Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
Vom Netzwerk:
sein. Seine wahre Liebe galt Geld und Macht.
    Svenson gab Bill einen Wink und dieser fesselte Kennys Hände mit einer Pla s tikhandschelle hinter der Stuhllehne auf den Rücken.
    „Ich konnte Sie noch nie ausstehen“, bellte Svenson. Er hatte die Fassung verloren, denn er wusste, dass er aus Kenny nichts herausbekommen wü r de.
    „Schon als Junge waren Sie ein Querulant. Ihre ganzen Ideen waren zerstörerisch. Ich hätte Sie spätestens nach der Sache mit Svart Kvällan eigenhändig u m legen sollen.“ Svenson war wütend, er konnte es nicht ausstehen, wenn jemand sich seinen Befehlen w i dersetzte.
    Außerdem gab er immer noch Kenny die Schuld daran, dass seine Toc h ter so uneinsichtig war, was die Nutzung der Gentechnologie betraf. Das war auch der Grund, warum er ihr nie vom wahren Delta-Konzern erzählen konnte. Er hatte zwar immer gehofft, dass sie eines Tages seinen Platz hier ei n nehmen würde, doch diese Hoffnung konnte er begraben. Und mit ihr würde er diesen verdam m ten Rebellen hier begraben. Wong reichte ihm einen Elektroschocker, doch Svenson schüttelte den Kopf.
    „Die einfachsten Methoden sind immer noch die besten“, antwortete er l ä chelnd und zog sein Jackett aus. Dann krempelte er sich die Ärmel hoch.
    „Sie wollen sich doch nicht wirklich die eigenen Hände schmutzig machen?“, grinste Kenny. Die An t wort war ein Faustschlag ins Gesicht, der ihn beinahe mitsamt dem Stuhl umgeworfen hätte, wenn Bill nicht so geistesgegenwärtig dagege n gehalten hätte.
    „Darauf kannst du wetten.“ Svenson war in Rage. Er schlug mehrmals mit der Faust auf Kenny ein. „Mit dir habe ich eine ganz private Rechnung offen. Ich bin Wongs Unwissenheit richtig dankbar, die dich wieder in meine Hände gebracht hat.“ Svenson bekräftigte seine Worte mit einem Boxhieb in Ke n nys Magen. Er krümmte sich unter dem Schlag und hustete. „In dem alten Mann steckt noch Power“, keuchte Svenson, doch diese ging ihm schon langsam aus. Er war nicht auf Kraft trainiert, wie Bill oder Chuck. Sein Training beschränkte sich nur d a rauf, gut auszusehen. Er wollte auch einfach nur seiner Wut Luft machen, sich abreagieren. Mit einem letzten Schlag auf Kennys Wangenknochen fügte er ihm endlich eine Platzwunde zu. Das Blut, das daraus strömte, beruhigte ihn, als hätte er gerade e i ne neue Ölquelle gefunden. Wong reichte ihm ein Handtuch und er wischte sich das Blut von den Finge r knöcheln.
    „War das alles, alter Mann?“, keuchte Kenny sarka s tisch.
    „Keine Angst! Wir sind noch nicht fertig mit dir. Du wirst es nicht schaffen, dir durch Provokation einen schnellen Tod zu erkaufen.“ Svenson rollte die Ä r mel wieder herunter und zog sein Jackett an. Der Manager war wieder da. Er strich sich die Haare zurück und sagte ruhig und gefasst an Bill g e wandt:
    „Bringen Sie ihn weg!“ Bill packte Kenny und zerrte ihn zur Tür und auf den Gang hinaus. Draußen war es angenehm kühl. Es roch nach feuchtem Stein.
    „Lass mich gehen, Bill.“ Es klang ruhig, aber eindringlich. Nicht wie eine Bi t te, eher wie ein guter Rat.
    „Du weißt, dass das unmöglich ist.“
    „Ich dachte, wir wären so etwas wie Freunde.“ Kenny sah Bill forschend in die Augen. Doch da war nichts.
    „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.“ Er stieß ihn weiter vor sich her.
    „Toller Spruch, Bill. Bist du es nicht auch leid, der Sklave dieser Gauner zu sein?“ Bill antwortete nicht. Er schnitt Kenny die Handschellen durch und schob ihn in einen Verschlag. Kenny drehte sich zu ihm um. Er war kurz d a vor seinem Gegenüber einen Schlag zu verpassen.
    „Denk gar nicht erst dran“, sagte Bill wohlwissend. Beim Anblick von Bills Bizeps, der trotz des J a cketts, das ihn verhüllte, gewaltig wirkte, verging ihm die Lust danach auch recht plötzlich wieder.
    „Du bist ein Schwein.“ Er lächelte Bill bei diesen Worten an.
    Bill lächelte zurück. „Aber ein lebendes.“
    Die nächsten Tage waren die Hölle. Kennys Körper begann sich heftig nach dem Gift zu sehnen, dass er seit zwei Jahren regelmäßig bekam. Er brauchte es, um den Datentransfer zwischen seinen Muskeln und dem Gehirn zu koordini e ren. Doch es blieb aus. Seine Muskeln rächten sich mit unkontrollierbaren Zuckungen und sein Magen mit ständigem Erbrechen, obwohl er nichts zum Erbr e chen mehr in sich hatte. Sein Gehirn quälte ihn mit Halluzinationen und unlie b samen Erinnerungen. Kenny lag auf dem kalten Felsb o den seines Gefängnisses. Er keuchte,

Weitere Kostenlose Bücher