Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Gesuchte landete auf engstem Raum.
„Ah, das Mittagessen ist da“, frohlockte Talos.
Endlich ging Arko ein Licht auf. Maris überreichte, wie immer, einen großen Korb Früchte an die Drakon, die sich etwas zurückzogen. Dann setzten sich alle um die große Wanne.
„Na, komm schon!“, Solon winkte Arko zu. „Die Bar hat für alle geöffnet.“
„Aber …“
„Nichts aber – ran an die lecker Schmeckerchen!“, ermunterte ihn Talos.
„Es geht doch“, schmunzelte Safi, als sich Arko etwas unsicher bei ihnen niederließ. „Ist schließlich genug für alle da.“
„Und wir beißen auch nicht, wenn wir auch manchmal so aussehen“, flachste Imset.
„Ihr könnt mich auslachen oder auch nicht“, sagte Arko schließlich, „aber mir hat es von dem, was ich gesehen habe, doch die Sprache verschlagen.“
„Ach, solange es dir nicht den Appetit verschlagen hat, besteht noch Hoffnung. Komm, greif ordentlich zu“, entgegnete Safi trocken.
Arko nickte. Schließlich fragte er. „Wie transportiert ihr denn die Baublöcke zur Pyramide?“
„Das machen unsere beiden Großen. Heute Nachmittag kannst du mitfliegen und es dir an Ort und Stelle anschauen“, erklärte Solon.
„Ich wollte es erst nicht glauben, aber ihr kommt tatsächlich ohne Werkzeuge aus“, fassungslos schüttelte Arko den Kopf.
„Fast“, schränkte Safi ein. „Für das Anreißen brauchen wir schon unsere Messgeräte.“
„Ja, du hast recht“, nickte Arko, „auch die kleinen oder Vorarbeiten sollte man beachten, zumal diese manchmal mehr Zeit in Anspruch nehmen, als die Hauptsache selbst.“
Kebechsenef und Solon nickten zustimmend. Luna und Mira brauchten manchmal auch mehr Zeit, die Kettfäden exakt zu spannen, als für die Webarbeit.
„Kennst du noch andere handwerklich begabte Atlan?“, fragte Talos unvermittelt.
Arko schüttelte spontan den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste. Ich wünschte mir manchmal auch mehr Gedankenaustausch.“
„Klingt nach Einsamkeit“, stellte Imset im Tonfall einer Frage fest.
Arko seufzte. „Manchmal schon. Wer will schon mit so einem Verrückten zu tun haben, der mitten in der Nacht aufsteht und eine fixe Idee verwirklicht?“
Die Magier brachen in wieherndes Gelächter aus, sodass die Drakon erschreckt die Köpfe hoben.
„Hey, um zu unserem Club zu gehören, muss man nicht ausgesprochen verrückt sein, aber es erleichtert das Zusammenleben ungemein“, witzelte Safi.
„Du hast ja keine Ahnung, was unsere Gefährtinnen unseretwegen alles durchmachen müssen!“, rief Talos.
„Denk an Neri, die gleich zwei solche Exoten zu Hause hat“, lachte auch Sobek.
Sogar Maris kicherte. „Frag mal meine Eltern! Die sind beide hier auf Tarronn und wissen bis heute nicht, ob sie lachen oder weinen sollen, über das was ich mache.“
„Lass den Kopf nicht hängen“, tröstete ihn Solon. „Ich bin aus unserer Runde der Letzte, der eine Gefährtin gefunden hat. Ich dachte auch schon, dass das nie wird. Aber durch die Gabe der Unsterblichkeit hat man schließlich alle Zeit dieser Welt.“
Arkos Miene hellte sich zusehends auf. „So gesehen, hast du völlig recht.“
„Und sollte deine Wahl eines Tages auf eine Tarronn fallen, dann sag einfach was und Horus passt dir einen Replikator an, der gesunde Nachkommen garantiert“, erklärte Imset. „Wir finden für jedes Problem die passende Lösung.“
Verblüfft sah ihn Arko an. „Jetzt ist mir endlich ein Licht aufgegangen, warum es mit dir und Neri keine, sagen wir technischen, Probleme gegeben hat.“
„Und da bei Luna und Kebechsenef die gleiche Konstellation vorliegt, ist Horus bereits gut in der Übung, was die genetischen Details betrifft“, ergänze Imset. Telepathisch und mit unbewegter Miene setzte er hinzu. „Und wenn du einfach etwas Spaß haben willst, ist auch ein Junggesellenurlaub auf Taris machbar.“
Nur Arkos leicht gerötete Ohren zeigten an, dass die Botschaft verstanden worden war. Langsam dämmerte es ihm, dass die Magier, trotz aller unglaublichen Fähigkeiten, einfach auch Männer waren.
Drakos hatte sich zu voller Größe erhoben, spreizte seine Schwingen und reckte sich wohlig. „So“, sagte er, „nun kann es weiter gehen.“
„Na, dann mal los.“ Siri stand bereits bei einem der Steinblöcke.
Kaum saß Arko in Drakos’ Nacken, packten beide Drachen den Stein und hoben mit schweren Flügelschlägen ab. Sie überflogen den Grat des Gebirges und näherten sich langsam dem Plateau. Schon von hier oben
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