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Die Mafia kommt zur Geisterstunde

Die Mafia kommt zur Geisterstunde

Titel: Die Mafia kommt zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Glockner nach der Begrüßung. „Er war völlig überrumpelt.
Ist ein roher Kerl, aber geistig unterbelichtet. Er hat bereits gestanden. Auch
Nicole Fiebig konnte im Krankenhaus ihre Aussage machen. Jeder versucht jetzt,
dem andern den Löwenanteil der Schuld in die Schuhe zu schieben. Ist ein mieses
Pack, dieses Gesindel. Die Beute wurde sichergestellt. Und in Binks Wohnung
inzwischen auch der Brustbeutel mit den Juwelen. Lothar Voss freut sich wie ein
Schneekönig, daß er sein Eigentum wiederhat. Ich habe ihn sofort verständigt.“
    Tarzan trat zu Gaby. Grinsend verbeugte
er sich.
    „Dir, Pfote, und dir, Karl — euch
gebührt Hochachtung. Jawohl, das muß unterstrichen werden. Ohne euch wäre den
Ganoven der Coup gelungen. Händereibend säßen sie jetzt in ihrem Versteck, und
das Kaufhaus Rose müßte sämtliche Preise erhöhen, damit der Verlust wieder
reinkommt. Pfote, Karl — ihr seid die Beschatter des Tages — nein, der Woche!
Gratulation!“
    „Den Worten meines Vorredners schließe
ich mich vollinhaltlich an“, rief Klößchen.
    Frau Glockner nahm ihre Tochter in die
Arme. Der Kommissar schüttelte Karl die Hand.
    Tarzan überlegte, ob er Freund und
Freundin auf die Schulter nehmen sollte — entschied sich aber dagegen im
Interesse der Wohnungseinrichtung.
    „Aber“, meinte Gaby, „um der Wahrheit
die Ehre zu geben: Karl und ich sind nur die Mitarbeiter. Eigentlich war uns
allen schon die Puste ausgegangen — ausgenommen Tarzan. Wir dachten, die Fiebig
sei längst über alle Berge und Meere und wollten der Beschattung den Hahn
abdrehen, weil die Langeweile dabei schlaucht wie Streß. Nur Tarzan hörte auf
seinen Instinkt und hat uns motiviert, doch noch weiterzumachen. Morgen hätten
wir dann die Segel gerafft. Nicht auszudenken, wie die Unterwelt triumphiert
hätte.“
    „Gibt’s eigentlich Belohnung?“
erkundigte sich Klößchen.
    Der Kommissar nickte. „Und nicht zu
knapp. In den Metallkoffern befand sich die Wocheneinnahme: zwar nicht nur
Papiergeld, sondern auch säckeweise Münzen. Aber da kommt was zusammen.“
    Zu einer erhabenen Feierstunde gehört
es, daß man mit Gläsern anstößt. Frau Glockner brachte ein Tablett, hatte für
sich und ihren Mann Sekt eingeschenkt — die TKKG-Bande erhielt Cola mit
Zitronenschnitz.

    „Wir müssen Herrn Strong
benachrichtigen“, fiel Tarzan ein, nachdem man sich zugeprostet hatte. „Schließlich
hat er sich drei halbe Nächte um die Ohren gehauen — als ehrenamtlicher TKKG-Helfer
in Sachen Beschattung.“
    „Wie wahr“, meinte Klößchen. „Außerdem
ist er uneigennützig und Idealist (sittliches Vorbild) vom Scheitel bis
zur Sohle. Er verzichtet
nämlich auf jegliche Belohnung, weshalb unsere Anteile ungeschmälert aufs
Sparkonto fließen.“
    „Ihr habt recht“, nickte der Kommissar.
„Herr Strong gehört dazu. Vielleicht kommt er her.“
    Er kannte ihn nicht erst seit
Montagfrüh, als er sich um den Einbruch ins Studio gekümmert hatte, ging ans
Telefon und lud den Sportlehrer ein. Was die TKKG-Bande über den Einbruch
wußte, hatte Gaby ihrem Vater erzählt — allerdings erst heute, vor weniger als
einer halben Stunde. Glockner verzichtete darauf, ihr die Ohren langzuziehen.
    Es wurde ein gemütlicher Abend. Werner
Strong gesellte sich zu ihnen.
    Zwangsläufig kam das Thema auf die
Manowskysche Mini-Mafia, die ja versucht hatte, Strong unter Druck zu setzen.
    „Mir scheint“, sagte Glockner, „Manowsky
wird auch in der Hinsicht geständig sein. Er ist total kaputt und weiß, daß ihn
nichts vor dem Gefängnis rettet. Weder ihn noch seine beiden Komplicen.“
    „Und was ist mit diesem Gunter Pölke?“
fragte Tarzan. „Der ist zwar am Kaufhaus-Coup nicht beteiligt — höchstens als
Mitwisser, aber er muß bei dem Einbruch dabei gewesen sein. Jedenfalls hat er
nachmittags einen Vorschlaghammer und zwei Kanister geschleppt, wie Gaby
beobachten konnte.“
    Kommissar Glockner nickte. „Wenn
Manowsky gesteht, wird er seinen Komplicen nicht verschonen. Darüber hinaus wimmelt
es auf den Hammerstielen und den Benzinkanistern von Fingerabdrücken.
Wahrscheinlich sind auch die von Pölke dabei. Das würde reichen als Beweis.“
    „Ein schlimmer Schlag für den alten
Reebmann“, sagte Strong. „Du hattest tatsächlich recht, Tarzan. Dieser Pölke
ist sein Neffe — und einziger Verwandter. Also auch Erbe. Eines Tages gehört
ihm alles, was der Industrielle hinterläßt. Das heißt, nicht alles. Reebmann
deutete mir an — als ich

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