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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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und Lana folgten Grigáns Rat und begaben sich unter Deck. Léti zog ihr Rapier, obwohl ihre Tante ihr befahl, sich ihnen anzuschließen. Yan nahm Létis Schwert, da diese es nun nicht mehr brauchte. Sein Herz raste.
    Einen Moment lang glaubte er, alles würde gut. Sie würden doch wohl nicht wie Bestien übereinander herfallen.
    Aber genau das geschah. Drei Männer sprangen an Bord der Othenor, sobald die beiden Schiffe auf gleicher Höhe waren. Grigán schoss dem ersten einen Pfeil in den Hals, und Rey jagte dem zweiten den Bolzen seiner Armbrust in den Bauch. Der Mann taumelte und fiel über Bord.
    Bowbaq packte den dritten am Fußknöchel und hielt ihn kopfüber. Er spürte immer noch den Schmerz und die Verständnislosigkeit des Delfins. Er ließ den Mann zweimal über seinem Kopf kreisen, bevor er ihn auf den Walfänger schleuderte und hinterhersprang.
    Die Erben starrten ihm verblüfft nach. Noch nie hatten sie Bowbaq so wütend erlebt. Als Rey und Léti ihm folgten, hatte er bereits drei Männer über Bord geworfen. Grigán schoss Pfeil um Pfeil ab, um dem schutzlosen Riesen den Gegner vom Leib zu halten.
    Léti verletzte zwei Männer, die sich auf sie stürzten, mit einer Leichtigkeit, die unbändige Freude in ihr aufwallen ließ. Doch sofort zwang sie sich wieder zur Ruhe. Wacher Geist.
    Wenige Augenblicke später drängten sich auf dem Deck des Walfängers nur noch fünf unverwundete Männer zusammen. Wohlweislich hielten sie sich von ihren Feinden fern. Léti und Rey kehrten auf die Othenor zurück, aber Bowbaq war noch nicht fertig. Er befreite den verletzten Delfin, und das Tier schwamm mit letzter Kraft davon. Dann verschwand der Riese im Bauch des Schiffes, sehr zu Grigáns Verzweiflung, da er den Freund nun nicht mehr decken konnte. Kurz darauf kehrte Bowbaq mit einem zufriedenen Grinsen zurück.
    Als die Othenor kaum eine halbe Meile zurückgelegt hatte, versank der Walfänger in den Fluten.
    »Wie groß war denn das Loch, das du in den Rumpf geschlagen hast?«, fragte Yan belustigt. Er war froh, dass sie so glimpflich davongekommen waren.
    »Gerade so groß, dass sie es nicht stopfen konnten«, sagte der Riese augenzwinkernd.
    »Ist das nicht grausam?«, fragte Lana leise. »Zur Küste ist es zu weit, um zu schwimmen.«
    »Sie können ja die Delfine um Hilfe bitten.« Doch Bowbaq war viel zu gutmütig, um den Sarkasmus durchzuhalten. »Sie haben ein Rettungsboot«, sagte er. »Ich habe es losgemacht, bevor ich von Bord gegangen bin. Das wird ihnen eine Lehre sein.«
    »Trotzdem hätten wir gut auf dieses Abenteuer verzichten können«, sagte Corenn.
    »Auf keinen Fall! Die Helden versenken immer das Boot der Piraten«, rief Rey.
     
     
    Am Mit-Tag des vierten Tages kamen die ersten Inseln in Sicht. Hätten sie zu einer Insel im Westen des Schönen Landes gewollt, hätte ihre Reise weitere zwei Tage gedauert, doch Sammlung lag glücklicherweise im Süden von Großterra, der größten Insel und Hauptstadt des Archipels.
    Kaum hatte die Othenor die erste Sandbank passiert, versperrte ihnen ein Flaggschiff den Weg. Die Erben warteten geduldig, bis es längsseits kam.
    »Was meinst du, Bowbaq, wie groß muss ein Loch sein, um dieses Schiff zu versenken?«
    Er zuckte mit den Achseln und überhörte die Bemerkung. Mittlerweile schämte er sich etwas für seinen Wutausbruch, und Rey ließ keine Gelegenheit aus, ihn damit aufzuziehen.
    Das Flaggschiff und seine Mannschaft stammten aus Jezeba, standen jedoch in den Diensten des guorischen Königs. Der Kapitän sprach sie auf Guori an, doch keiner der Erben beherrschte diese Sprache. Daher beschloss Grigán, auf Jezac zu antworten, auch wenn die anderen ihn dann nicht verstanden.
    »Wir wollen zur Insel Sammlung. Der Gouverneur ist unser Freund. Wir möchten ihm einen Besuch abstatten.«
    Jeder Pächter trug den Titel eines Gouverneurs, da die Hoheitsrechte der jeweiligen Insel vom König der Guori auf den Pächter übergingen.
    Grigáns Gelassenheit erleichtere die Verhandlungen.
    »Weiß er von Eurem Besuch?«, erkundigte sich der jezebische Kapitän.
    »Leider nein. Aber er wird sich freuen, uns zu sehen.«
    Grigán hoffte, dass er sich nicht irrte. Er hatte Zarbone vor über zwei Jahren zum letzten Mal gesehen. Vielleicht war er längst gestorben.
    Der Kapitän der Söldner bot an, sie zur Insel zu begleiten, was eher ein Befehl als ein höfliches Angebot war. Folgsam steuerte Yan das Segelboot hinter dem Flaggschiff her.
    Corenn fiel plötzlich ein,

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