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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Erwachsenen an der Reihe. Vorsichtig löste Arko die Schnur, die den Korken auf dem Krug hielt. Genauso langsam zog er den Korken heraus, was ein laut ploppendes Geräusch verursachte.
    Sofort hob Safi interessiert den Kopf und schnüffelte hingebungsvoll. „Riecht fremdartig, aber ziemlich gut. Was ist das?“
    Arko schenkte vorsichtig die blutrote Flüssigkeit ein, in der unzählige Kohlensäurebläschen perlten.
    „Das ist Takin-Sekt.“ Arko schob Merit und Safi die vollen Becher hin. Er prostete den beiden zu, dann nahm er einen langen Schluck.
    Merit nippte kurz und prüfte vorsichtig den Geschmack. „Wie hast du denn den gemacht? Der schmeckt ja wirklich lecker.“
    Safi roch noch immer mit geschlossenen Augen an seinem Becher. Als er endlich gekostet hatte, ging in seinem Gesicht die Sonne auf.
    „Ich glaube fast, das ist das schönste Lob“, lachte Arko. „Du kennst ja mein etwas gespaltenes Verhältnis zu den Takin-Früchten.“
    „Du bist aber auch mit Abstand der einzige Atlan, der ihnen bisher etwas Gutes abgewinnen konnte. Wie hast du denn diesen explodierenden Gesellen gezähmt?“, wollte Safi wissen.
    „Damit.“ Arko griff ins Regal. Er hielt Safi einen ungewöhnlich hohen, schmalen, hölzernen Krug hin, der von einem festen Deckel verschlossen war.
    Safi schaute ungläubig und auch Merit-Amun schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Mach ihn auf“, schmunzelte Arko.
    Der Deckel war ungewöhnlich dick und schwer. Als Safi ihn ein paar Zentimeter angehoben hatte, verstand er, worauf Arko hinaus wollte. An der Unterseite waren vier zugespitzte Stäbe eingelassen, die die Frucht, die man auf dem Boden des Gefäßes deponierte, erst zum Zerplatzen brachten, wenn der Deckel fast komplett geschlossen war.
    „Genial! Kaum Verluste am Saft, wenig Schweinerei in der Küche.“ Safi war beeindruckt. „Hier war ein Handwerks- und Küchenprofi am Werk.“
    „Als ich damals mit den Drakon unterwegs war, fand ich den Saft so lecker, dass ich einfach nicht mehr darauf verzichten wollte“, erklärte Arko. „Also habe ich ein wenig herumexperimentiert, bis ich das ultimative Werkzeug in der Hand hielt. Die getrockneten Schalen der Früchte ergeben übrigens einen erfrischenden Tee“, setzte er noch nach.
    Tanit hielt Arko auch noch einmal ihren Becher hin. Der Fruchtsaft pur war aber auch zu lecker.
    „Eigentlich waren wir nicht gekommen, um dir deine ganzen Vorräte weg zutrinken.“
    Arko schmunzelte. „Mit meinem Igel-Piek , hab ich doch im Handumdrehen neuen Saft.“
    „Wann geht der Piek in Serienfertigung?“ Merit-Amun blinzelte Arko an.
    Der verdrehte lustig die Augen. „Noch so ein Blick, dem man nicht widerstehen kann. Du möchtest also – wenn möglich – und wenn unmöglich aber auch – ganz schnell so einen Takin-Entsafter. Wenn ich Frage und Blick richtig interpretiere.“
    Merit-Amun nickte heftig.
    „Frauen.“ Safi zuckte mit den Schultern. „Mir wäre es garantiert erst zu Hause in den Sinn gekommen, dich zu fragen, ob du nicht vielleicht und so weiter …“
    „Einer muss ja praktisch denken“, gab Merit-Amun schlagfertig zurück.
    Arko verkniff sich lieber das Lachen über Safis zerknirschtes Gesicht. „Wisst ihr, was? Ich zeige euch am besten meine beiden Lieblinge. Deshalb seid ihr ja eigentlich hergekommen.“
    „Gute Idee, sonst entdeckt Merit-Amun noch mehr, was sie gebrauchen könnte“, sagte Safi erleichtert.
    In der sonnendurchfluteten Werkstatt schaute sich Merit-Amun neugierig um. Für sie war das wie eine andere Welt. Tanit hielt sich lieber an Mamas Hand fest, um bloß nicht versehentlich Schaden anzurichten. Denn wenn etwas kaputt ginge, könnte Arko im Notfall ihren dicken Pri vielleicht nicht mehr gesund machen.
    Safi trat vor die beiden Drachenfiguren, die auf dem Schnitztisch standen. Er bewunderte das Spiel der Sonnenstrahlen auf dem wundervollen grünen Stein.
    Die helle Figur war noch in der Rohform, während der etwas dunklere Drache fast fertig gestellt war. Jede einzelne Schuppe war fein ausgearbeitet, jedes noch so winzige Detail vorhanden.
    Die Drakon waren hockend dargestellt, den Schweif nach vorn um die Klauen geringelt, die Schwingen halb ausgebreitet. Arko hatte die Flughäute so fein geschliffen, dass das Sonnenlicht hindurchschien. Die Köpfe hielten die übermannsgroßen Wesen hoch erhoben, denn in ihren Rachen sollte später das magische Feuer lodern.
    „Und?“, fragte Arko leise.
    „Sie sind einfach wundervoll – viel schöner,

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