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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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doch er wollte es nicht zugeben.
    »Vielleicht kümmert Ihr Euch schon etwas zu lange um die weltlichen Angelegenheiten«, fuhr der Judikator fort. »Ihr verweichlicht. Wie lange liegt Eure letzte Vollstreckung zurück?«
    »Zwei Jahre. Aber ich habe sechzehn Kerben im Griff meines Dolchs«, sagte Zeanos stolz.
    »Und Dyree fünfundzwanzig. Nicht wahr, Dyree?«
    Der Gehilfe antwortete mit einem kurzen Kopfnicken, als wäre er ein dressiertes Tier. Er legte die Hand auf das Heft seines Hatis, und Zeanos rechnete damit, dass er ihm seine Trophäe zeigen würde. Doch Dyree beschränkte sich darauf, ihn mit einem leichten Lächeln auf den Lippen anzustarren.
    Ich habe Zuïa nicht verraten, dachte Zeanos. Ich verdiene die Strafe nicht.
    »Also, mein Freund. Wie gedenkt Ihr Euren Fehler wiedergutzumachen?«
    Die Drohung war ebenso unmissverständlich, als hätte Zamerine gesagt: »Euretwegen sind sie noch am Leben. Solltet Ihr das nicht schleunigst ändern, wird Dyree Euch töten und in die Moore des Lus’an schicken.« Glücklicherweise war Zeanos nicht auf den Kopf gefallen.
    Er räusperte sich, um seine Stimme kräftiger klingen zu lassen. Das Schlucken fiel ihm zunehmend schwer. »Wie schon gesagt, verließ ich den Palast, kurz nachdem Zlek weg war, und stattete Darlane einen Besuch ab. Er beeilte sich, auf meinen Befehl hin Männer an den Stadttoren und am Hafen zu postieren. Niemand hat die Flüchtlinge gesehen. So viel steht fest.«
    »Ihr wisst doch, wie unzuverlässig die Berichte der Gilde sind«, sagte Zamerine zornig. »Nur wenn sie gesehen worden wären, hätten wir Gewissheit. Ich hoffe, Ihr habt keine weiteren Schlüsse aus dieser Annahme gezogen.«
    Zeanos stand da wie vom Donner gerührt. Er musste beweisen, dass er richtig gehandelt hatte, aber Zamerine schmetterte jedes seiner Argumente ab. »Doch, Judikator. Ich habe Darlane die Bedeutung der Mission deutlich klargemacht. Und ich war dabei, als er meine Anweisungen an seine Untergebenen weitergab. Auch er war sehr nachdrücklich und versprach demjenigen, der die Flüchtlinge sieht, eine hohe Belohnung. Außerdem war meine Beschreibung sehr genau. Ich glaube, dieses Mal können wir uns auf Darlanes Bericht verlassen.«
    »Hoffen wir es«, sagte Zamerine nach kurzem Schweigen.
    Zeanos entspannte sich etwas und fuhr mit festerer Stimme fort: »Sie haben die Stadt demnach nicht verlassen. Ich habe Männer zu allen Herbergen geschickt, und die größten werden immer noch überwacht. Bisher ohne Erfolg. Die Flüchtlinge sind dort weder unter ihren richtigen Namen abgestiegen noch unter denen, die sie im Kleinen Palast angegeben haben.«
    »Natürlich nicht. Haltet Ihr mich für einen Dummkopf? Warum erzählt Ihr mir solche Selbstverständlichkeiten? Haltet Ihr sie für Dummköpfe? Der Ramgrith spielt seit über vier Dekaden Katz und Maus mit uns. Glaubt Ihr wirklich, er würde in einer Herberge seinen richtigen Namen hinterlassen?«
    »Nein, Judikator«, stammelte Zeanos. »Ihr habt vollkommen recht. Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen.«
    »Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Eure Vermutung falsch ist. Sie haben die Stadt nicht durch eins der Tore verlassen, na und? Aus Lorelia herauszukommen, ist nicht schwierig. Hunderte Schmuggler tun das jeden Tag. Und auch wir kommen und gehen, wie es uns beliebt, ohne irgendetwas zu verzollen. Was sagt Ihr dazu?«
    »Ich bin überzeugt, dass sie uns jetzt nicht mehr entkommen können, was sie auch tun. Wenn sie, wie ich glaube, noch in der Stadt sind, dann werden sie früher oder später einem der Wachposten vor den Herbergen oder an den Stadttoren in die Arme laufen. Und wenn sie die Stadt doch verlassen haben, dann kommen sie zurück - entweder, um den Markt im Kleinen Palast zu besuchen, oder, um nach Junin überzusetzen. Wir müssen nur ein paar Männer am Hafen aufstellen.«
    Zeanos’ Argumentation war stichhaltig, auch wenn Zamerine schon längst zu einem ähnlichen Schluss gekommen war. Das Gespräch hatte nur den Zweck, seinen Untergebenen auf die Probe zu stellen. Zeanos hatte ihn enttäuscht, indem er viel zu spät reagiert hatte. Hätte er noch länger gewartet, würden die Flüchtlinge am Ende noch mit dem Leben davonkommen.
    Der Ankläger hatte vorhergesehen, dass sie in die Fürstentümer fliehen würden. Auch wenn Zuïa aus seinem Munde sprach, war Zamerine schleierhaft, woher er seine Information bezog.
    Bislang hatten sich all seine Prophezeiungen bewahrheitet. Die Flüchtlinge würden als

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