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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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war.
    »Ich hatte solche Angst«, flüsterte der Riese. »Als ich sah, wie der Dämon ihn zu Boden schleuderte, rannte ich hin und schlug mit aller Kraft auf ihn ein. Séhanes Wachen kamen mir zur Hilfe. Doch die Wunden des Ungeheuers schlossen sich immer wieder. Es blutete nicht. Und dann ließ es sich ein drittes Auge wachsen. Ich dachte schon, wir könnten es nicht besiegen. Und dann ist es plötzlich verschwunden.«
    »Vielleicht habt ihr es getötet.«
    »Nein«, sagten Bowbaq und Grigán im Chor. »Ich glaube nicht, dass man es überhaupt töten kann«, fügte der Krieger hinzu.
    Er trug den Arm in einer Schlinge. Zum Glück war der Knochen nicht gebrochen, aber der Arm war schlimm geprellt. Bowbaq hatte noch nie erlebt, dass Grigán sich eine Verletzung zuzog. Der Gedanke minderte seine Angst nicht gerade.
    »Die Züu können den Gletscher, der zwischen ihnen und meiner Familie liegt, nicht überwinden«, sagte er ernst. »Aber der Mog’lur … Er kann überallhin. Wir müssen unseren Feind so schnell wie möglich finden.«
    Seine Worte klangen flehend. Alle hofften, dass es noch nicht zu spät für Bowbaqs Frau und Kinder war. Corenn erhob sich und lief nachdenklich auf und ab.
    »Séhanes Tod hat vielleicht überhaupt nichts mit der Insel Ji zu tun«, warf Yan ein, obwohl er das selbst nicht glaubte.
    »Nach der Warnung während der Versammlung der Fürsten würde es mich wundern, wenn es sich um einen Zufall handelte. Außerdem passt das, was geschehen ist, zu unseren Annahmen über die Pforten und die andere Welt.«
    Die Erben starrten Corenn mit aufgerissenen Augen an. Sie hatte das Geheimnis der Insel Ji in Lanas Gegenwart zur Sprache gebracht. Sie hatte ihren Schwur gebrochen.
    »Der Schwur wurde schon vor hundertachtzehn Jahren gebrochen«, sagte Corenn, als könnte sie Gedanken lesen. »Außerdem ist die Lage ernst genug, um eine Ausnahme zu machen. Wir alle teilen das gleiche Schicksal. Lana muss wissen, warum unser Leben in Gefahr ist.«
    Alle nickten, und die Maz machte sich mit klopfendem Herzen darauf gefasst, das Geheimnis der Erben zu erfahren. Sie nahm an, dass es aufregend sein würde, doch es war viel mehr als das.
    »Das hätte ich gern mit eigenen Augen gesehen«, sagte sie leise, als Corenn von der Pforte in der Höhle erzählte.
    »Es war wunderschön«, sagte Rey. »Ergreifend. Aber auch traurig.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung. Das Tal hatte etwas von einem verlorenen Paradies. Dazu kam die Enttäuschung, nicht hineinzukönnen.«
    »Was befindet sich Eurer Meinung nach hinter der Pforte?«, fragte Grigán die Priesterin.
    »Ich weiß es nicht. Das Buch der Weisen erwähnt mehrere sagenumwobene Orte, die auf Eure Beschreibung passen. Und andere religiöse Texte erzählen ähnliche Legenden. Allerdings habe ich sie nicht besonders gründlich studiert. Sie bringen uns nicht voran auf dem Weg der Moral.«
    »Schade. Erinnert Ihr Euch an einige dieser Legenden?«
    »Sie werden uns, fürchte ich, kaum weiterhelfen. Ich glaube, eine handelt von Kindern, die mit einem Fluch belegt worden sind und nun als Gefangene in einem wunderschönen Land leben. Eine andere erzählt von einem uralten Volk, das sich in den Bergen versteckt und den Schutz der Götter genießt. In noch einer anderen geht es um Geister, die in Gestalt von Kindern wiedergeboren werden. Aber verlasst Euch nicht auf mein Gedächtnis.«
    »Und keine dieser Legenden spricht von einem Land der Dämonen?«, fragte Bowbaq.
    Die Priesterin riss vor Entsetzen die Augen auf. Die Frage führte ihr vor Augen, in welch großer Gefahr sie schwebten. Warum war sie nicht von selbst darauf gekommen?
    »Das Jal’karu«, sagte sie ernst. »Das Land, in dem die schwarzen Götter geboren werden und aufwachsen. Es wird im Buch der Weisen erwähnt.«
    Eine der schlimmsten Befürchtungen der Erben schien sich zu bewahrheiten - jedoch war das nicht mehr als eine Vermutung, solange sie Maz Achems Tagebuch nicht gelesen hatten.
    »Jal’karu ist kein itharischer Name«, sagte Yan. »Eigentlich klingt er ziemlich ähnlich wie Bowbaqs Mog’lur.«
    »Das stimmt. Wisst Ihr, aus welcher Sprache der Name stammt?«, fragte Corenn.
    »Aus dem Ethekischen«, antwortete Lana. »Das Jal’karu wird in den ersten Schriftrollen des Buchs der Weisen beschrieben. Denjenigen, die auf mündlichen Überlieferungen beruhen.«
    »Auch die Zeichen an der Pforte von Ji und am Großen Bogen in Arkarien sind ethekisch. Vielleicht haben die Etheker sie in den Stein gemeißelt.

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