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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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an, Pyson. Sieh mich genau an. Findest du Verrat in meinen Augen, oder hörst du ihn in meiner Stimme? Wann musstest du dir je Sorgen machen, dass ich einen von uns hintergehen würde?«
    So starrten sie sich lange Momente an. »Also gut«, sagte Pyson Wence am Ende. Sein schmales Gesicht drückte Missfallen und Empörung aus. »Ich werde tun, was du verlangst. Ich gehe zu meinen Leuten. Dir vertraue ich, wenn schon Shadea nicht.« Er kletterte über den Rand, stieg die Leiter zur Ebene hinunter, und seine Robe wallte im Wind auf. Traunt Rowan beobachtete ihn schweigend und dachte, falls Pyson Wence je irgendwem vertraut habe, würde das an ein Wunder grenzen.
    Pen schlief tief und fest in seiner Höhle, als er von einer groben Hand an der Schulter gerüttelt wurde und eine barsche Stimme verlangte: »Aufwachen! Zeit zum Aufbruch!«
    Er fuhr benommen hoch und musste erst einmal überlegen, wo er war. Dann sah er Atalan, der zu Tagwen ging, um den Zwerg zu wecken, und die Erinnerung stellte sich wieder ein. Er hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte, seinem Gefühl nach hätte er gesagt, es seien nur wenige Minuten gewesen. Augenreibend erhob er sich. Khyber und Cinnaminson standen bereits am Höhleneingang und schauten in den Gang. Schweres Dröhnen erschütterte die Höhlen, als würde ein Riese mit seinem Hammer gegen die Felswand schlagen. Aus nicht allzu weiter Entfernung schollen Schreie und Rufe und der Lärm einer Schlacht herüber. Pen ging zu den Mädchen. »Was ist los? Was geht da vor sich?« »Die Druiden und die Gnomenjäger greifen die Trolle an«, antwortete Khyber. »Hörst du das Krachen? Sie schießen schwere Felsbrocken auf die Festung ab, um eine Bresche in die Mauern zu schlagen. Gnomenjäger klettern an Leitern und Seilen hoch und versuchen die Höhle zu stürmen.«
    »Was ihnen früher oder später gelingen wird«, verkündete Kermadec, der aus dem Schatten auftauchte. »Sie gehen mit äußerster Entschlossenheit vor. Wir müssen die Höhlen umgehend verlassen, sonst haben wir keine Chance mehr dazu. Sind alle wach?« Er fuhr herum. »Atalan! Schnapp dir ihre Sachen. Verteil sie unter den anderen. Schnell!«
    Atalan zögerte. »Soll ich denn mitkommen?«
    »Ja. Jetzt geh zu den anderen. Los!«
    Mit leuchtenden Augen sammelte Kermadecs Bruder die Habseligkeiten der vier Gefährten ein und lief aus dem Raum. Binnen eines einzigen Augenblicks hatte sich sein Benehmen vollkommen verändert.
    Pen war über die bevorstehende Flucht weniger glücklich. »Kermadec«, sagte er und lenkte die Aufmerksamkeit des Trolls auf sich. »Das tut mir alles so Leid. Ich hätte mich nicht von Tagwen überreden lassen sollen, hierher zu kommen. Sieh nur, was ich angerichtet habe.«
    Zu seiner Überraschung lachte Kermadec. »Nun, so kannst du natürlich auch argumentieren. Du kannst behaupten, es sei alles deine Schuld. Tatsache bleibt, dass wir die Ard Rhys von dem Ort zurückholen müssen, an den Shadea und die anderen sie verbannt haben. Außerdem wäre das, was jetzt stattfindet, früher oder später sowieso passiert. Ohne deine Tante können die Trolle von Taupo Rough nicht in Frieden leben. Gib dir nicht die Schuld daran. Wenn schon, dann gib sie ihr, weil sie nicht auf mich oder Stoppelbart gehört hat, als wir sie warnten.«
    Er winkte Tagwen zu sich und versammelte alle vier um sich. »So, hört mal zu. Wir haben nicht viel Zeit. Die Evakuierung unserer Frauen und Kinder hat bereits begonnen. Sie werden durch Tunnel verschwinden, die auf der anderen Seite des Bergs ins Freie führen. Die Männer werden ihnen folgen, sobald die Familien draußen sind. Dann marschiert mein Volk zu einem neuen Unterschlupf. Zu solchen Umzügen waren wir auch in der Vergangenheit schon gezwungen, darin haben wir Erfahrung. Alle werden einfach verschwinden. Niemand wird eine Spur hinterlassen. Die Druiden und die Gnomen werden überhaupt nicht begreifen, was geschehen ist.
    Aber zuerst müssen wir euch rausbringen. Ich habe ein Dutzend Trolle ausgewählt, die eure Eskorte bilden. Dazu gehören auch Atalan und ich selbst. Wir werden so gut auf euch aufpassen, wie wir können. Doch am Anfang müssen wir schnell vorankommen, weil Traunt Rowan, sobald er unser Verschwinden bemerkt hat, die Kriegsschiffe über die Berge bringen und auf der anderen Seite nach uns suchen wird. Er ist dabei im Vorteil, weil er in der Luft ist und wir das Klu-Gebirge überqueren müssen, um das Inkrim zu erreichen. Diese Reise dauert zu Fuß

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