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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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wurde die Existenz solcher Outländer-Dörfer nicht in der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Feldzüge gegen sie waren unter strengster Geheimhaltung durchgeführt wo r den.
    Kenneth hatte nur durch einen Mithäftling davon erfahren, der selbst einmal bei einem solchen Massaker als Navigator dabei war. Er hatte d a nach die Nerven verloren und wollte an die Presse gehen, also haben sie ihn in Alcatraz kaltgestellt. In der Öffentlichkeit stellten sie ihn als Kindermö r der dar.
     
    Endlich sah Kenneth an Steuerbord einige Lichter in der Dämmerung aufflackern. Er flog darauf zu. Im Tal eines Gebirges war ein Landeplatz beleuc h tet. Er konnte deutlich einen Lastenhubschrauber mit Tandemrotor nahe der Landezone erkennen. Weiter nördlich stand ein großes stählernes Gerüst. Es war zwar nur spärlich beleuchtet, doch es hob sich gespenstisch vom noch rötlichen Aben d himmel ab. Es erinnerte an eine Raketenabschussrampe aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Dies musste die Forschungsstation Nordland sein. Es war die einzige Möglichkeit, so fernab jeglicher Zivilisation an Trei b stoff zu kommen. Der Hubschrauber drehte eine Runde über dem Tal und setzte dann zur Landung an. Es war fast dunkel im Landebereich, da die Sonne schon hinter den grauen Felswänden ve r schwunden war.
    Kenneth schaltete die Turbine ab. Drei Männer kamen auf ihn zugerannt. Sie hatten die Köpfe eingezogen und umstellten den Hubschrauber. Auf ihren ora n gefarbenen Overalls stand der grüne Schriftzug Nordland Forschungsstation. Kenny war beim Anblick der Worte erleichtert. Er sprang aus dem Flugg e rät und ging auf einen der Männer zu.
    „Können Sie sich legitimieren?“, fragte dieser in korrektem, doch abweise n dem Ton.
    „Kenneth McGillis vom Delta-Konzern.“ Er zog seinen Sicherheitsausweis hervor. Sein Gegenüber nahm ihn und steckte ihn in einen kle i nen schwarzen Kasten, den er am Gürtel trug. Das Gerät scannte die Codierung und piepste zufrieden. Der Mann gab ihm den Ausweis zurück. Er lächelte und schien auch b e friedigt.
    „Was machen Sie so weit hier draußen?“, fragte er und klopfte Kenny gelöst auf die Schulter.
    „Wir haben etwas verloren. Jetzt ist mir der Sprit ausgegangen und ich hoffe, dass ich hier auftanken kann“, antwortete Kenneth. Der Mann grinste, dann gab er seinen beiden Kollegen den Befehl, die Maschine au f zutanken.
    „In der Zwischenzeit können Sie etwas essen.“ Er legte fast freundschaftlich einen Arm um Kenny und geleitete ihn zu einem kleinen Geländewagen. Sie fu h ren auf die graue Bergwand zu und plötzlich begannen, wie aus dem Nichts, orangefarbene Lichter einen Weg ins Berginnere zu markieren.
    „Ich heiße Chuck Stingler“, sagte der Fahrer und reichte Kenneth die Hand. „Woher wussten Sie von unserer Basis? Sie haben doch gar nicht die nötige Sicherheitsklassifizierung.“ Kenny verstand nicht worum es hier ging, doch er spürte, dass dies ein gefährliches Spiel zu werden b e gann.
    „Unerwartete Ereignisse bedürfen unerwarteter Mittel“, konterte er.
    „Verstehe“, grinste der Fahrer . Er war mindestens einen Kopf größer als Kenny und auch etwas bre i ter. Er erinnerte ihn fast an Bill. Nur, dass dieser hier nicht schwarz war, sondern weiß. Er hatte rotbraunes, kurzgeschorenes Haar, so wie es Ke n ny von Alcatraz kannte.
    Der Weg führte weit in den Berg hinein, durch mehrere große Hallen und dunkle Gänge. Die Fel s wände schimmerten im Licht der Scheinwerfer. Doch manchmal war einfach nur Dunkelheit um sie herum und Kenny fragte sich, wie dieser Chuck den Weg fand. Der Scheinwerferkegel traf auf keine Fel s wand. Er ging einfach ins Leere. Dabei wirkte er, als wäre er nicht aus Licht, sondern als hätte er feste Ko n sistenz.
    Dies musste ein riesiges Gelände hier unten sein. Als der Lichtstrahl endlich wieder auf Fels traf und ein Ende der unterirdischen Halle zu sehen war, parkten sie das Auto und der Weg ging zu Fuß weiter. Diesmal ging es durch einige schmale Gänge, fast wie Korridore in einem Gebäude. Es gab sogar hier und da Türen im Fels.
    „Wo gehen wir hin?“, fragte Kenny seinen Begleiter. Es sollte wie beiläufig klingen, doch er konnte sich einen nervösen Unte r ton in seiner Stimme nicht unterdrücken und hoffte, dass sein Begleiter nicht so viel Gespür hatte, den he r aus zu hörten. Er fühlte sich in dieser unterirdischen Welt nicht wohl. Seine Hand glitt in die Innentasche seiner Jacke und holte eine der Pillen aus der

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