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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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fürchtete er, das Leben kosten. »Gut.« Khyber richtete sich auf und beugte sich vor. »Also von vorn. Wir wissen, was wir zu tun haben. Wir müssen dieses Wesen von der
Rochen
locken. Wir müssen es lange genug fern halten, um das Luftschiff zu übernehmen, aufzusteigen und zu fliehen. Wie viel Zeit würde das brauchen, wenn du das Steuer übernimmst?«
    Pen rechnete nach und strich sich mit der Hand durchs rote Haar. »Ein paar Minuten, mehr nicht, wenn die Energieleitungen nicht getrennt wurden. Selbst dann nicht viel langer. Eine Verbindung zwischen irgendeinem Sammler und irgendeiner Trennröhre genügt, um abzuheben. Die Leinen kappen, die Triebwerke zuschalten, die Sammler öffnen, und weg sind wir. Um Cinnaminson brauchten wir uns erst zu kümmern, wenn wir in der Luft sind.«
    »Demnach müssen wir nur noch herausfinden, wie wir unseren verhüllten Freund vom Schiff locken können.« Sie dachte nach. »Wenn wir nicht dich als Köder verwenden.«
    »Aber ich bin genau der richtige Köder, Khyber«, erwiderte er leise. »Das weißt du genauso gut wie ich. Hinter mir ist diese Kreatur her. Das ist uns doch seit Anatcherae klar. Den Grund dafür kennen wir zwar nicht, doch werden wir meinetwegen verfolgt.« Pen holte tief Luft. »Sieh mich nicht so an. Ich weiß, was ich zu Tagwen gesagt habe.«
    »Gut. Also weißt du auch, dass du Unsinn redest. Tagwen hat Recht, wenn er dich vor jedem Vorgehen warnt, bei dem du dich einem Risiko aussetzt. Schließlich hast du dich nicht deswegen auf diese Reise begeben, Pen. Du bist der Grund dafür, warum das alles passiert ist, und du hast kein Recht, dich auf eine Situation einzulassen, die leicht in deinem Tod enden könnte.«
    »Das schlage ich doch gar nicht vor!« Es gelang ihm nicht, seine Gereiztheit zu verbergen. »Natürlich müssen wir sicherstellen, dass ich auch als Lockvogel fliehen kann, falls notwendig. Wir müssen das Ungeheuer von der
Rochen
locken und mich gleichzeitig an Bord bringen, das ist der Trick. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, als diesem Wesen vorzuspiegeln, es habe die Chance, mich in die Hände zu bekommen.«
    Khyber seufzte. »Es ist lediglich eine Vermutung, dass sein Ziel darin besteht, dich lebend in die Hände zu bekommen. Wenn es dich nun aber einfach nur umbringen will? In Anatcherae wäre das beinahe passiert.«
    Pen schlug den Blick nieder und rieb sich die Augen. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich glaube, es wollte mich
nicht
töten. Es wollte mich nur verängstigen. Vielleicht hoffte es, ich würde wie angewurzelt stehen bleiben und es könnte mich schnappen, ehe jemand zu Hilfe kommt. Es will mich gefangen nehmen und zu demjenigen verschleppen, der es gesandt hat.« Der Zweifel in ihrer Miene entging ihm nicht, und er fuhr rasch fort: »Na gut, möglicherweise wollte es mich verletzen oder aufhalten. Möglicherweise.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Möglicherweise hast du auch den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Deine Gefühle für dieses Mädchen beeinträchtigen die Klarheit deines Denkens. Du überlegst dir Dinge, die weder auf Tatsachen beruhen noch auf gesundem Menschenverstand. Damit musst du aufhören, Pen.«
    Er verkniff sich die scharfe Erwiderung, die ihm auf der Zunge lag, und schaute zu den Bergen hinüber. Sie verschwendeten ihre Zeit, kamen nicht weiter, und das war sein Fehler. Sie sollten lieber nach Taupo Rough aufbrechen und Kermadec suchen, damit Pen die Ruinen von Stridegate und die Insel des Tanequils erreichte, um einen Ast des Baumes zu bekommen, aus dem er einen Dunkelstab fertigen konnte, und dann sollte er nach Paranor reisen, in die Verfemung gelangen und seine Tante Grianne Ohmsford retten, die Ard Rhys! Ohne diesen Satz laut auszusprechen, wurde er atemlos - und ihn befiel das dringende Gefühl, er müsse sich endlich wieder seiner eigentlichen Aufgabe zuwenden.
    Dennoch stand er hier und unternahm gar nichts. Stattdessen beharrte er darauf, Cinnaminson retten zu wollen, und zwar aus zugegebenermaßen egoistischen Gründen. Er richtete den Blick auf den klaren blauen Himmel, dann wieder auf die Ausläufer des Gebirges, die bis zu den Ufern des Rabb heranreichten. Panik erfasste ihn, als er begriff, wie richtig Khyber mit ihren Überlegungen lag; in der Tat griff er nach einem Strohhalm. Trotzdem konnte er den Gedanken nicht ertragen, Cinnaminson dieser spinnenartigen Kreatur zu überlassen und die Gefühle, die er ihr gegenüber hegte, zu unterdrücken.
    Es
muss einen Weg

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