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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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verharrten beide an der Stelle, an der sie sich befanden, blickten sich über die Schlucht hinweg an, aber auch aus einer größeren Distanz, einer, die sich nach gemeinsam durchlebten Härten und tödlichen Begegnungen maß. Plötzlich fühlte er sich ihr nahe und wollte es ihr zurufen. Aber die Dunkelheit bildete einen Schleier zwischen ihnen, und die Nacht schien entschlossen zu sein, ihm die Worte zu rauben, daher schwieg er.
    Sie winkte nochmals, zeigte in Richtung der Ruinen und brach in die Dunkelheit auf.
    Er schaute ihr hinterher, sammelte Kraft, erhob sich und ging zum Rand der Schlucht. Eigentlich wollte er nicht nach unten schauen, er tat es jedoch trotzdem. Er spähte in die Finsternis, redete sich ein, er brauche keine Angst mehr zu haben, das Ding, das ihn so lange gejagt hatte, war endlich tot. Er blieb dort eine ganze Weile lang, wartete, bis die bösen Erinnerungen und die beunruhigenden Gefühle sich ein wenig gelegt hatten, ihre Schärfe verloren hatten, damit er Ruhe in sich fand.
    Als er sich besser fühlte, atmete er langsam aus und wandte sich ab. Er fragte sich, ob auch Cinnaminson ihren Frieden mit dem gefunden hatte, was geschehen war, damit, dass sie in den Armen von Mutter Tanequil schlief. Er hoffte es inständig für sie. Wieder ging er am Rand der Schlucht entlang, schritt vorsichtig an ihrer Kante entlang durch die Nacht, die sich senkte, während die Wolken über ihm in zerfetzten dunklen Streifen vorbeihuschten und die Sterne wie Silberstaub am Firmament hingen. Er hatte keine Ahnung, wie spät es war. Am Horizont suchte er nach dem Mond, weil er hoffte, anhand des Gestirns die Zeit abschätzen zu können, doch fand er ihn nirgends. Er konnte sich nicht mehr erinnern, ob der Mond zu- oder abnahm, und auch nicht daran, wann er ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Er war müde, das wusste er. Zu müde zum Denken.
    Seine Gedanken schweiften umher, und er fragte sich, ob die Aeriaden wohl gewusst hatten, dass Khyber auf der anderen Seite der Schlucht stand und ihn retten konnte. Auch hätte er gern erfahren, ob Cinnaminson verantwortlich war, und falls ja, ob sie den Tanequil um Hilfe gebeten hatte. Dann fiel ihm ein, dass der Tanequil das schwarz verhüllte Wesen überhaupt erst über die Brücke auf die Insel hatte führen müssen, damit es die Jagd nach Pen aufnehmen konnte, und es so in sein eigenes Verhängnis gelockt hatte.
    Er betrachtete den Dunkelstab. Indem er seine Finger und Cinnaminson geopfert hatte, war da nicht auch eine Art Verbindung mit dem Baum entstanden, die er nicht ganz begriff? Ihm war klar, dass er zumindest so lange in Sicherheit sein würde, bis er die Brücke überquert hätte. Heute Nacht war er nicht durch Zufall gerettet worden. Khyber hatte ihn nicht aufs Geratewohl gefunden. Die Aeriaden hatten ihn nicht an den Rand der Schlucht geführt, ohne zu wissen, dass Mutter Tanequil lauerte.
    Wie weit reichte der Schutz des Baumes?
    Er blieb stehen und schaute in die Dunkelheit des Waldes auf der Insel. Gern hätte er noch so vieles erfahren. Am liebsten wäre er zu dem Baum zurückgekehrt und hätte ihm Fragen gestellt. Aber das hatte keinen Sinn. Sein Weg lag vor ihm, auf der anderen Seite der Schlucht, in der Welt der Druiden und Paranor. Und jenseits davon, in der Welt der Verfemung.
    Er ging mit festen Schritten weiter. Zur Brücke war es nicht mehr weit. Er sah sie in einiger Entfernung schimmern, angeleuchtet von Feuern, die in Stridegates Ruinen brannten. Kermadec und die Trolle warteten. Khyber würde auch längst zurück sein. Er freute sich darauf, sie alle zu sehen. Das Alleinsein hatte er satt. Er brauchte ihre Gesellschaft; er brauchte die Sicherheit der Gruppe. So drängte er sich durch die jungen Bäume vor der Brücke und blieb stehen.
    Drei riesige Kriegsschiffe ankerten über den Ruinen, ihre gewaltigen schwarzen Rümpfe reflektierten matt das Licht der großen Feuer, die überall in den Blumengärten von Stridegate brannten. Schatten tanzten über die Beete und die von Rankpflanzen überwucherten Mauern wie ein Schwärm schwarzer Motten. Kermadec und die Felstrolle saßen entwaffnet und von Gnomenjägern umringt da, hielten die Köpfe gesenkt und hatten die riesigen Hände um die Knie gelegt und die ausdruckslosen Gesichter abgewandt. Tagwen hockte in ihrer Mitte.
    Direkt gegenüber von Pen, auf er anderen Seite der Brücke, stand eine einzelne Gestalt in schwarzem Kapuzenmantel. Bei seinem Erscheinen drehte sich die Gestalt zu ihm um.
    Pen

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