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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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mit, oder?«
    Kermadec lachte. »Das wäre ein guter Trick, wenn man ihn beherrschen würde, junger Penderrin. Die Öfen sind in den Fels des Bergs gebaut. Nein, wir lassen sie ausgehen und abkühlen und tarnen sie. Auch die Eingänge verschließen wir. Und wir stellen Fallen auf, um ungebetene Gäste zu entmutigen. Solange ich mich erinnern kann, hat sich nie jemand an unseren Öfen zu schaffen gemacht.« »Trotzdem gibt es manchen, der es gern versuchen würde, da bin ich sicher«, verkündete Tagwen grimmig.
    Kermadec klopfte ihm auf die Schulter und hätte ihn damit fast umgeworfen. »Wenn er könnte, Stoppelbart, wenn er könnte.« »Ihr habt also an anderen Orten weitere Öfen?«, hakte Pen nach. »An einem halben Dutzend, mehr noch, wenn du jene mitzählst, die wir aufgegeben haben, weil sie unsicher erschienen. Wir sind ein Wandervolk, aber unsere Dörfer sind fest eingerichtet. Zwischen ihnen ziehen wir hin und her und suchen uns jeweils dasjenige aus, das uns gerade am geeignetsten erscheint. Im Augenblick machen wir uns wegen ungebetener Gäste Sorgen, daher haben wir dieses Dorf gewählt, da es über die besten Verteidigungsanlagen verfügt.« Khyber blickte sich um. »Es sieht nicht gerade so aus, als wäret ihr auf einen Angriff vorbereitet. Keine Wachen, keine Anzeichen für besondere Vorsicht. Wir sind mit der
Rochen
mitten hineingeflogen.«
    »Nur, weil wir euch schon auf fünf Meilen Entfernung bemerkt haben und euer Schiff für harmlos hielten.« Die dunklen Augen schweiften zu ihr und wandten sich wieder ab. »Du solltest nicht falsch einschätzen, was du siehst, Khyber Elessedil. Wir sind in alle Richtungen wachsam. Uns kann man nicht so leicht überraschen. Sollten wir bedroht werden, können wir binnen Minuten in die Höhlen hinter dem Dorf verschwinden, viel schneller, als sie ein Feind erreichen kann. Dort können wir mit unseren Vorräten monatelang überleben. Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Hinterausgängen, die uns im Notfall die Flucht ermöglichen. Innerhalb der Höhlen befinden sich weitere ausgedehnte Festungsanlagen, falls es zu einem Sturmangriff kommt. Glaube mir, die Dinge sind ganz und gar nicht so, wie sie erscheinen.« Was auf den größten Teil dessen, was sie auf ihrer Reise nach Taupo Rough erlebt hatten, ebenfalls zutraf, und deshalb nahmen seine Gäste ihn beim Wort.
    Einige Minuten später hatten sie sich im Haus des großen Trolls niedergelassen, in dem auch seine Brüder, Schwestern, Eltern und Großeltern sowie ein oder zwei Kinder wohnten, die mit dem Rest irgendwie verwandt waren. Kermadec erklärte, dass die Trolle gern in Großfamilien lebten, oft ihr ganzes Leben lang. Das Haus seiner Familie hatte einst einer anderen Familie gehört, doch hatte diese über die Jahre hinweg viele Angehörige verloren und brauchte nun nicht mehr so viel Platz. Da Kermadecs Familie immer weiter gewachsen war, hatte man ihnen dieses Haus im Tausch gegen das kleinere angeboten.
    Diese Sitte war eigentümlich, aber die Trolle schienen daran gewöhnt zu sein. Häuser gehörten nicht einzelnen Personen oder Familien, sondern der Gemeinschaft. Weil die Felstrolle so oft umzogen, überlegte Pen, hingen sie vielleicht weniger an Besitztümern, was Häuser mit einschloss, und konnten daher leichter teilen.
    Er war neugierig auf diese Leute, die zusammen unter einem Dach wohnten, und nachdem man ihnen ein kaltes Getränk aus schwarzem Tee und Kräutern serviert hatte, fragte er, was geschah, wenn ein Mitglied einer Familie fortzog. Oder kam das nicht vor? Darauf folgte eine noch eigentümlichere und kompliziertere Erklärung des Lebensstils, wie ihn die Trolle bevorzugten. Trolle, so erzählte Kermadec, bildeten nicht so einen starren Familienverband wie andere Rassen. Sie begannen ihr Leben als Kinder in einer Familie, endeten aber oft, als Kinder oder sogar als Erwachsene, in einer anderen. Wenn Eltern krank wurden oder gar starben, übernahmen andere Eltern ihre Aufgaben. War ein Kind oder ein Erwachsener mit seiner Familiensituation nicht zufrieden, konnte der oder die Betreffende darum bitten umzuziehen, und dieser Umzug wurde meistens erlaubt. Es war besser, dem Individuum entgegenzukommen und zu versuchen, Unzufriedenheit zu beseitigen, als Probleme unterschwellig gären zu lassen. Der Umzug wurde allerdings nicht durchgeführt, ehe man nicht eingehend versucht hatte, den Konflikt zu lösen.
    Darüber hinaus betrachteten Trolle ihre Kinder nicht als ausschließliches Eigentum

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