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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Ahnung, daß ihnen im nächsten Moment die Kehle durchgeschnitten würde.
    Sie blieben stehen.
    Hatten sie etwas gesehen? Sie waren dicht genug herangekommen, daß ich die Waffen in ihrer Hand erkennen konnte. Sie sprangen ins Flußbett herab, kaum sechs bis acht Meter vor uns, und schlenderten zur anderen Seite. Dort krochen sie die Böschung hinauf und gingen auf die Plantage zu. In diesem Moment waren sie wohl die größten Glückspilze im ganzen Irak. Fast mußte ich lachen.
    Wir blieben noch eine Viertelstunde an Ort und Stelle und beruhigten uns wieder. Es ging uns besser, wir hatten Deckung, wir verursachten keine Geräusche. Jetzt brauchten wir uns nur noch Zeit zu nehmen und dafür zu sorgen, daß wir nicht auf Feinde stießen.
    Wir schlossen auf.
    Wir hatten keine Ahnung, was auf der anderen Seite des Hügelkamms lag, über den die beiden Irakis gekommen waren. Vielleicht waren es einfach zwei Männer gewesen, die auf der Plantage lebten. Andernfalls stand uns wohl ein weiteres größeres Drama bevor. Es war also besser, anzuhalten, sich Zeit zu nehmen und die Deckung zu nutzen.
    »Wir gehen nach Süden, um das zu umrunden«, sagte ich Bob ins Ohr. Er gab die Botschaft an die anderen weiter.
    Wir zogen weiter, wie zuvor mit Legs als Vordermann. Etwa nach zwei Kilometern gelangten wir an einen Hügel. Wir beschlossen, ihn über einen Sattel zu überqueren. Als wir weiter darauf zugingen, blieb Legs stehen. Dann senkte er sich langsam auf die Knie und legte sich flach hin. Wir waren völlig ungedeckt.
    Langsam und gespannt legte ich mich auf dem Bauch neben ihn. Er deutete hoch. Auf dem Kamm, etwa 50 Meter entfernt, war ein Kopf zu sehen. Wir beobachteten, wie er sich hin- und herbewegte, konnten aber niemand anderen ausmachen. Ich deutete den anderen an, daß wir die Stellung östlich umgehen mußten. Diesen Hügel umrundeten wir in etwa 400 Metern Entfernung und gingen dann weiter nach Westen.
    Auf der anderen Seite des Hügels sahen wir die Innenbeleuchtung eines stehenden Wagens. Es war ein nächtlicher Abstellplatz für Fahrzeuge. Wieder mußten wir ausweichen, nach Süden gehen, es noch mal versuchen und westlich weiterziehen. Wir stießen auf weitere Truppen und Zelte. Wieder ging es einen Kilometer nach Süden, dann nach Westen. Endlich hatten wir alles hinter uns. Diese Bewegungen kosteten uns gut und gern zwei Stunden, und wir hatten keine Zeit zu vergeuden.
    Nun ging es durch das bergige Gelände in Richtung Syrien. Inzwischen waren wir auf 300 Meter Höhe gelangt. Es war kälter, als wir gedacht hatten. Die Gegend sah aus wie auf einem NASA-Foto vom Mond - kahl, weiß, mit Erhebungen am Horizont. Die Bergeinschnitte kanalisierten den Wind in unsere Richtung. Wir mußten uns kräftig dagegenlehnen, wenn wir auf die Senken zuhielten. Dann marschierten wir durch eine Gegend von verbrannter Erde, die von Kratern und Panzergräben durchfurcht war. Vielleicht war es ein ehemaliger Schießplatz oder ein verlassenes Gefechtsfeld. Die Krater standen voll Wasser, Eis und Schnee und erinnerten mich an Fotos aus dem Ersten Weltkrieg.
    Wir verabredeten, sofort zu melden, wenn jemandem die extremen Bedingungen zu stark zusetzten. Keiner sollte den zähen Burschen spielen. Wenn nur einer es wollte, gingen wir so schnell es ging tiefer oder suchten eine windgeschützte Stelle. Wenn wir den nächsten Tag auch noch dort oben verbringen mußten, würde es uns umbringen. Wir waren immer noch völlig durchnäßt und unterkühlt.
    In den frühen Morgenstunden ging es mit Mark bergab. »Wir müssen nach unten steigen, mir geht’s beschissen.«
    Wir blieben stehen, und ich versuchte nachzudenken. Es war nicht leicht, sich zu konzentrieren. Eisiger Regen pfiff uns direkt ins Gesicht. Meine Gedanken waren verschwommen, es war schwierig, den Schmerz lange genug zu vergessen, um nachzudenken. Sollten wir weiter nach Westen gehen und versuchen, die Höhe zu überqueren und Deckung zu finden? Oder sollten wir zurückgehen, wo wir mit Sicherheit vor dem Wind geschützt waren? Ich beschloß, um Mark zu retten, müßten wir tiefer gehen.
    Die einzige mit Sicherheit vor dem Wind geschützte Stelle war das Flußbett neben der Schotterstraße. Wir kamen mehr oder minder parallel zur Straße nach unten, aber etwa 200 Meter von möglichen Scheinwerfern entfernt. Die zwei Stunden beim Abstieg waren sehr schlimm. Wir gingen so schnell wir konnten und fanden kurz vor Tagesanbruch eine Senke im Boden, ein Mittelding zwischen Versteck und

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