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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Anlauf und sprang an Deck, und der junge Mann tat es ihm gleich.
    »Danke«, rief ihm Grigán zu seiner Überraschung zu. Bevor er antworten konnte, landete Miff auf seinem Arm und erschreckte ihn damit gründlich. Das Mausäffchen hatte nicht auf dem Kai zurückbleiben wollen und setzte sich wieder auf die Schulter seines Herrchens.
    Zum Verschnaufen blieb keine Zeit, denn Grigán musste sich gegen einen Yérimer zur Wehr setzen, der sich mit einem Messer auf ihn stürzte. Noch bevor er den Arm senken konnte, brach der Mann tot zusammen, während schon zwei weitere heranstürmten, um ihren Feinden den Garaus zu machen.
    Grigán hatten den einen im Handumdrehen niedergestreckt und fuhr herum, um Yan zu Hilfe zu kommen. Verblüfft sah er den jungen Mann mit blutverschmiertem Schwert über einer Leiche stehen.
    »Sichere Hand, fester Stand«, sagte er, als er Grigáns Blick bemerkte. »Ich habe nur Euren Rat befolgt!«
    »Du nimmst schlechte Gewohnheiten an«, erwiderte der durchnässte Krieger und stürzte eine Treppe hinunter.
    Als neue Feinde auf sie zuliefen, verließ Yan für einen Augenblick der Mut. Glücklicherweise brachte ein Pfeilhagel die Yérimer zu Fall, und er wandte sich zum Kai, um den ramgrithischen Schützen zu danken. In diesem Moment stellte er fest, dass sie schon abgelegt hatten. Alebs verbliebene Männer schickten sich an, das Schiff aus dem Hafen zu steuern.
    Yan rannte Grigán hinterher und musste über zwei Leichen klettern, bevor er ihn einholte. Das Schiff war so groß, dass sie mehr als sechshundert Schritte zurücklegten, bis sie endlich auf die Kajüte des Kapitäns stießen.
    Die beiden Banditen, die vor der Tür Wache hielten, bekamen es bei Grigáns grimmiger Miene mit der Angst zu tun. Als er auf sie zukam, die nassen Haare im Gesicht und das Krummschwert drohend erhoben, wichen sie unwillkürlich zurück, warfen dann ihre Waffen fort und rannten in verschiedene Richtungen davon. Grigán trat die Tür ein und stürmte in die Kabine des Kommandanten.
    Die prunkvolle Einrichtung mutete auf einem Kriegsschiff seltsam an. Doch Yan und Grigán hielten sich nicht mit Einzelheiten auf: Sie sahen nur den Einäugigen, der sie mit einer höhnischen Grimasse empfing. Aleb stand vor ihnen, auf das Heft seines Schwerts gestützt, während sein Körper unkontrolliert zuckte.
    »Derkel«, sagte er und lachte wie ein Wahnsinniger. »Ich verabscheue dich. Ich hasse dich.«
    »Das habe ich mir gedacht«, gab Grigán zurück und ging in Stellung. »Keine Sorge, dazu wirst du nicht mehr lange Gelegenheit haben. Bringen wir unser Duell zu Ende.«
    Aleb rührte sich nicht und lächelte nur weiter blöde vor sich hin. Er schien sich nur mit Mühe auf den Beinen halten zu können und wäre wohl umgefallen, wenn er sein Schwert nicht als Stütze benutzt hätte.
    »Daï-Schlangen«, stellte Grigán fest und richtete sich auf. »Du bist im Rausch. Wie erbärmlich.«
    Der König gluckste, ohne zu bemerken, dass ihm Speichel aus dem Mund lief. Der Schlachtlärm, der von draußen hereindrang, wurde vom Rauschen des Regens gedämpft. Plötzlich spürten sie eine heftige Erschütterung. Yan vermutete, dass das Schiff mit einem Wrack zusammengestoßen war.
    »Wir werden bald Besuch bekommen«, sagte Aleb mit einem grausamen Lächeln. »Ich habe gebetet! Ich habe gebetet!«, trällerte er. »Ich habe zum Gott meines Verbündeten gebetet!«
    Wieder geriet das Schiff ins Schlingern, und Yan und Grigán verloren das Gleichgewicht. Ein Donnerschlag krachte los, und der Rumpf ächzte bedrohlich.
    »Von welchem Verbündeten sprichst du?«, fragte Grigán, den eine böse Vorahnung beschlich.
    Wie durch ein Wunder stand der Einäugige noch immer aufrecht und starrte sie triumphierend an. Vom Deck her war ein unheimliches Knirschen zu vernehmen. Unwillkürlich sahen Yan und Grigán zur Decke hinauf. Als sie den Blick senkten, stand Sombre vor ihnen.
    Ohne jede Vorankündigung hatte der Dämon in der Kabine Gestalt angenommen, genau zwischen ihnen und Aleb. Diesmal sah er aus wie eine Art Menschenaffe und ähnelte den grauenvollen Lemuren, die Corenn angegriffen hatten. Nur doppelt so groß …
    Noch hatte sich Sombre nicht gerührt, sondern wiegte nur langsam seinen Kopf mit den riesigen Fangzähnen hin und her. Als sein rot glühender, wilder Blick Yan traf, war der junge Mann sicher, dass er Léti nie wiedersehen würde. Der Dämon ließ ein lang gezogenes Knurren vernehmen, das an ein Raubtier erinnert, und sah sich in der

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