Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
als ich sie mir vorstellen konnte.“ Safi strich vorsichtig mit den Fingern über den Schuppenpanzer der ersten Echse.
Arko räusperte sich. „Ich habe mir noch etwas ausgedacht, nur müsst ihr mir sagen, ob das so geht. Ich würde den Altarstein aus Drakos’ Kristallherz in solch einen grünen Stein einfassen, dann bekäme er die Höhe eines Tisches. Ich habe zu viel Ehrfurcht vor diesen Wesen, als ihre Herzen auf dem Boden mit Füßen zu treten.“
Merit-Amun nickte. „Ich finde Arkos Idee sehr gut, das Herz wieder zu einem richtigen Altar zu machen. Damals haben wir es so benutzt, weil wir nicht wussten, dass der Kristall jemals etwas anderes war. Heute sollten wir es aus Achtung vor den Drakon tun. Ich bin sicher, die Magier denken genau so.“
Safi nickte. „Dem kann ich nichts entgegensetzen.“
„Wenn das Gebirge wieder sicher ist, werde ich die Drakon bitten, noch einmal mit mir auf die Suche nach einem geeigneten Block zu gehen. Wir wissen ja jetzt, wo wir am schnellsten fündig werden“, sprach Arko sichtlich beruhigt.
Safi nahm Tanit mit Pri auf den Arm. „Dann werden wir mal wieder aufbrechen und dich nicht weiter stören“, sagte er, zu Arko gewandt.
Merit-Amun schien noch etwas auf dem Herzen zu haben. Arko schaute sie fragend an und hörte im selben Moment ihre telepathische Frage: „Darf ich mir bitte die Statue von Kira ansehen?“
„Ja, natürlich. Warum nicht? Safi kann inzwischen mit Tanit ein paar süße Beeren im Garten suchen“, antwortete Arko.
„Du weißt aber, wer mehr nascht?“, fragte Safi mit breitem Grinsen.
Merit drohte ihm scherzhaft mit dem Finger, dann folgte sie Arko. Er öffnete die Tür und ließ sie zuerst eintreten. Überrascht blieb sie stehen. Zweifellos war Arko der größte Meister, dessen Werke sie je gesehen hatte. Fast lebendig wirkte die Frau, die er so inbrünstig aus dem Holz geschnitten hatte.
„Ich kenne Kira nur sehr still und sich gekehrt“, flüsterte sie, als hätte sie Angst die Statue zu wecken. „Du musst wundervolle Träume haben“, seufzte sie.
Arko antwortete mit einer Geste, die Nicken, Schulterzucken und Kopfschütteln in einem war. „Diese Träume können aber auch sehr quälend sein, besonders, seit ich von ihrem Schicksal weiß.“
„Ich kenne dieses Gefühl sehr gut und Safi auch“, sprach Merit-Amun tröstend. „Eines Tages wird sie vor dir stehen und vielleicht geht dein größter Traum dann in Erfüllung. Ich wünsche es dir so sehr.“
„Danke“, sagte Arko wehmütig lächelnd.
Sobek und Maris hatten sich zum Abendbrot an einen Tisch hinter einem Blumenkübel zurückgezogen. Maris war es wieder einmal gelungen dem Automaten typische Atlan-Kost zu entlocken, die sie in Ruhe genießen wollten. Nach außen hin schweigend, aber sich rege telepathisch unterhaltend, ließen sie den Tag noch einmal vorüberziehen, als Maris nach hinten deutete. „Zaid sitzt ganz allein und sieht ziemlich traurig aus.“
Sobek drehte sich um. „Ich frage mal nach, ob wir ihr Gesellschaft leisten dürfen.“
Wenige Augenblicke später hob Zaid erstaunt den Blick. Es war ja schon so viele Jahrhunderte her, dass sie das letzte Mal telepathisch angesprochen worden war. Als sie Sobek und Maris sah, ging ein Strahlen über ihre Gesichtszüge. Sie freute sich ganz unverhohlen über das Angebot der beiden Atlan.
„Heute so traurig?“, fragte Sobek.
„Jetzt nicht mehr, strahlte sie. Mich hat meine Freundin wohl vergessen. Den ganzen Tag war sie verschwunden und auch heute Abend ist sie nirgends zu finden“, erklärte Zaid.
„Wie sieht sie denn aus? Vielleicht haben wir sie gesehen“, meinte Maris.
„Jani? Keine Ahnung, wie sie heute Abend aussieht, sie lässt sich ständig etwas Neues einfallen“, lachte Zaid.
Maris stutzte. „Sag mal, gibt es hier mehrere Frauen, die Jani heißen?“
„Nicht, dass ich wüsste. Bis heute früh war sie die Einzige“, antwortete Zaid und wunderte sich, weshalb Maris leicht errötete.
Sobek begann zu lachen. „Ach, jetzt verstehe ich.“ Er wandte sich an Zaid: „Ich glaube, dann schläft sie wirklich. Die beiden hatten einen sehr anstrengenden Nachmittag, wenn du ahnst, was ich meine.“
Zaid schaute Maris neugierig an, der wieder einmal sein unschuldigstes Lächeln aufsetzte. Schließlich musste sie lachen. „Na gut, wenn ich von Sobek auf dich schließen müsste, dann könnte ich es mir sogar lebhaft vorstellen, dass sie ein paar Stunden Ruhe braucht.“
„Äh – war das jetzt ein
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