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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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Schachtel.
    „Wir sind schon da“, antwortete Chuck grinsend. Er öffnete eine Stahltür vor ihm und schob ihn hi n ein.
    „Guten Abend, Kenny. Ich habe Sie hier nicht erwartet“, sagte Dr. Wong lächelnd und stand von se i nem Stuhl hinter dem Schreibtisch auf.
    Der Raum war eine Höhle aus nacktem Fels. Keine Verkleidung an den Wänden, nur roh behauener Stein. Doch dieses Umfeld passte zu diesem Mann im dunkelgrauen Anzug, der jetzt vor ihm stand. Er schien auch nur aus rohem Stein zu bestehen. Eine Lampe beleuchtete den Schreibtisch mit kaltem weißem Licht. Auf dem Tisch lagen Stapeln von Akten und aufgerollte Karten oder Pläne. D a zwischen stand ein Laptop. Wong ging um den Tisch herum und setzte sich auf die vordere Tischkante. Sein Anzug sah wieder makellos aus.
    „Setzen Sie sich“, sagte er mit einer einladenden Geste. Kenny blieb stehen. Er hatte ein dumpfes G e fühl in der Magengegend. Er wusste, dass er gerade vom Jäger zum Gejagten degradiert worden war. Se i ne Finger spielten mit der Pille in der Jackentasche. Es war still. Niemand sagte etwas. Hinter Kenny stand Chuck an der Tür und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust.
    „Ich habe niemanden entdeckt. Die Hütte war leer“, erklärte Kenny, um das tödliche Schweigen zu brechen.
    „So!“, sagte Dr. Wong ohne Regung. „Und wo ist Fichtler abgeblieben? Sie brauchen nicht zu antworten, McGillis, Sie haben mir nur eine Arbeit abgeno m men, die sowieso fällig war.“ Wong grinste.
    Einen langen Augenblick war es wieder still. Irgendwo tropfte Wasser herunter. In Kennys Ohren begann das Geräusch lauter und lauter zu werden, wie das Hämmern auf einen A m boss.
    „Kennen Sie Margareta?“, fragte Wong plötzlich mit freundlich interessierter Mine. Das Hämmern e r starb.
    Wong konnte nichts wissen. Es lag elf Jahre zurück. Es war unmöglich. Kenny rasten die Gedanken durch den Kopf, wie eine U-Bahn durch einen unendlichen Tu n nel.
    „Nein, ich bin der Tochter des Chefs noch nie begegnet“, antwortete er. Nach außen wirkte er gefasst. Es knarrte hinter ihm. Die Spannung ließ Kenny unmerklich z u sammenzucken. Chuck trat zur Seite.
    Die Tür öffnete sich. Von einem kühlen Windzug begleitet, traten drei Pers o nen ein.
    „Hi, Kenny“, sagte Bill zurückhaltend.
    „Guten Abend, Kenneth.“ Rune Svenson gab ihm väterlich lächelnd die Hand. „Darf ich Ihnen meine Assistentin Angela Eckhard vorstellen?“
    Auch die Dame im grünen Kostüm gab ihm flüchtig die Hand.
    „Du hast also Maggan nicht gefunden?“ Die Frage klang hart und in ihr schwang die Unglaubwürdi g keit seiner Aussage mit. Kenny wusste, dass er durchschaut worden war. Doch was ihn am meisten sch o ckierte, war die Tatsache, dass Delta überall war. Er arbeitete nun schon zwei Jahre für diese illegale Du n kelfirma, doch ihm war das ganze Ausmaß nie so bewusst gewesen wie jetzt unter Tausenden Tonnen Gestein. Er spürte förmlich die Last des Felsens über sich.
    Seine Hand führte die Pille zum Mund, doch wenige Zentimeter vor der erlösenden Beruhigung u m klammerte eine Schraubzwinge sein Handgelenk. Es war Bills eiserner Griff. Dr. Wong nahm ihm die Pille aus der Hand und fand auch die Schachtel in der Jacke. Auf Wongs Wink versetzte ihm Bill einen Boxschlag in den Magen, dass ihm die Knie versagten. Dann zog er Kenny am Kragen der Jacke hoch und drückte ihn auf den Stuhl. Er b e herrschte sich und gab keinen Laut von sich. Er wusste, dass Bill sich zurückgehalten ha t te.
    „Wollen Sie mir nicht doch sagen, wo Maggan ist?“, fragte Rune väte r lich.
    „Wir möchten Ihnen wirklich nur ungern Schmerzen bereiten. Ich bin ihr V a ter. Sie hat nichts von uns zu befürchten.“
    Kenny antwortete nichts. Er versuchte nur krampfhaft, nicht an die Pillen denken zu müssen. Doch wenn er sich darauf konzentrierte, nicht an etwas zu denken, dachte er automatisch nur noch intensiver daran. Wong schien seine Gedanken zu ahnen. Er winkte mit der Schachtel vor dem Gesicht seines Pil o ten herum.
    „Sie bekommen sie zurück, wenn Sie unsere Fragen beantworten“, grinste er.
    Kenny rang sich ein Lächeln ab. „Sicher“, sagte er.
    Sein Leben war nur so lange etwas wert, wie er etwas wusste, das Wong nicht wusste, aber wissen wol l te. Sobald er ihm etwas sagen würde, wäre er tot. Das war sicher. Er hatte auch nicht vor, Maggan oder Svenja – ja Svenja, nicht K-Delta X2 – an diese Bastarde auszuli e fern. Dieser Svenson konnte tausendmal ihr Vater

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