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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hatten sie am Himmel lediglich Vögel und Wolken gesehen. Pen war sicher, das Luftschiff würde erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder auftauchen.
    Während sie weiterzogen, besprachen sie, wie sie ihren Verfolger in den Teer locken könnten, nachdem er sie gefunden hätte. Dieses Vorhaben warf einige neue Probleme auf. Um den Verfolger in den Teer treten zu lassen, mussten sie das klebrige Destillat überall verteilen, dann das Wesen anlocken und hoffen, es tappe blindlings herum. Dies wiederum erschien nicht allzu wahrscheinlich; ihr Verfolger war klug genug, um eine so offensichtliche Falle zu meiden. Genauer gesagt, einer von ihnen musste den Köder spielen, und nur Pen würde diese Rolle übernehmen können. Allerdings wollten weder Khyber noch Tagwen etwas davon wissen, und deshalb mussten sie nach einer anderen Möglichkeit suchen. Es war Nachmittag, und sie befanden sich hoch auf den Hängen, die zum Charnalgebirge führten, als sie schließlich einen Plan entwickelten, der sich in die Tat umsetzen ließ. Inzwischen mussten sie auch wieder über Vorräte nachdenken, sie erinnerten sich daran, wie gut der Hase geschmeckt hatte, den Pen vor zwei Tagen gefangen hatte, und wünschten, sie hätten sich davon ein wenig aufbewahrt. Wasser fanden sie in den Bergbächen, außerdem gab es Wurzeln und Beeren, doch konnte weder das eine noch das andere tatsächlich den Hunger stillen.
    »Wir können ein Feuer anzünden«, sagte Khyber. »Das wird über weite Entfernungen bemerkt. Das Wesen von der
Rochen
wird es nicht übersehen. Aber wir werden nicht bei dem Feuer sein. Wir häufen Stöcke und Blätter auf, die wir wie Schlafende aussehen lassen, doch wir werden uns zwischen den Felsen verstecken.« Pen nickte. »Wenn wir die richtige Stelle entdecken, eine, wo das Wesen an einem bestimmten Punkt landen und über einen bestimmten Weg näher kommen muss. Es muss für unseren Verfolger so wirken, als würden wir uns in einer Sicherheit wiegen, die gar nicht vorhanden ist. Dann hält es sich für schlauer als wir.« »Das sollte nicht so schwer sein«, meinte Tagwen und schnaubte. »Es ist tatsächlich schlauer als wir.«
    »Ein offener Raum mit einer Lücke zwischen den Felsen wäre ideal«, fuhr Pen fort und ignorierte ihn. »Wir könnten den Boden und die Seiten der Felsen mit dem Teer einstreichen. Selbst wenn es diese Stelle nur streift, würde das schon genügen.« Er blickte Tagwen an. »Bleibt dieses Zeug auch bei Kälte klebrig?« Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Es wird steif. Wir müssen es warm halten. Frost wäre ebenfalls ein Problem. Wenn es friert, wird der Teer hart und ist nicht mehr klebrig.«
    Der Plan enthielt so viele Unbekannte, dass es schwierig wurde, sie alle im Auge zu behalten, und Pen fürchtete, er könnte eine oder gar mehrere übersehen. Andererseits konnte er nichts anderes tun, als weiter mit Khyber und Tagwen darüber zu sprechen und zu hoffen, dass sie schließlich alle Schwierigkeiten in den Griff bekommen würden.
    Der Nachmittag verstrich, die Schatten wurden länger, und plötzlich packte Khyber Pen am Arm und sagte: »Dort! Danach haben wir gesucht!«
    Sie zeigte über ein dünn bewaldetes Tal hinweg zu einer Wiese, die vor einem Wirrwarr aus Felsen lag. Die Steine bildeten ein Durcheinander von Wegen, das wie ein kompliziertes Labyrinth aussah. Dieses erstreckte sich bis zu einer Steilwand, die sich hundert Meter oder mehr senkrecht zu einem Plateau hinaufzog. »Du hast Recht«, stimmte Pen zu. »Sehen wir es uns genauer an, ehe es dunkel wird.«
    Sie gingen durch das Tal, zwischen den Bäumen hindurch und an mehreren Schluchten und Gräben entlang, die das Schmelzwasser aus dem Hang gespült hatte, wobei sie der Sonne zuschauten, wie sie sich beständig dem Horizont näherte. Im Osten wurde der Himmel hinter den Bergen bereits dunkel, und ein Dreiviertel-Mond ging auf. Die ersten Nachtvögel flatterten durch die Dämmerung, und die ersten nächtlichen Geräusche wurden laut. Wind kam auf und wehte scharf und kalt aus den höheren Regionen herunter.
    Sie hatten die Bäume fast durchquert, als Pen stehen blieb und nach hinten zeigte. »Habt ihr auch gerade eine Bewegung bemerkt?«, fragte er.
    Der Zwerg und das Mädchen spähten durch die dunkle Wand der Stämme und der Schatten. »Ich habe nichts gesehen«, meinte Khyber, Tagwen schüttelte ebenfalls den Kopf. »Vielleicht ein Schatten. Der Wind.«
    Pen nickte. »Vielleicht.«
    Sie gingen schnell weiter, ließen die Bäume

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