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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Jungen finden!«, fauchte er, drehte sich um und rief den vorbeilaufenden Trollen etwas zu. »Wenn wir ihn jetzt verlieren, war alles umsonst! Wo sollen wir suchen?«
    »Vielleicht ist er schon zur Felswand gelaufen«, gab Tagwen zu bedenken. »Möglicherweise brauchen wir ihn nicht zu suchen.« »Davon hätte ich bereits erfahren. Ich habe angeordnet, mir Bescheid zu geben, wenn er auftaucht. Nein, Stoppelbart, er ist noch irgendwo im Dorf.«
    Während sie hektisch überlegten, was sie tun sollten, warf Khyber ihre schwere Robe ab, die nun eher ein Hindernis als eine Hilfe darstellte. Dabei strich sie zufällig über die Elfensteine. Sie schob die Hand in den Beutel und zog sie hervor. Da die Druiden nun sowieso vor der Tür standen, gab es keinen Grund mehr, auf Magie zu verzichten.
    »Ich weiß, wie wir ihn finden«, sagte sie und präsentierte die blauen Steine in ihrer Hand. »Geht ein Stück zurück.«
    Keiner widersprach der Aufforderung, alle traten nach hinten. Mit geschlossenen Augen suchte Khyber nach Ruhe, ihrer Mitte, konzentrierte sich und langte nach der Magie. Ähren hatte sie das wieder und wieder üben lassen, und dieser Vorgang war ihr fast zur zweiten Natur geworden. Nach den Ereignissen in den Schlacken war ihr auch die Magie der Elfensteine nicht mehr fremd, und sie erkannte den plötzlichen Hitzeschwall, der sich als Reaktion auf ihre Beschwörung ausbreitete. Wie Ranken wuchs das Leben aus ihrer Hand durch ihren Körper und wieder zurück, nahm an Geschwindigkeit und Stärke zu, baute seine Intensität auf. Die Magie der Steine erfüllte Khyber, eine Flut der Macht, die sie willkommen hieß. Das Elfenmädchen ließ die Steine gewähren und öffnete sich ihren Bedürfnissen.
    Das blaue Licht schoss aus den Elfensteinen heraus durch die Straßen des Dorfes und zwischen den Gebäuden entlang, durch Stein und Holz, eine Kraft, die sich selbst von festen Stoffen nicht aufhalten ließ. Die Vision formte sich aus und verfestigte sich, und die drei, die zuschauten, sahen sie aus dem Dunst auftauchen: den Jungen und die blinde Fahrende, die im Dunkel eines Tunnels kauerten.
    »Das Amphitheater!«, rief Kermadec, und trotz des Gewichts seiner massiven Rüstung rannte er im Laufschritt los.
    Pen Ohmsford hatte einen Moment zu lange gezögert, aus dem Tunnel zu fliehen. Als die Kämpfe begannen, blieb er mit Cinnaminson, die sich dicht an ihn drängte, wo er war, und dann loderten vor den Mauern die Feuer auf, Katapulte schleuderten riesige Felsbrocken, und die Gnomenjäger antworteten mit Steinen und Armbrustbolzen. Ein Hagel von Geschossen krachte auf die Steine der Mauern und Gebäude vor ihrem Versteck nieder, und der Junge wagte es nicht, den Schutz des Tunnels zu verlassen. Abrupt endete die Schlacht, und dunkler Rauch hüllte die Ebene ein und kroch auch in das Dorf. Noch immer zögerte Pen. Er zählte zwanzig Sekunden ab, dann packte er Cinnaminson an der Hand und zog das Mädchen hinter sich her.
    »Lauf!«, befahl er und trat ins Freie.
    In dem Augenblick, in dem er sich zeigte, schob sich der riesige Rumpf eines Luftschiffs durch Rauch und Flammen in Sicht. Gnomenjäger drängten sich an der Reling und schössen auf alles, was sich bewegte. Außerhalb jeglicher Deckung wurden der Junge und die Fahrende sofort zu Zielen. Bolzen flogen an ihnen vorbei und schlugen in die Steinmauern. Einer schlitzte Pen die Brust auf und warf ihn herum. Ein weiterer traf ihn in den Arm, und der Junge fiel gegen die nächste Mauer.
    »Pen, was ist los?«, rief Cinnaminson, die auf Händen und Knien im Staub hockte und auf deren Gesicht sich Verwirrung und Panik abzeichneten. Die Steine von Schleudern schlugen um sie herum ein. »Steh auf!«, schrie er und zog sie wieder auf die Beine, wobei ihm Blut über Arme und Seite rann. »Lauf!«
    Auf der Suche nach Schutz vor den tödlichen Geschossen versuchte er, mit dem Mädchen so gut wie möglich in Deckung zu bleiben, während er es hinter sich her zog. Es schien, dass sie die Einzigen waren, die sich noch im Dorf aufhielten, die Straßen und Häuser waren leer, die Bewohner hatten sich längst in die Sicherheit der Tunnel und Höhlen zurückgezogen. Aber wo befand sich diese Zuflucht? In welcher Richtung lag sie? Alles war von Rauch eingehüllt, und bei seinen Fluchtbemühungen hatte er die Orientierung völlig verloren.
    Ein Erker an der Rückseite eines Hauses bot einstweiligen Schutz, und er schob Cinnaminson hinein. Beide keuchten und bluteten.
Ich bringe uns

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