Die Mafia kommt zur Geisterstunde
meint
er — entwickelst du dich noch, wenn du finanziell unabhängig bist. Deshalb — halt
dich fest! — schenkt uns dein goldiger Onkel zur Hochzeit eine Million. Umarmt
habe ich ihn schon.“
„Du bist bei ihm?“
„Aber du errätst nicht, wo. Er hat mich
nämlich vorhin abgeholt und mitgenommen, damit ich mal was von seinem Besitz
kennenlerne. Wir sind in dem Ferienhaus am Scheilitzer See, und das Wetter ist
herrlich. Ich habe darauf bestanden, daß du nachkommst. Wirf dich sofort in den
Wagen und komm her. Ja? Ich bin zwar schrecklich erkältet seit gestern abend
und... Oh, vielen Dank, Herr Reebmann!“ Sie lachte. In den Hörer sagte sie: „Dein
Onkel hat seine Vitamin-Bomben tatsächlich überall. Und jetzt gibt er mir die
ersten drei aus seinem Ferienhaus-Vorrat. Ah, da kommt auch schon das Glas
Wasser. Ich...“
„Katja!“ schrie Pölke. „Nimm sie nicht!
Nicht die Vitamin-Kapseln! Nein! Wirf sie weg! Hörst du!“ Seine Stimme
überschlug sich. „Nicht die Vitamin-Kapseln nehmen. Sie sind vergiftet.“
Seine Hand mit dem Hörer sank herab.
Kalter Schweiß perlte auf dem Gesicht. Er atmete mit offnem Mund, und sein
Blick war so starr wie der einer tiefgefrorenen Forelle.
Glockner nahm ihm den Hörer aus der
Hand.
„Hier ist Kommissar Glockner“, sagte
er. „Bitte, bleiben Sie am Apparat, Fräulein Meier.“ Er deckte eine Hand über
die Muschel und wandte sich an Pölke. „Sagen Sie genau, was Sie vergiftet
haben! Sind es nur die Vitamin-Kapseln?“
Mein Gott, dachte Tarzan. Also das
steckte dahinter.
Pölke gestand.
Er wurde zu langjähriger Gefängisstrafe
verurteilt. Daß er Katja gerettet und sich damit ausgeliefert hatte, wurde
strafmildernd berücksichtigt. Aber alle Gutachter waren sich einig, daß er den
Tod seines Onkels herbeigeführt hätte — aus niedrigstem Motiv, nämlich aus
Habgier.
Reebmann enterbte ihn. Auch Katja sagte
sich von ihm los. Sie wurde zur Erbin eingesetzt.
Eines späteren Tages, als die
TKKG-Bande bei Glockners war, sagte der Kommissar: „Es ist nur eine Überlegung
von mir. Beweisen kann ich sie nicht. Aber ich glaube, Tarzan, daß Katja Meier
dir ihr Leben verdankt. Du hast entdeckt, daß Pölke der Einbrecher ist. Er sah
sich überführt. Sofort wurde ihm klar, daß nach dem Giftmord der Verdacht auf
ihn fallen würde — und nicht auf Reebmanns Konkurrenten und Neider. Deshalb
stieß er am Telefon die Warnung aus.“
„Papi“, sagte Gaby — nachdem für einen
Moment alle nachgedacht hatten, „vielleicht hast du recht. Trotzdem ist es doch
möglich, daß ihm Katja Meier viel bedeutet hat. Und daß er sie deshalb warnte.
Auch so ein Mensch wie er ist doch nicht nur schlecht. Oder?“
- ENDE -
Liebe
Stefan-Wolf-Freunde!
War spannend, nicht
wahr? Diese Geschichte unserer vier Freunde vom TKKG und ihren mutigen
Abenteuern hat Euch sicher gefallen. Von Stefan Wolf gibt es aber noch mehr
Bücher über die vier Freunde, jeder Band ein packendes Abenteuer von Tarzan,
Klößchen, Karl und Gaby. Und Oskar ist natürlich auch immer dabei, denn der
lustige und treue Cocker-Spaniel gehört genauso zu dieser verschworenen Gemeinschaft.
TKKG nennen sie sich nach den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen. Sie halten
zusammen wie Pech und Schwefel, sie sind immer fröhlich, und Kameradschaft ist
für sie selbstverständlich. Kennt Ihr auch die anderen Stefan-Wolf-Bücher schon
— jedesmal ein neuer „Fall für TKKG“ mit vielen hübschen Zeichnungen Eurer
Lieblinge und ihrer Abenteuer?
Die Jagd nach den
Millionendieben
Eigentlich wollen
Tarzan, Gaby und Karl nur mal abends übers Volksfest bummeln, aber aus dem
kleinen Ausflug wird ein großes Abenteuer. Zufällig beobachtet Tarzan, wie die
schon lange gesuchten Millionendiebe aus einer Villa wertvolle Gemälde stehlen.
Unsere vier Freunde vom TKKG, denn natürlich gehört auch Klößchen dazu, wollen
die Bande ganz allein entlarven. Welche Rolle spielt der seltsame Bruder des
unsympathischen Zeichenlehrers Pauling? Haben die Rocker etwas mit den
Einbrüchen zu tun? Was tut sich in der feudalen Villa von Klößchens Eltern, wo
der Chauffeur niedergeschlagen wird und das Luxusauto verschwindet? Lauter merkwürdige
Dinge geschehen, die sich nicht zusammenreimen. Nichts kann unsere vier Freunde
von der waghalsigen Gangsterjagd abhalten, die mit einer handfesten
Überraschung endet.
Der blinde Hellseher
Tarzans Schulfreund
Volker Krause war schon immer etwas scheu und zurückhaltend. Seine
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