Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Kai herumspazierten, auf dem er und Yan auf der Lauer lagen. Zahlenmäßig waren ihnen die schwarzen Wölfe dreifach überlegen, sie würden also kurzen Prozess mit den Männern machen können. Berec und zwanzig weitere Wölfe kümmerten sich darum, dass keine Söldner nachrückten. Wenn alles glattlief, würde an dieser Stelle im Hafen von Mythr die Befreiung der Unteren Königreiche beginnen.
    Vier Boote und zwei große Kriegsschiffe hatten den Hafen bereits verlassen. Eine Galeere reihte sich gerade hinter einen Logger ein, als Grigán mit Schrecken feststellte, dass die roten Segel des Flaggschiffs gehisst wurden. Jetzt überstürzten sich die Ereignisse. Wenn Aleb die Flucht gelang, würde ihr Angriff ins Leere laufen: Der einäugige König hatte genug Mittel, um nach einer Weile erstarkt zurückzukehren. Grigán schätzte, dass das Kommandoschiff etwa eine Dezime brauchen würde, bis es vom Kai abgelegt hatte. Blieb das Zeichen zum Angriff bis dahin aus, würde er das Schiff auf eigene Faust entern.
    Doch die Götter zeigten sich gnädig. Auf den Schiffen am anderen Ende des Hafenbeckens erhob sich plötzlich lautes Geschrei, das bald auf die umliegenden Schiffe übergriff und schließlich alle Mannschaften in Aufruhr versetzte. Das Signal. Grigán zog sein Krummschwert und schlitzte dem Yussa, der ihm am nächsten stand, den Bauch auf.
    Yan setzte Miff ab und griff zu den Pfeilen, die sie für diesen Zweck präpariert hatten. Während Grigán einen weiteren Gegner zu Boden streckte, hielt er die Spitze des ersten Pfeils in die Flamme ihrer Laterne. Auf einmal brachen im ganzen Hafen Kämpfe aus. Auf den Decks, dem Kai, den Molen, überall hörte man Schreie, Schläge, Rufe. Aus den Straßen der Stadt ertönte ein Wolfsgeheul aus tausend Kehlen, als sich die Rebellen, die dort seit mehreren Dekanten versteckt lagen, mit unbändiger Wut in die Schlacht stürzten. Wie eine Walze überrollten sie die Yussa, die noch an Land standen, und drängten sie gegen die Schiffe und ins Wasser, noch bevor die Söldner überhaupt zu ihren Waffen gegriffen hatten. Die Rebellen hatten die Stadt im Sturm erobert, so schnell, dass sie es selbst kaum fassen konnten.
    Und dann kam der Pfeilhagel.
    Unzählige Pfeile zogen Feuerspuren über den Hafen und entfachten Brände in den Takelagen und an Deck. Die Yérimer brüllten vor Schmerz und Entsetzen und liefen wild durcheinander. Niemand organisierte eine wirksame Gegenwehr. Einige Hundert Söldner flohen vor Prügeleien, die in der allgemeinen Panik unter Deck ausbrachen, doch als sie auf den Kai stürmten, liefen sie geradewegs in die Krummschwerter der Rebellen. Hinter diesem Abwehrwall führten die Bogenschützen ihr Zerstörungswerk fort und setzten ein stolzes Schiff nach dem anderen in Brand. Flaschen mit öligen Lumpen flogen auf die nächstgelegenen Decks, und bald begannen die ersten Schiffe zu sinken.
    Endlich kam Narros Zeichen zum Angriff für alle in Sicht. Eine lange Reihe brennender Flöße glitt gemächlich den Fluss hinunter aufs Meer hinaus und damit geradewegs auf die bislang unversehrten Schiffe zu. Sie prallten so heftig gegen die Schiffe der Roten Armada, dass die Rümpfe der weniger solide gebauten Fahrzeuge zersplitterten. Langsam versanken die leckgeschlagenen Schiffe im trüben Wasser und behinderten die Manöver der anderen.
    Auch Yan schoss einige Pfeile ab, ließ Grigán dabei aber nicht aus den Augen. Er war wild entschlossen, das Schicksal zu verhindern, das Usul dem Krieger prophezeit hatte, doch dieser schien für seine Rache bis zum Äußersten gehen zu wollen. Nachdem er auf dem Kai gekämpft hatte, ohne ernsthaft in Gefahr zu geraten, brannte Grigán darauf, Aleb herauszufordern.
    Das Flaggschiff war schwer mitgenommen, doch sein Rumpf war heil geblieben. Grigán schoss seinen letzten Pfeil ab, hatte die Hoffnung aber schon aufgegeben, es sinken zu sehen. In diesem Augenblick brach das Unwetter los.
    Ein Blitz erleuchtete die Nacht, gefolgt von einem gewaltigen Donnerschlag, der durch die Stadt und die gesamten Unteren Königreiche hallte. Kurz darauf fielen die ersten Tropfen, und bald prasselte der Regen immer heftiger. Schauer fegten über den Schauplatz der Kämpfe und löschten nach und nach die kleineren Brände, auch das Feuer auf Alebs Kommandoschiff.
    Da hielt Grigán es nicht länger aus. Er ließ seinen Bogen fallen und rannte zu den Wölfen, die den Steg zu Alebs Schiff bewachten. Yan folgte ihm dicht auf den Fersen. Der Krieger nahm

Weitere Kostenlose Bücher