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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Brust weh tat.
    Ich konnte Schreie und gequältes Stöhnen hören. Das mußte ich sein, der da schrie und stöhnte.
    Jemand brüllte mir aus einem Abstand von wenigen Zentimetern ins Gesicht, lachte dann wie irre und trat zurück.
    Wenn ich vernünftig gewesen wäre, hätte ich mich als zitterndes Wrack gegeben, so daß sie mich ausgelacht und gesagt hätten: »Na schön, es reicht, laßt den Schwachkopf in Ruhe.«
    Doch ich lag nur da und ließ sie gewähren.
    »Andy, du bist Bushs Werkzeug«, sagte einer von ihnen, »aber nicht mehr lange, weil wir dich töten werden.«
    Ich nahm die Drohung ernst. Sie würden uns durch den Wolf drehen, uns dann irgendwohin bringen und abknallen.
    Gut, dachte ich, bringen wir’s also hinter uns.
    Sie hievten mich wieder auf die Beine. Aus Platzwunden auf meinem Kopf floß mir Blut über das Gesicht. Es sickerte mir in die Augen und den Mund. Meine Lippen waren taub wie nach einem Zahnarztbesuch. Ich konnte sie nicht kontrollieren, um das Blut wegzublasen. Ich senkte den Kopf, um es runtertropfen zu lassen und um jeden Blickkontakt zu vermeiden. Ich wollte nicht, daß diese Dreckskerle mir ansahen, was ich dachte.
    Die nächsten 15 Minuten traktierten sie mich abwechselnd weiter mit Fäusten und der flachen Hand, wobei sie sich häufig nicht einmal die Mühe machten, mich wieder auf den Stuhl zu setzen. Ich blieb liegen und rollte mich möglichst klein zusammen. Zwei Hände packten meine Füße und zogen mich durch den Raum, so daß die anderen besser nach mir treten konnten. Das ist doch alles ein Alptraum, dachte ich. Nicht mehr lange, und es ist aus mit mir.
    Bei der ganzen Prügelei war die Augenbinde abgegangen. Ich machte mir keine große Mühe, zu gucken. Alles, was ich sah, waren meine Knie, die ich bis unters Kinn gezogen hatte, und der hellcremefarbene Linoleumboden, der einmal schön geputzt, jetzt aber schlämm- und blutverschmiert war. Das Atmen fiel mir zunehmend schwer. Allmählich machte ich mir ernsthaft Sorgen wegen möglicher Dauerschäden. Ich spürte, wie mein Körper langsam kaputtging. Es war möglich, daß ich hier starb - und das einzig Gute daran wäre, daß ich ihnen den Fußboden versaut hatte.
    In meinem Schlund rasselte es. Ich hustete Blut. Noch einmal 20 Minuten, dachte ich, und ich bin richtig im Eimer, was meine Chancen auf eine baldige Flucht ziemlich sinken läßt.
    Schließlich schien ihnen das Spiel keinen Spaß mehr zu machen. Ich war ein Haufen Scheiße, sie hatten mich da, wo sie mich hinhaben wollten, es war sinnlos, weiterzumachen.
    Ich lag auf dem Boden, von meinem eigenen Blut durchnäßt. Überall war Dreck und Blut. Sogar meine Füße bluteten. Meine Khakisocken waren naß und dunkelrot.
    Ich öffnete einen Moment die Augen und sah ein Paar braune Stiefel mit Reißverschluß an den Seiten und eine Jeans mit Schlag. Die Stiefel hatten billige und häßliche Kunststoffabsätze, wie man sie auf Flohmärkten kaufen kann. Die Jeans war schmutzig und verwaschen und hatte wirklich unübersehbar Schlag. Wer auch immer die Jeans anhatte, er trug unter seinem Uniformhemd bestimmt auch ein T-Shirt mit David Cassidy drauf. Ich blickte kurz hoch und sah, daß die Männer im Raum alle Offiziere waren, sehr gepflegt und glattrasiert, alle wie geleckt. Jeder hatte einen Schnurrbart und das pomadige Haar nach hinten gekämmt. Der Saddam-Look war in.
    Ich lag in einer Ecke und versuchte mich zu schützen. Ich war umringt von Männern. Sie blickten finster auf mich herab. Einer schnippte seine Zigarettenasche auf mich. Ich blickte mitleidheischend zu ihm hoch. Er tat es noch einmal.
    Noch mehr Männer kamen in den Raum. Man hob mich hoch, setzte mich wieder auf einen Stuhl und verband mir erneut die Augen. Ich hoffte, es war nicht bloß eine frische Truppe, die da weitermachen würde, wo die anderen aufgehört hatten.
    »Wie heißt du?« hörte ich eine neue Stimme in ausgezeichnetem Englisch fragen.
    »Andy.«
    Ich nannte nicht meinen vollen Namen. Ich war entschlossen, alles so weit wie möglich in die Länge zu ziehen. Mein Nachname verlangte eine erneute Frage. Der Trick dabei ist, Zeit verstreichen zu lassen, aber gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, als wolltest du
    helfen.
    »Wie alt bist du, Andy? Wann bist du geboren?«
    Seine Aussprache war sehr präzise, und er beherrschte die Grammatik besser als ich. Der leichte arabische Akzent war kaum zu hören.
    Ich antwortete ihm.
    »Welcher Religion gehörst du an?«
    Nach den Bestimmungen der Genfer

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