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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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verloren haben. Der eine ist tot, die andere ist verschwunden, und hier stehen wir, die letzten zwei aus Shadeas Runde. Sie hat uns hierher geschickt, um diesen Jungen zu fangen, während sie mit Gerand Cera herumschmust und Komplotte schmiedet, wie sie ihre Stellung als Ard Rhys auf Lebenszeit sichern kann.«
    Shadeas Schwärmen für Cera bereitete auch Traunt Rowan Magendrücken, aber er war nicht sicher, ob sie das wirklich ernst meinte. Shadea war zu selbstbezogen, um sich mit einem anderen Druiden auf gleicher Augenhöhe einzulassen. Sie hatte irgendetwas vor, und als er zum ersten Mal von ihrem Bündnis mit Cera gehört hatte, beschloss er, sich die Geschichte zunächst einmal anzuschauen. Noch saß sie nicht so sicher im Sattel, um ihre alten Verbündeten einfach fallen zu lassen. Die Sache mit Molt und Iridia war unglücklich, doch hatte Shadea dabei nicht direkt die Finger im Spiel gehabt.
    Die Besessenheit, mit der sie nach Pen Ohmsford suchte, erregte seine Besorgnis schon viel mehr. Seine Eltern sollten ihr wichtiger sein, dachte er, insbesondere Bek Ohmsford, der über die Magie des Wunschliedes verfügte, das auch die stärkste Waffe von Grianne Ohmsford gewesen war. Obwohl Shadea die beiden älteren Ohmsfords sicher in den Verliesen des Keeps eingeschlossen hatte, war sie nicht zufrieden. Bevor die zwei eingekerkert worden waren, hatte Shadea sie überlistet, damit sie ihnen den Aufenthaltsort ihres Sohnes preisgaben. Sie wolle lediglich alle Risiken ausschalten, hatte sie behauptet, doch glaubte Rowan, dahinter stecke etwas ganz anderes.
    Ein kompliziertes Räderwerk. Spiele und immer weitere Spiele. Es war ein Teil der Druidenkultur, aber trotzdem war ihm nie wohl dabei zumute gewesen. Er stellte sich lieber offen den Problemen, trat ihnen geradewegs entgegen. Deswegen war er auch in Grianne Ohmsfords letzter Nacht zu ihr gegangen und hatte ihr freimütig nahe gelegt, von ihrem Amt zurückzutreten. Vielleicht hätte er sie dazu überreden können, wenn ihm mehr Zeit zur Verfügung gestanden hätte und Shadea nicht so versessen darauf gewesen wäre, die flüssige Nacht einzusetzen. Denn Shadea war ehrgeizig und betrieb gern ihre Machenschaften; im Großen und Ganzen verkörperte sie damit die Einstellung innerhalb der Druidenschaft. Traunt Rowan stellte eher eine Ausnahme dar. Seltsamerweise hielt er sich deshalb für weniger anfällig für Shadeas Zorn. Er war weder ehrgeizig noch habgierig, wie sie wusste; bereitwillig überließ er ihr die Führung. Sein Ziel hatte von Anfang an darin bestanden, Grianne Ohmsford von der Spitze des Ordens zu verdrängen; ihren Platz hatte er nie einnehmen wollen. In ihrem Streben nach Aufstieg und Macht gebärdeten sich die anderen wesentlich aggressiver als er. Dadurch gerieten sie in gefährliche Wasser, während er sicher am Ufer stand.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Situation in Taupo Rough. Die Gnomen hatten den Fuß der Felswand erreicht und formierten sich zum Großangriff. Sturmleitern und Seile mit Eisenhaken wurden nach vorn gebracht, und man richtete Schildwände auf. Wenn alles vorbereitet wäre, würde der Angriff auf die Bergfestung beginnen. »Geh runter zu deinen Jägern«, sagte er plötzlich zu Pyson Wence. Der andere blickte ihn ungläubig an, und Traunt Rowan fuhr fort: »Damit sie sehen, dass wir hinter ihnen stehen. Du brauchst den Angriff nicht zu führen, Pyson. Du musst ihnen nur das Rückgrat stärken.«
    »Dann geh du doch!«, fauchte der Gnom.
    »Würde ich ja, aber ich muss die Luftschiffe befehligen, wenn wir mit dem Katapultbeschuss anfangen. Das würde ich dir gern überlassen, nur leider hast du keine Ahnung, wie man ein Katapult einzusetzen hat. Demnach ist dein Platz am Boden, wo du deine Gnomenjäger auf Trab hältst.«
    Der Gnomendruide starrte ihn mit einem vernichtenden Blick an. »Du erteilst mir keine Befehle, Traunt Rowan. Niemand erteilt mir Befehle.«
    »An Bord dieses Schiffes und auf dieser Expedition doch«, entgegnete er ruhig. »Mir wurde die Aufgabe übertragen, den Jungen gefangen zu nehmen. Dich hat man mir zur Seite gestellt. Also musst du meinen Anweisungen Folge leisten. Damit hast du dich schließlich einverstanden erklärt, als du mitgekommen bist, möchte ich hinzufügen.«
    Pyson Wence rührte sich nicht. »Wenn ich das mache, was würde dich hindern, mich einfach zurückzulassen? Hat Shadea dir das befohlen?«
    Er klang trotzig und vorwurfsvoll. Traunt Rowan wich seinem Blick nicht aus. »Sieh mich

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