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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vernichtet worden ist. Felstrolle hatten zu jener Zeit und an jenem Ort dem Dämonenlord gedient, als Sklaven und Soldaten, die ihm bei der Eroberung und Unterjochung der Vier Länder geholfen hatten. Die Trolle hatten viele Jahre gebraucht, um sich von diesen ungeheuerlichen Zeiten zu erholen, es dauerte lange Zeit, bis sie wieder von den anderen Rassen akzeptiert wurden. Grianne Ohmsford hatte in dieser Hinsicht viel für sie getan. Wenn nun eine Reise in das verbotene Land erforderlich war, um ihr zu helfen, so musste er diese Gefahr eben auf sich nehmen. Dennoch hatte er sich entschieden, diesen Ort nicht allein aufzusuchen.
    Also reiste er zunächst zu einem Gnomendorf unterhalb des Flusses Lethe am Westrand des Messergebirges und suchte einen Mann auf, von dem er glaubte, er würde sie gegen die in den Ruinen zu erwartenden Gefahren besser schützen können. Dieser Mann hieß Achen Wühl, und er war ein Gnomen-Schamane mit einem guten Ruf in seinem Stamme. Er war alt, vielleicht neunzig Jahre, und er war sein ganzes Leben lang Schamane gewesen und hatte bei den Warst gelebt, einem Stamm, der über die Streleheim-Ebene wanderte, und zwar zwischen Kensrowe und dem Charnalgebirge. Kermadec hatte Achen Wühl vor zwanzig Jahren bei einem Ausflug kennen gelernt, bei dem er mit einer Kompanie Trolle auf die Warst gestoßen war, die gerade von den Mutens angegriffen wurden. Unter normalen Umständen hätten Felstrolle nichts mit Gnomen zu tun haben wollen, da zwischen beiden Rassen traditionell Uneinigkeit über bestimmte Gebietsrechte und Wanderrouten bestand. Aber die Trolle hassten die Mutens mehr als alles andere. Diese stimm- und seelenlosen Hinterbliebenen der finsteren Magie des Dämonenlords hatten im Messergebirge überlebt, ähnlich wie die Werbestien im Altmoor - indem sie Gnomen jagten, von denen wiederum sie als heilige Geister verehrt wurden.
    Deshalb hatte Kermadec das ungeschriebene Gesetz gebrochen, welches Trollen die Einmischung in die Angelegenheiten der Gnomen verbietet, und seine Kompanie war den Unglücklichen zu Hilfe gekommen, die von den Mutens niedergemetzelt wurden, weil sie sich in der Absicht, sie zu besänftigen, zu nahe an die Ungeheuer herangewagt hatten. Unter den Geretteten befanden sich Frauen und Kinder sowie der betreffende Schamane, Achen Wühl, der den Trollen mit dem Versprechen dankte, eines Tages würde er sich erkenntlich zeigen. Kermadec hatte diesen Dank bisher nicht beansprucht. Jetzt entschied er sich dafür.
    Gemeinsam mit Achen Wühl reiste er durch das Messergebirge zurück - wobei sie die Höhlen der Mutens mieden - zu jenem Ort in den Ruinen des Schädelreichs, wo er die seltsamen Feuer und Erscheinungen zusammen mit Grianne Ohmsford beobachtet hatte. Ohne die Beteiligung der Ard Rhys zu erwähnen, schilderte er Wühl die Ereignisse bei seinem früheren Besuch und deutete an, die Erscheinung sei ungebeten aufgetaucht, und er suche nun nach ihrer Quelle. Gemeinsam durchkämmten sie das Gebiet um die kalten und rußgeschwärzten Feuergruben, aus denen die Präsenz hervorgegangen war, und forschten nach ihrer Ursache. Sie entdeckten nichts. Bei Einbruch der Nacht schlug Kermadec vor, den Ort zu verlassen und am Morgen zurückzukehren. Achen Wühl hingegen bestand darauf zu bleiben. Nachdem es dunkel geworden war, wollte der Schamane selbst versuchen, die Erscheinung zu beschwören.
    Kermadec spürte instinktiv, wie gefährlich dieses Unternehmen war, und wollte seinen Begleiter von seinem Vorhaben abbringen. Andererseits jedoch musste er unbedingt erfahren, was aus der Ard Rhys geworden war, und der Schamane war seine einzige Chance, das Geheimnis zu enträtseln. Achen Wühl besaß große Fähigkeiten als Beschwörer, außerdem war er ein erfahrener Schamane. Er würde sicherlich die angemessene Vorsicht walten lassen. Ihm würde vielleicht sogar gelingen, was Kermadec unmöglich zustande bringen konnte: eine Verbindung zwischen der Erscheinung und der Ard Rhys herzustellen. Also setzte sich Kermadec über seine Instinkte hinweg, die ihn lautstark zur Flucht drängten, und redete sich ein, dieses Risiko müsse er notwendigerweise eingehen. So saßen sie in der zunehmenden Dunkelheit, der alte Gnom und der Maturen der Trolle, und warteten auf das, was passieren würde. Es wurde stockfinster, und nichts geschah. Mitternacht ging vorüber. Die Berge blieben so leblos wie zuvor.
    Schließlich, nachdem der Mond schon untergegangen war und die Sterne am schwarzen Firmament

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