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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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der Familie und versteiften sich auch nicht darauf, die alleinige Verantwortung für ihre Erziehung zu tragen. Pflege, Ernährung, Unterricht und Züchtigung waren Aufgaben des ganzen Dorfes, und jeder wurde in die Erziehung mit einbezogen. Erfolg und Scheitern wurden geteilt; Entscheidungen wurden nicht einer einzigen Person überlassen. Ein Trollkind bekam sein Leben als Ergebnis der Vereinigung zweier Trolle geschenkt, erreichte das Erwachsenenalter allerdings durch die Bemühungen vieler.
    »Nun, das sollte zunächst genügen, junger Penderrin«, beendete Kermadec seine Ausführungen über das Gemeinleben der Trolle und setzte sich dem Jungen und den anderen gegenüber. »Erzählt mir alles, was vorgefallen ist. Stoppelbart, du fängst an. An dem Punkt, an dem ich dich in Paranor verlassen habe. Und wirklich alles.« Also erzählten sie, einer nach dem anderen, und jeder fügte sein Teilchen zu dem großen Bild hinzu. Tagwen berichtete, wie er Pens Eltern in Patch Run gesucht und nur Pen vorgefunden hatte. Der Junge steuerte Einzelheiten bei über die Flucht vor Terek Molt, über die Begegnung mit dem König vom Silberfluss und über die Aufgabe, die ihm übertragen worden war - die Reise in die Ruinen der alten Stadt Stridegate und zur Waldinsel des Tanequils. Tagwen nahm hier den Faden auf und erzählte von ihrer Entscheidung, in Emberen Hilfe bei Ähren Elessedil zu suchen. Vieles war schwierig, besonders Khybers Zusammenfassung der Ereignisse, die zum Tod ihres Onkels in den Schlacken führte. Als Cinnaminson über dieses Wesen sprach, das ihren Vater und ihre Vettern auf der
Rochen
getötet hatte, musste sie sich mehrmals unterbrechen, um die Tränen zu unterdrücken. Aber sowohl Elfin als auch Fahrende brachten ihre Berichte zum Abschluss, standen den finsteren, fürchterlichen Schmerz, den sie erlitten hatten, durch und traten, so dachte Pen, ein wenig gestärkt aus ihren Berichten hervor. Kermadec lauschte aufmerksam, und nachdem sie geendet hatten, schüttelte er gleichermaßen entrüstet wie ungläubig den Kopf. »Ich wusste, unsere Grianne hat zu sehr daran geglaubt, sie könnte diese Druidenzauberinnen davon abhalten, wieder ihre alten Gewohnheiten anzunehmen, Tagwen. Selbst eine Ard Rhys kann sich gegen schwarze Herzen und üble Komplotte nicht immer wehren.«
    Er seufzte. »Aber Ähren Elessedil, welch ein Verlust. Ich hätte nie gedacht, das erleben zu müssen. Ihm würde nie etwas passieren, dachte ich, da er schon so vieles überlebt hatte. Er war der Beste von ihnen, Khyber, dein Onkel. Der Beste von ihnen allen.« Sie nickte zustimmend zu seinen freundlichen Worten. »Danke, das höre ich gern.«
    »Und Cinnaminson.« Er wandte sich an die junge Fahrende. »Mein herzliches Beileid zum Tod deines Vaters, welche Umstände auch immer dazu geführt haben. Er ist unersetzlich. Du hast großen Mut und Geistesgegenwart gezeigt in dem Wahnsinn, der ihn befallen hatte. Ich werde meine Trolle losschicken, damit sie ihn und seine Vettern bestatten.«
    Er beugte sich vor. »Also, dann. Ihr habt mir eure Geschichte erzählt, jetzt erzähle ich euch meine. Vielleicht finden wir gemeinsam heraus, welchen Sinn diese ganze Angelegenheit eigentlich hat.«
    Nachdem Tagwen den Keep der Druiden verlassen hatte, reiste Kermadec zu Fuß in nördliche Richtung von Paranor fort und über die Streleheim-Ebene zu den Ruinen des Königreichs, in dem der Dämonenlord sein Unwesen getrieben hatte. Zwar stand ihm überhaupt nicht der Sinn danach, dieses Land zu betreten, doch hatte er keine Ahnung, wo er seine Suche nach Grianne Ohmsford sonst beginnen sollte. Vor einigen Tagen hatte er die Ard Rhys begleitet und war mit ihr Gerüchten über Erscheinungen und seltsame Feuer in den Ruinen nachgegangen, und sie waren dort einer unglaublich finsteren und bösen Präsenz begegnet. Der Maturen war sicher, zwischen dieser Präsenz und dem Verschwinden der Ard Rhys bestehe ein Zusammenhang, und er hoffte, bei einer genaueren Untersuchung des Ortes, wo sich die Präsenz gezeigt hatte, könne er nützliche Hinweise finden.
    Es handelte sich im besten Fall um eine riskante Unternehmung, und wie Kermadec Tagwen erklärt hatte, betraten die Trolle das Schädelreich nur aus äußerst triftigen Gründen. Kermadec war mutig, und nur wenige Gefahren schreckten ihn ab, diese jedoch gehörte dazu. Felstrolle besitzen eine angeborene Furcht vor diesem Land und hegen tiefes Misstrauen gegen das Gebiet, wo der Dämonenlord geherrscht hat und

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