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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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und meinen Onkels gelernt, die waren allesamt Flieger. An der Küste oder fern der Blauen Spalte oder wohin auch immer der Wind bläst. Wir haben meist große Schiffe geflogen, aber ich hatte ein eigenes Skiff, als ich in deinem Alter war. Du hast auch eins, hat mir dein Onkel erzählt.«
    Mein Onkel?
»Ja, das stimmt«, antwortete Pen rasch. »Ein Kat-28. Habe ihn selbst gebaut.«
    »Ehrlich? Gut für dich, Penderrin!« Der Fahrende lachte, dass sein Bauch wackelte. »Die beste Möglichkeit, etwas über Luftschiffe zu lernen, ist, eins zu bauen. Mir fehlt leider das Talent, aber ich habe schon oft geholfen. Von Kiel bis Mast habe ich genug gelernt, und so wusste ich beim Fliegen stets, wenn die Lady es nicht mochte, wie man sie behandelte.«
    Pen grinste. »Mir gefällt das Schiff. So eins bin ich zwar noch nie geflogen, doch gesehen habe ich sie schon, und ich weiß, wie sie gebaut werden. Dies ist extra so konstruiert, um besonders schnell zu fliegen. Habt Ihr es schon einmal so richtig von der Leine gelassen?«
    Hatch lachte brüllend. »Das ist mir ein Bursche! Fragt gleich nach dem, worauf es ankommt, und tänzelt nicht erst lange um den Mast herum! Sicher habe ich die Triebwerke schon ganz aufgedreht, und ich sage dir eins, Penderrin, es fliegt schneller als schnell! Nichts und niemand kann es einholen, außer die großen Vögel von der Küste, und die müssten sich schon ordentlich anstrengen. Es ist unglaublich schnell. Trotzdem hast du Recht. Ich habe die weichen Linien und sanften Schwünge selbst gemacht. Diese Lady gehört mir und mir allein.« Er hielt inne. »Du hast noch nie eine Schaluppe gesteuert, hast du gesagt? Bursche, das ist unglaublich! Möchtest du es versuchen?«
    Pen konnte seine Aufregung kaum verbergen. »Ihr würdet mich ans Steuer lassen?«
    »Wir sind doch beide für die Lüfte geboren, oder?« Hatch beugte sich vor und blies Pen seinen Fischatem ins Gesicht. »Nimm das Steuer, Kapitän Pen.«
    Trotz Ähren Elessedils Warnung über den großen Mann wollte Pen die Schaluppe unbedingt einmal lenken, und deshalb schob er seine Zweifel beiseite. Es konnte nicht schaden, das Angebot anzunehmen, redete er sich ein. Er wollte nur seine Fähigkeiten ein bisschen prüfen, die Steuerung testen und schauen, ob er das Schiff in den Griff bekam. Schließlich hatte er schon wesentlich größere Luftschiffe geflogen. Der
Rochen
würde sich davon nicht so sehr unterscheiden.
    Gar Hatch trat zurück, und Pen stellte sich ans Ruder. Er schaute sich rasch alles an, die Hebel, Schalter, Regler und die übrigen Instrumente, die ihm durchaus vertraut waren, wenn auch in ein wenig anderer Anordnung. Der Kompass befand sich genau in der Mitte oberhalb des Halbrades, mit dem das Kielruder betätigt wurde. »Also los, junger Pen«, ermunterte ihn der Fahrende. »Ein gutes, anständiges Steuer für einen guten, anständigen jungen Luftschifffahrer. Dann versuch dich mal dran, Bursche.«
    Und das tat Pen, ging vorsichtig an die Sache heran, brachte das Schiff in eine stabile Lage und zog es dann ein bisschen höher. Die Nase schob sich hoch, und er spürte die Spannung im Rumpf sowie ein leichtes Zittern. Stirnrunzelnd gab er sich Mühe, das Schiff zu trimmen. Alles war wie immer, doch die Schaluppe reagierte wesentlich empfindlicher, als es ihm gefiel. Er holte ein wenig mehr Energie aus den Triebwerken und spürte, wie sie heftiger bebte. Vorsichtig nahm er das Gas zurück und blickte Gar Hatch an.
    Die wachsamen Augen des Kapitäns leuchteten. »Nicht so einfach, wie es aussieht, was?«, fragte er, und Pen sah, dass er keinen Widerspruch erwartete. »Eine Schaluppe zu fliegen ist nicht das Gleiche wie einen Kat-28 oder sogar ein Kriegsschiff mit Pontons und Rammen, die für Stabilität sorgen. Eine Schaluppe braucht die zarte Hand eines Herrn, der weiß, was gut für sie ist.«
    Er lächelte, und durch den dichten Bart sah Pen die Zähne. Beklommen stellte Pen fest, dass Hatch ihn auf die Probe gestellt hatte. Da er wusste, wie schwierig eine Schaluppe für jemanden zu handhaben ist, der nicht damit vertraut ist, hatte er Pen nur deshalb dazu überredet, um die Fähigkeiten des Jungen einzuschätzen. Der Fahrende war Ähren Elessedil einen Schritt voraus; er hatte sich schon gedacht, dass Pen ihn ausloten sollte. Jetzt hatte er selbst Maß genommen, und der Junge hatte sich dabei reinlegen lassen.
    Gar Hatch trat vor und übernahm das Steuer wieder, wobei er Pen aus dem Weg scheuchte. »Du merkst dir eins,

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