Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
gemütlicherer Atmosphäre besprechen?“, fragte Sobek.
Die beiden Freundinnen sahen sich kurz an und nickten.
„Dann nehmen wir den schnellen Weg“, schlug Maris vor.
„Wie geht denn der?“ Jani schaute ihn neugierig an.
„Gib mir deine Hand.“
Auch Sobek hielt Zaid die Hand hin. Dann berührten sich die beiden Atlan an der Schulter. Ehe eine der Frauen eine weitere Frage stellen konnte, befanden sie sich im Wohnraum der beiden Männer, die genau wussten, was beim ersten Transfer mit dieser Technik passiert. Sie hielten also ihre Damen ganz fest im Arm, bis das Schwindelgefühl etwas nachließ.
„Ich glaube, du bist der Mann, bei dem ich ständig weiche Knie bekomme.“ Jani schüttelte fassungslos den Kopf.
„Unzufrieden?“, fragte Maris behutsam.
„Ganz im Gegenteil“, hauchte sie und ließ sich von ihm in die Sitzecke tragen.
Sobek holte vier Gläser und einen verschlossenen Krug aus dem Schrank. „Jetzt gibt es wirklich etwas Mitgebrachtes.“ Vorsichtig löste er die Schnur, die den Deckel luftdicht verschloss. Als er die goldgelbe Flüssigkeit ausschenkte, hoben die beiden Frauen die Nasen und schnupperten.
„Das riecht nach Honig“, sagte Zaid ungläubig.
„Stammt das von der Erde?“, wollte Jani wissen.
„Nein, dieser Honigwein stammt von Dafa. Safi hat ihn extra für uns gemacht, als kleinen Gruß aus der Heimat“, antwortete Maris.
„Von Dafa? Aber das ist doch völlig unmöglich! Die Honig-Springer sind doch schon seit Jahrhunderten ausgestorben!“, rief Jani aufgeregt.
„Falsch“, lachte Sobek. „Unsere beiden Drakon versorgen uns ständig mit neuen Nistkugeln, immer darauf achtend, dass genügend Waben in jedem Areal übrig bleiben.“
„Ich möchte so gern einmal eure beiden Drakon in den weiten Himmel fliegen sehen“, sagte Zaid verträumt und kuschelte sich an Sobek.
„Wenn du wirklich nach Dafa kommst, dann verspreche ich dir, dass du mit den Drakon fliegen kannst.“ Sobek legte liebevoll den Arm um Zaid.
„Habe ich heute Abend etwas verpasst?“ Jani richtete sich halb auf und schaute Maris erstaunt an.
„Die beiden machen mir ganz den Eindruck, als wollten sie ihr Leben gemeinsam verbringen“, antwortete Maris wahrheitsgetreu.
„Ehrlich???“ Jani schaute zu ihrer Freundin und Sobek. „Hm, könnte stimmen. Die beiden sehen sehr, sehr glücklich aus. Aber mich wundert schon nichts mehr und das, obwohl ihr erst seit vorgestern hier seid.“
Sobek hatte gerade zu einer Bemerkung angesetzt, als er verstummte und sich ein lauschender Ausdruck über seine Züge legte. Erstaunt beobachteten ihn die anderen. Sobek schien mit jemandem intensiv zu kommunizieren. Dann wandte er sich ihnen zu. „Horus wird in einigen Minuten hier sein.“
„Dann sollten wir wohl lieber gehen“, sprach Zaid und wollte aufstehen.
Sobek hielt sie zurück. „Wenn ich ihn recht verstanden habe, dann geht es uns alle an, was er zusagen hat.“
Verunsichert schauten ihn die beiden Frauen an. „Haben wir etwas falsch gemacht?“
„Glaube ich nicht, er klang recht zufrieden“, erwiderte Sobek, während er sich zur Tür begab, weil der Summer anschlug und einen Besucher meldete.
Horus trat ein. Er bat um Verzeihung für späte Störung, ehe er auch Maris und die beiden Frauen lächelnd begrüßte. „Ich komme dienstlich, um das gleich vorwegzunehmen. Morgen früh gegen sechs Uhr dreißig fliegen wir zur Erde. Wir haben eine positive Energieströmung geortet, die uns eine Menge Zeit erspart auf der Hinreise.“
Ein bedauernder Ausdruck trat in Zaids Züge. Sie seufzte. Horus ahnte wohl, was in ihr vorging.
„Außerdem suche ich zwei Freiwillige, die Ahnung von Biologie und speziell irdischer Botanik haben“, sagte er leichthin.
Beide Frauen sprangen gleichzeitig auf, nahmen Haltung an und riefen: „Melde mich zum Dienst, Commander!“
„Danke, dann lasse ich euch in den Tourenplan eintragen. So, das Dienstliche wäre geklärt, kommen wir zum rein privaten Teil.“
Die Frauen wurden eine Spur blasser und sichtlich nervös. Vielleicht hatten sie doch unwissentlich ein Tabu verletzt.
Nun musste Horus doch noch lachen. „Na, entspannt euch mal. Ich habe nur etwas mitgebracht, um euch das Zusammenleben etwas zu erleichtern. Die beiden hier“, er deutete auf Zaid und Sobek, „sind als Traumpaar von Taris in aller Munde. Und Zaids Blick von vorhin nach, scheint das auch zu stimmen.“
Sie nickte zaghaft, während Sobek sagte. „Das ist wohl doch nicht ganz zu
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