Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
geben.
    Warum fand er ihn nicht?
    Warum fand er nicht überhaupt irgendetwas?
    Sollte seine Magie ihm nicht helfen können? Er war für diese Reise ausgewählt worden, weil seine Magie ihm eine Möglichkeit gab, mit dem Tanequil zu kommunizieren. Wenn sie ihm das erlaubte, konnte sie ihm nicht auch bei diesem Problem helfen? Durch seine Magie verfügte er über Möglichkeiten, von denen er nie geträumt hätte; der König vom Silberfluss hatte ihm dies enthüllt. Irgendetwas musste doch hier von Nutzen sein. Wenn er nur darauf käme. Wenn er nur dieses Gefühl überwinden könnte, seine Magie sei klein und unbedeutend, gleichgültig, was andere sagten - ob nun Geistwesen oder Mensch. Wenn er sich überzeugen könnte, dass sie mehr wert sei, als nur die Aufmerksamkeit von Moorkatzen wie Bandit auf sich zu lenken und die Fluchtsignale im Flug der Klippenvögel zu verstehen. Wenn er das könnte, müsste er auch in der Lage sein, Cinnaminson zu helfen.
    Er suchte nach einem Punkt, wo er das Gespräch mit Khyber wieder aufnehmen konnte, als Tagwen aus dem Felsen kam, sich die Hände rieb und nicht mehr so niedergeschlagen wirkte wie zuvor. »Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich entdeckt habe«, sagte er. Pen und Khyber wechselten einen fragenden Blick. »Breitblättrige Rapunzelglockenblumen. Kaum im Tiefland zu finden. Bevorzugt höhere Regionen und kühleres Klima. Schnee mag sie nicht, aber ein wenig Frost scheint ihr gut zu tun.«
    Sowohl der Junge als auch das Elfenmädchen starrten ihn an. Er blickte rasch von einem zum anderen. »Nie gehört davon? Das ist eine Pflanze. Nicht sehr groß, aber faserig. Aus Rissen in der Haut sondert sie ein klebriges Harz ab. Man bricht die Stängel ab, zermalmt sie und erhitzt das Ganze, um das Harz herauszulösen, trennt es vom Pflanzenmaterial und vermischt es mit dem Harz von Würzmoos und Albuswurzel, kocht es, bis es dick wird, und wisst ihr, was man dann hat?«
    Er grinste mit solcher Freude durch seinen Bart, dass es fast beängstigend wirkte. »Teer, meine lieben jungen Freunde. Sehr klebrigen Teer.«
    Jetzt hatten sie also ein Mittel, einen Vorteil gegenüber dem Feind zu erringen. Wenn es ihnen gelänge, dieses Wesen in eine Pfütze aus Teer zu locken, an dem alles kleben blieb, der Boden selbst eingeschlossen, würde es sich kaum noch sehr schnell voranbewegen können. Besser noch, wenn sie ihren Feind irgendwie mit einem Baum in Berührung bringen könnten, wäre er vollkommen zur Unbeweglichkeit verdammt.
    Den Rest des Morgens verbrachten sie damit, das Harz aus der Pflanze zu destillieren und daraus eine kleine Menge Teer herzustellen. Sie fanden die Albuswurzel und das Würzmoos, die sie für die Mischung brauchten, und sie kochten das Gebräu über einem rauchlosen Feuer, wobei sie einen hohlen Stein als Topf verwendeten. Nachdem der Teer fertig war, formten sie ihn zu einer Kugel, ließen ihn abkühlen und banden junge breite Blätter mit Lederstreifen drum herum. Der Teer stank fürchterlich, und sie mussten sich darüber Gedanken machen, wie sie diesen Geruch tarnten, wenn sie das Wesen von der
Rochen
in die Falle lockten. »Das klappt niemals«, verkündete Khyber und rümpfte die Nase angesichts des Gestanks, während die drei das dampfende Paket betrachteten. »Dieses Wesen wird den Teer sofort bemerken und ihm ausweichen.«
    Pen war geneigt, ihr zuzustimmen, sagte es jedoch nicht. Zumindest hielt die Verpackung aus Blättern, wenn sie auch nicht sehr stabil wirkte.
    »Wenn es abgelenkt ist, fällt ihm der Geruch vielleicht nicht auf«, sagte er.
    »Wir haben sowieso nicht sehr viel davon«, meldete das Elfenmädchen weitere Zweifel an. »Damit können wir vielleicht eine Fläche von zwei mal zwei Fuß bestreichen, und da müssen wir uns schon Mühe geben. "Wie locken wir es auf eine so kleine Stelle?«
    »Warum machen wir uns deswegen Sorgen?«, fragte Tagwen und warf die Hände in die Luft. »Wir haben sowieso keine Ahnung, wie wir dieses Wesen finden, also spielt es keine Rolle, ob wir genug Teer haben und es damit festkleben können!«
    »Wir werden es schon finden«, verkündete Pen grimmig. Sie brachen nach Norden auf, in die Richtung, in welche die
Rochen
geflogen war. Pen nahm an, das Wesen wisse, dass Cinnaminsons Gabe am besten in der Dunkelheit zur Geltung kam. Vermutlich jagte es sowieso am liebsten bei Nacht, denn nur zu dieser Tageszeit hatten sie es bislang bemerkt. Seit Sonnenaufgang hielten sie nach der
Rochen
Ausschau, doch bislang

Weitere Kostenlose Bücher