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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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aus Handfeuerwaffen. Einmal kamen Wachen hereingestürzt, und Jeral sagte: »Der Krieg ist vorbei!«
    »Woher weißt du das?« fragte ich.
    »Saddam Hussein hat einen Vertrag unterschrieben. Er hat der Nation erklärt, daß er nicht so viele Feinde sterben lassen will. Er ist ein sehr mitfühlender Mann.«
    Um einschätzen zu können, ob er Scheiß verzapfte oder nicht, warteten wir ab, ob es in der Nacht wieder Bombardierungen gab. Und es gab welche. Diesmal hatte Jeral falschgelegen, aber als der Bodenkrieg begann, erzählte er es uns.
    Stan kam ganz gut mit einem Hauptfeldwebel klar, der kein Wort Englisch sprach. Irgendwie hatten die beiden dieselbe Wellenlänge, und Stan unterhielt sich mit ihm über einen anderen Wachmann. Er fragte, wie viele Kinder er habe. Es stellte sich heraus, daß er zwei Frauen und fünf Kinder hatte. Stan sagte: »Oh, sehr starker Mann«, und der Mann freute sich.
    Es gab aber auch kleinere Probleme mit den Wachen. Ab und zu kassierten wir Schläge, wenn wir den Eimer wegbrachten. Sie warteten erst ab, bis sie mit dir allein waren, und dann piesackten sie dich. Einmal mußte Dinger für sie den Moonwalk a la Michael Jackson vorführen. Wir ließen sie einfach machen. Es waren bloß ein paar Tritte und Schläge. Wir gingen zu Boden, sie hatten ihren Spaß, und das war’s.
    Ein anderes Mal waren die Toiletten mit Scheiße verstopft. Sie brachten mich nach unten zu den Klos, und ich mußte das Zeug mit den Händen rausziehen. Danach zwangen sie mich, meine Finger sauberzulecken. Sie fanden das zum Totlachen.
    Einmal morgens ging Stan mit dem Eimer raus, und als er ihn gereinigt hatte, boten sie ihm an, den Eimer mit Wasser aus dem Ölfaß zu füllen. Stan bedankte sich für ihre Freundlichkeit, und als er den Eimer in das Faß tauchte, bekam er einen so heftigen Stromschlag, daß es ihn gegen die Wand schleuderte. Wir hörten seine Schreie und ihr hysterisches Gejohle. Der Generator war in Betrieb, und sie hatten das Faß unter Strom gesetzt.
    Bagdad wurde weiterhin jede Nacht bombardiert. Wenn ganz in der Nähe eine Bombe einschlug oder irgend jemand einen Freund oder Angehörigen verloren hatte, kamen die Wachen herein und sorgten dafür, daß wir davon erfuhren. Auf den Toiletten teilten sie brutalere Schläge aus. Wir drei versprachen uns gegenseitig, daß wir es uns nicht gefallen lassen würden, falls sie auf uns losgingen, wenn wir zusammen waren.
    Eines Nachts schlug neben dem Gefängnishof eine Bombe ein. Von Anfang an stand für uns fest, daß wir abhauen würden, wenn das Gebäude so schwer beschädigt würde, daß das machbar war. Wenn in unmittelbarer Nähe Bomben einschlugen und wir nicht zusahen, daß wir wegkamen, würden wir am Ende noch von unseren eigenen Leuten getötet werden.
    In jener Nacht hatten sie Verluste. Wir hörten das Schreien und Brüllen, die Druckwellen und wie in der ganzen Gegend die Fenster zu Bruch gingen. Am Tor zum Außenhof waren Rufe zu hören und dann, wie das Tor geöffnet wurde. Wir konnten uns denken, was jetzt kam. Und natürlich stürmten die Wachen herein und fielen über Russell und David her.
    Dann kamen sie zu unserer Zelle, zwei Burschen schwangen ihre Gaslampen und brüllten. Sie trugen Helme und Tarnnetze, hatten ihre Waffen umgehängt und Schlagstöcke in der Hand.
    Wir standen auf, als sie in die Zelle drangen. Mit diesen Schlagstöcken konnten sie uns töten: Ein einziger gutplazierter Schlag auf den Kopf reicht aus. In Filmen wird der Held bewußtlos geschlagen, kommt nach ein paar Minuten wieder zu sich und rettet die Welt; aber im wirklichen Leben brechen sie dir den Arm, wenn du ihn hebst, um dich zu schützen. Irgend etwas in unseren Augen mußte ihnen gesagt haben, daß wir entschlossen waren zu kämpfen. Sie blieben wie angewurzelt stehen und starrten uns an. Wir starrten zurück, und sie wichen langsam an die Tür zurück. Dort standen sie dann, schrien und spannten zum Schein den Abzugshahn ihrer Waffen, doch dann traten sie zurück und schlugen die Tür hinter sich zu. Wir konnten es nicht fassen. Wir hätten am liebsten losgelacht, wenn wir nicht das schreckliche Stöhnen von den anderen im Ohr gehabt hätten.
    Ein anderes Mal erlebten wir das gleiche Spielchen, doch der Auslöser war diesmal keine Bombe, sondern ein Amerikaner. Die hatten anscheinend den unwiderstehlichen Drang, mit ihren Landsleuten zu kommunizieren, auch wenn sie sich dadurch eine ordentliche Tracht Prügel einhandelten. Die Amerikaner in unserem

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