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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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seiner Fähigkeiten nicht allzu viele Gedanken machen. Schließlich besitzen wir als Druiden selbst eine gewisse Macht, wenn ich mich recht entsinne.«
    Der kleine Mann errötete angesichts der Rüge, aber, wie Traunt Rowan zuvor, mied er ihren Blick nicht. »Du gehst ein zu großes Risiko ein, Shadea. Wir sind nicht so mächtig, wie du vorgibst. Sieh dir nur den Druidenrat an. Wir können ihn kaum kontrollieren. Ein einziger Fehltritt, und er würde uns vielleicht ganz entgleiten. Statt Grianne Ohmsfords Verwandte zu jagen und Spiele mit ihnen zu treiben, sollten wir lieber unsere Macht festigen und den Rat besser in den Griff bekommen. Nach Molts Tod und Iridias Weggang brauchen wir neue Verbündete. Und Verbündete können wir bestimmt finden. Aber nicht ohne Überzeugungsarbeit und Anreize.« »Dessen bin ich mir bewusst«, erwiderte sie gleichmütig und versuchte, ihre Wut im Zaum zu halten. Er war so ein Narr. »Dennoch ist es unsere wichtigste Aufgabe zurzeit, uns den Rücken freizuhalten. Wir dürfen diejenigen, die zur früheren Ard Rhys stehen, nicht zu einer Bedrohung werden lassen.«
    Es folgte angespanntes Schweigen, während sie einander ansahen. Dann zuckte Pyson Wence mit den Schultern. »Wie du willst, Shadea. Du bist die Anführerin. Aber vergiss nicht - wir sind dein Gewissen, Traunt und ich. Setz dich nicht einfach über uns hinweg.«
    Ich werde schon sehr bald viel Schlimmeres mit dir machen, kleine Ratte,
dachte sie. »Ich würde mich niemals über dich hinwegsetzen, Pyson, ohne mir vorher anzuhören, was du zu sagen hast«, erwiderte sie. »Dein Rat ist mir stets willkommen. Ich verlasse mich darauf, dass du ihn mir aus freiem Herzen anbietest.« Sie lächelte. »Sind wir fertig?«
    Sie wartete, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, ehe sie sich setzte, um die Nachricht zu schreiben. Traunt Rowan würde beim ersten Licht von Paranor zum Rabenhorn aufbrechen, und sowohl er als auch Pyson Wence hatten sich ihrer Entscheidung über das Schicksal der Ohmsfords gebeugt. Eigentlich ging es ihnen überhaupt nicht um die Ohmsfords, solange sie nur nicht direkt am Blutvergießen beteiligt waren. Sie waren stark genug, wenn es um Manipulation und Betrug ging, nicht jedoch beim Töten. Das war ihre Domäne - und die von Aphasia Wye.
    Manchmal dachte sie, wie viel leichter ihr Leben gewesen wäre, wenn sie sich niemals nach Paranor begeben hätte. Vielleicht wäre das der weisere Zug gewesen. Zwar wäre sie heute nicht die Ard Rhys des Ordens, doch sie hätte auch die Bürde der Verwirrung und Unentschlossenheit seiner Mitglieder nicht tragen müssen. Sie hätte ihre Magie allein praktiziert, oder sogar mit Iridia zusammen, und sehr viel erreicht. Doch hatte es sie nach mehr verlangt, die Gier hatte sie getrieben nach der unvergleichlichen Macht, die sich aus der Führung jener ergab, die das Schicksal der Vier Länder am meisten beeinflussen konnten. Sen Dunsidan mochte glauben, die Zukunft der Welt liege bei der Föderation, sie hingegen wusste es besser.
    Trotzdem gab es Zeiten, in denen sie sich wünschte, sie könnte die Druiden einfach auslöschen und alles selbst machen. Dann würde die Angelegenheit schneller und wirksamer erledigt. Sie könnte die Konflikte und Streitereien vermeiden. Mittlerweile war sie es leid, ständig von jenen in Frage gestellt zu werden, auf deren Unterstützung sie angewiesen war. Sie wurden zu einer Last, der sie sich frohen Herzens entledigen würde, wenn die Zeit dazu gekommen war.
    Rasch schrieb sie die Nachricht, deren Inhalt sie sich schon überlegt hatte, während sie noch dem Geschwätz von Pyson Wence lauschte. Die Zeit des Zögerns war vorüber. Wenn sie nicht stark genug waren, um zu tun, was notwendig war, würde sie Stärke zeigen, die für alle reichte.
    Nachdem sie geschrieben hatte, las sie die Nachricht noch einmal: W ENN DU DEN J UNGEN FINDEST , MACH DIR NICHT DIE M ÜHE , IHN HERZUBRINGEN .
    T ÖTE IHN UMGEHEND .
    Sie rollte das Papier zusammen und steckte es in das Röhrchen, das sie heute Morgen von dem Pfeilsegler gebracht bekommen hatte. Daraufhin ging sie zum Fenster, griff in den Vogelkäfig und befestigte das Röhrchen am Bein des Vogels. Das Gesicht mit dem scharfen Schnabel wandte sich ihr zu, die hellen Augen fixierten sie.
Ja, kleiner Krieger,
dachte sie,
du bist mir ein besserer Freund als die beiden, die gerade gegangen sind. Leider kannst du sie nicht ersetzen.
    Nachdem sie das Röhrchen sicher angebracht hatte, zog sie den

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