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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Unterschied bestand in der Bauweise, da sie beinahe vollständig aus Fels errichtet waren und jedes wie eine eigene Burg wirkte. Jedes Haus hatte eine eisenverstärkte Tür und ebensolche Fensterläden, dazu Schießscharten in den Wänden. Es musste viel Arbeit gemacht haben, diese Häuser zu bauen, und das stellte einen gewissen Widerspruch zur nomadischen Tradition des Volkes dar. »Wir haben überhaupt nichts unternommen, um das Luftschiff zu sichern«, flüsterte Khyber ihm plötzlich zu und runzelte die Stirn. Pen nickte. »Ich weiß. Was hätten wir tun sollen?«
    »Tagwen hätte allein vorgehen können, bis wir wissen, woran wir sind«, antwortete sie. »Wir haben uns nicht gerade schlau verhalten.« Pen erwiderte nichts. »Ich spüre keine Feindseligkeit«, meinte Cinnaminson leise. »Hier besteht keine Gefahr für uns.« Khyber verdrehte die Augen, als wolle sie andeuten, dass eine Blinde bei der Einschätzung solcher Umstände vielleicht nicht die beste Wahl sei.
    Sie bogen um die Ecke eines massigen Gebäudes, das eher einem Lagerhaus ähnelte, als ihnen ein riesiger Felstroll entgegentrat und sie mit ausgebreiteten Armen und dröhnendem Zwergisch begrüßte. »Stoppelbart, hast du den Weg doch noch gefunden!«, rief der Troll, packte den Zwerg und hielt ihn auf Armlänge vor sich wie ein Spielzeug. »Freut mich, dich gesund und munter zu sehen, kleiner Mann!«
    Tagwen war erzürnt. »Setz mich ab, Kermadec. Was denkst du dir dabei? Ein geziemendes Benehmen würde ich sehr begrüßen.« Der große Troll stellte ihn auf den Boden und trat zurück. »Oh, also, tut mir Leid, ich wollte dich nicht verärgern. Ich wollte nur meine Freude zum Ausdruck bringen, dich gesund wieder zu sehen. Die Zeiten in Paranor sind nicht sehr gut, Tagwen.«
    »Das ist keine Neuigkeit für mich!«, schnappte der Zwerg. Er räusperte sich, um einen offiziellen Ton anzuschlagen. »Nun, ich stelle dir mal die anderen vor.«
    Dabei erklärte er auch gleichzeitig rasch, wer seine Gefährten waren, ohne sich darüber auszulassen, aus welchem Grund sie sich zusammengetan hatten. Kermadec nickte jedem der Reihe nach zu, und sein flaches Gesicht drückte Freude aus. Die überschwängliche Ausgelassenheit des großen Mannes ließ durchscheinen, was Pen über die Natur der Trolle gehört hatte, und sein Gastgeber war ihm auf Anhieb sympathisch.
    »Penderrin«, sagte Kermadec und ergriff die Hand des Jungens. Es war, als würde man eine raue Holzhand schütteln. »Deine Tante und ich sind gute Freunde, schon seit dem Zeitpunkt, als der Druidenorden zusammengekommen ist, und was dort geschehen ist, bedauere ich zutiefst. Deine Anwesenheit hier verrät mir, dass du mir helfen möchtest, etwas in dieser Sache zu unternehmen. Du bist höchst willkommen.«
    Nun wandte er sich an Tagwen. »Jetzt musst du mir alles berichten, was passiert ist, seit wir Paranor verlassen haben, und ich erzähle dir auch alles. Begleitet mich in mein Haus, und wir werden essen und trinken, während wir uns unterhalten. Bist du tatsächlich mit einem Luftschiff geflogen, Stoppelbart? Ich habe immer gedacht, du hasst Luftschiffe!«
    Kermadec entließ die Trolle, die sie von der
Rochen
herbegleitet hatten, und führte seine Gäste durch das Dorf, bis sie fast die Felswand erreicht hatten, welche die hintere Seite bildete. Aus dieser Entfernung konnte Pen deutlich das ausgeklügelte Netz von Stegen und Leitern erkennen, mit dem das Dorf und die Höhlen und Tunnel im Berg verbunden waren. Zum ersten Mal hörte er das Hämmern aus den Schmieden, auch roch er den Rauch der Feuer.
    Seltsam war nur: Er sah weder Rauch noch Asche.
    Danach fragte er Kermadec, und der Troll zeigte zum Himmel. »Der Rauch von den Schmiedeöfen zieht durch ein Lüftungssystem hinaus auf die andere Seite der Berge. Deshalb ist die Luft hier im Dorf so sauber. Außerdem tarnen wir damit, was wir tun. Solange man nicht nahe herangekommen ist, kann man nicht erkennen, ob wir die Schmieden noch betreiben oder nicht. Die Schmieden sind unser Lebensnerv. Ohne sie wären wir nicht in der Lage, Waffen und Werkzeuge herzustellen, die wir an die anderen Rassen verkaufen. Ohne die Schmieden würden wir in die Vergangenheit zurückfallen und zu Räubern und Schlimmerem werden. Falls man uns die Schmieden nehmen würde, könnten wir unseren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen.«
    »Was macht ihr mit den Schmiedeöfen, wenn ihr an einen anderen Ort umzieht?«, fragte der Junge weiter. »Ihr nehmt sie doch nicht

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