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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Erleichterung, daß dieses Gefecht hinter uns lag, aber hatte immer noch Angst. Es würde weitergehen. Jeder, der sagt, er hätte keine Angst, der lügt oder ist verrückt.
    »Das ist wahnsinnig!« schrie Dinger.
    Ich roch Benzin und Rauch und den Geruch von verbranntem Fleisch. Ein Iraki rollte vom Beifahrersitz seines Wagens, das Gesicht schwarz verkohlt. Auf dem Boden wanden sich Verwundete. Ich erkannte an den vielen schrecklichen Beinverletzungen, daß die 203 er ihr Ziel erreicht hatten. Wenn die abgehen, fliegen Metallsplitter in alle Richtungen.
    Wir wollten uns nur noch aus dem Staub machen. Wir wußten nicht, was mit der nächsten Angriffswelle auf uns zukam. Als wir zu den Bergens zurückrannten, schlugen Kugeln hinter uns ein. Der verbliebene Panzerwagen feuerte aus 800 Metern Entfernung, umringt von Leichen, immer noch, aber ohne große Wirkung. Wir durften keine Zeit verlieren.

Sieben
    Die Nacht würde uns Deckung geben, und bald wurde es dunkel. Der Panzerwagen hatte sich zurückgezogen, bewegte sich aber nun wieder vorwärts. Hinter ihm folgte wild herumschießende Infanterie.
    Wir packten uns die Rucksäcke auf die Schultern. Es hatte keinen Sinn, nach Süden zu gehen, denn sie würden uns zuerst in dieser Richtung vermuten. Ziel der Übung war nun, soviel Entfernung zwischen sie und uns zu legen, wie wir nur konnten. Der einzige Ausweg führte nach Westen, was bedeutete, in Sichtweite der S60er.
    Jetzt waren wir nicht mehr auf Streife. Wir würden vielmehr mit dem Gepäck so schnell marschieren, wie wir nur konnten, um aus dem Gebiet herauszukommen. Dies Manöver trug den Namen »So schnell wie möglich die Scheiße hinter sich lassen«.
    Über der Anhöhe im Osten tauchten zwei Lastwagen mit Infanteristen auf. Sie entdeckten uns und bremsten. Aus der Heckklappe kletterten Soldaten, die sofort zu schießen begannen. Es waren vielleicht 40 Mann, was eine ziemliche Menge Feuer für uns bedeutete.
    Sie kamen auf uns zu. Wir rannten ihnen entgegen, feuerten ein paarmal und drehten dann wieder nach Westen ab, wobei wir wie verrückt schossen. Feuer und
    Deckung, Feuer und Deckung, aber diesmal bewegten wir uns von ihnen weg. Zwei Mann rannten los und drehten sich dann um, um den anderen Feuerschutz zu geben.
    Wir bewegten uns einen leichten Hang hinauf. Oben auf dem Kamm gerieten wir in Sichtweite der Luftabwehrgeschütze auf der nordwestlichen Stellung. Sie begannen mit tiefem Baßbrummen zu feuern. Die 57er zischten an uns vorbei, alle mit Leuchtspurmunition. Die Granaten donnerten in den Boden und ließen ringsumher das Geröll aufspritzen.
    Chris und ich drehten uns gleichzeitig um, um uns zurückfallen zu lassen. Er rannte etwa zwei oder drei Meter neben mir. Da hörte ich einen massiven Einschlag. Als ich zu Chris hinüber sah, stürzte er. Er war von einer Luftabwehrgranate getroffen worden. Ich rannte zu ihm, um ihm seine Morphiumspritze einzujagen - wenn er nicht schon tot war.
    Doch er bewegte sich, und einen Moment hielt ich es für die Todeszuckungen. Aber er war noch sehr lebendig und mühte sich bloß mit den Rucksackgurten ab. Dann hatte er sie gelöst und kam auf die Beine.
    »Verdammter Scheißdreck!« sagte er. Sein Rucksack qualmte - dort hatte die Ladung getroffen.
    Wir rannten ein paar Schritte, doch dann blieb er stehen. »Hab’ was vergessen«, sagte er.
    Er rannte zurück zu seinem aufgeplatzten Rucksack und wühlte darin herum. Dann kam er mit einer silberen Taschenflasche in der Hand wieder zurück.
    »Weihnachtsgeschenk von meiner Frau«, grinste er, als er mich eingeholt hatte. »Konnte ich nicht zurücklassen. Sie würde mich umbringen.«
    Die anderen warfen ebenfalls ihre Rucksäcke ab. Ich hoffte nur, daß es Legs gelungen war, das Funkgerät zu bergen.
    Der gepanzerte Mannschaftswagen rollte vor und gab dabei ununterbrochen gezielte Feuerstöße ab. Zwei größere Jeeps mit Infanterie hatten sich dazugesellt.
    Wir blieben stehen und legten unsere 203 er an. Die Fahrzeuge bremsten scharf, als vor ihnen die 40-mm- Granaten explodierten. Irakis sprangen heraus und feuerten wild auf uns.
    Mark und Dinger wurden von den S60ern scharf aufs Korn genommen. Sie zogen ihre Phosphorhandgranaten heraus, und sofort umhüllte sie dichter, weißer Rauch. Das Problem mit einer isolierten Rauchabschirmung ist, daß sie sofort verstärktes Feindfeuer auf sich zieht, aber den beiden blieb keine andere Wahl. Die Irakis wußten, daß die Jungs ihren Rückzug damit deckten, und leerten ihre

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