Tiraden, aus denen ab und zu die Worte »Bush« und »Amerika« herauszuhören waren. Dann kamen Gebete, und schließlich fing der Redeschwall wieder an. Es hörte erst bei Sonnenuntergang auf und trieb uns zum Wahnsinn.
    Unser Viertel wurde jede Nacht bombardiert. Überall in der Stadt hatte es die ganze Zeit über vereinzelt Luftabwehrfeuer gegeben; einige Geschütze standen auch bei uns im Hof. Wir spürten die Erschütterungen an unserem Dach und hörten, wie die Männer an den Geschützen stritten und schrien. Offenbar war ihnen nicht klar, daß ein Flugzeug schon wieder außer Reichweite ist, sobald man es hört.
    In der Nacht auf den 13. Februar fand in den Straßen rund um das Gefängnis eine heftige Schießerei mit Handfeuerwaffen statt, die 20 bis 30 Minuten andauerte.
    »Verdammt, was ist da los?« sagte Dinger.
    Er und Stan hoben mich an den Fensterschlitz, und ich schaffte es gerade, meinen Kopf so hoch zu strecken, daß ich Leuchtspurgeschosse sehen konnte.
    »Da muß so was wie eine Revolution oder ein Staatsstreich im Gang sein. Es geht ganz schön zur Sache.«
    Einige Nächte später beschlossen wir, daß wir versuchen wollten, mit den Männern in den anderen Zellen Kontakt aufzunehmen. Wir wußten, daß der Bursche nebenan David hieß und Amerikaner war. Bei Russell waren wir nicht sicher. Wenn man uns erwischte,
    mußten wir damit rechnen, geschlagen zu werden oder daß man noch Schlimmeres mit uns anstellte, aber wir fanden, das war es wert. Wenn einer von den ändern freigelassen wurde oder floh, konnte er unsere Namen nennen.
    Wenn die Wachen Feierabend machten, schlossen sie zuletzt das Haupttor am Ende

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