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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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eine Stimme oder ein Wort zu erkennen. Aber Vince, Stan oder Chris würden sich nicht so deutlich vor dem Horizont bewegen, ganz zu schweigen von dem Gerede. Wir waren total unsicher. Ich hoffte sehr, daß sie es wären und wir sie irgendwie schnappen könnten.
    Sie blieben stehen und sahen sich um. Hoffentlich hatten sie keine Nachtsichtgeräte. Wenn das der Fall war, müßten wir uns wohl aus dieser Entfernung auf sie stürzen. Dann hatte ich einen verrückten Einfall: Chris trug unser Nachtsichtgerät, wenn wir uns zeigen, müßte er uns sehen können. Nein, besser nicht. Er würde nur Körper sehen und uns nicht erkennen können. In Wirklichkeit waren die Chancen für ein Wiedersehen sehr gering.
    Sie waren immer noch zu weit von uns entfernt, als daß wir sie hätten identifizieren können. Sie setzten sich wieder in Bewegung, und ich verfolgte mit den Augen, wie sie von dem Hügel herab- und auf uns zukamen. Wir legten uns flach auf den Boden und bewegten uns sehr, sehr langsam. Auch wenn einer der hinten Gehenden die Gestalten auf dem Berg nicht gesehen hatte, er wußte, daß etwas bevorstand. Es wäre taktisch unklug gewesen, ihm zu sagen, was Sache war, weil man sich dazu bewegen und sprechen mußte.
    Wir lagen unserem Gefühl nach eine Ewigkeit so da und starrten auf die beiden Typen und ringsumher, ob noch andere unterwegs waren. Dann gelangten die beiden zum Flußbett und gingen am Rand entlang auf uns zu. Es wurde ernst. Wir mußten so lange wie möglich in Deckung bleiben, aber im gleichen Augenblick, wenn sie uns sahen, aufspringen. Die anderen waren zum gleichen Schluß gelangt. Ich sah, wie Legs seine 203 er sanft auf den Boden legte und langsam, sehr langsam, nach seinem Kampfmesser in der Lederscheide griff. Die Waffe ist so plaziert, daß sie beim Herausziehen kein Geräusch macht. Alle Bewegungen verliefen langsam wie in Zeitlupe. Bob war nun direkt neben mir und zog sehr langsam den Riemen seines Minimi von der Schulter. Er hatte kein Kampfmesser. Er hatte ein M-16-Bajonett, das in einer Plastik- und Metallhülle steckt. Das Bajonett verursacht beim Herausziehen ein kratzendes Geräusch, daher legte Bob bloß die Hand an den Griff und lockerte es ein wenig. Erst im letzten Moment würde er es rausziehen.
    Das Risiko, daß die beiden jemand warnten, konnten wir nicht eingehen. Wir mußten sie töten, sobald sie in Reichweite waren. Im Film verschließt der Angreifer seinem Opfer immer mit der Hand den Mund und jagt ihm mit einer einzigen glatten Bewegung ein Messer ins Herz oder durch die Kehle. Dann sinkt der Mann zu Boden. In der Wirklichkeit ist das allerdings anders. Die Chancen, mit einem glatten Stich ins Herz zu treffen, sind sehr gering und nicht mal den Versuch wert. Vielleicht hat das Opfer einen dicken Mantel an und trägt noch Tarnzeug darunter. Man versetzt ihm einen eleganten Stich, aber er dreht sich bloß um und fragt, was das denn soll. Wenn man selbst einssiebzig ist und der andere einsneunzig und 100 Kilo schwer, sitzt man in der Patsche. Und wenn man ihm die Halsschlagader durchtrennt, hört man immer noch eine volle Minute das Schreien. In Wirklichkeit muß man nach dem Kopf greifen, ihn zurückreißen wie bei einem Schaf und so weit schneiden, bis die Luftröhre durchtrennt ist und der Kopf fast abfällt. So kann das Opfer nicht mehr atmen und auch nicht mehr schreien.
    Legs und Bob waren bereit. Wir anderen würden ihnen dabei helfen, indem wir den Männern den Mund zuhielten. Sie mußten rasch aus dem Flußbett zu ihnen rennen, feststellen, ob’s jemand von uns war, und das Geschäft beenden. Ideal wäre gewesen, sie zu identifizieren, ehe sie uns sahen, aber nun mußte alles auf einmal passieren. Wenn die beiden Typen zu uns gehörten, bestand die Möglichkeit, daß sie uns für Irakis bei einem Überraschungsangriff hielten. Und dann hatten wir eine unangenehme Situation. So etwas war auf den Falklands passiert, als ein SAS-Trupp in Kontakt mit einer Streife von der Marine geriet.
    Sie waren nun auf 20 Meter herangekommen. Ich duckte mich gegen die Böschung und blickte hoch. Noch zehn, fünfzehn Schritte, schätzte ich, und vor und hinter mir würde es losbrechen wie eine Explosion. Dann gab es entweder ein Wiedersehen mit zwei Kameraden oder zwei Fälle für die Statistik.
    Ich hielt den Atem an. Alle Gedanken an Wind und Kälte waren wie weggefegt. Meine Gedanken waren hundertprozentig auf jede kleinste Bewegung gerichtet. Und diese Jungs hatten nicht die geringste

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