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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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abzählen.
    Hättest du ihn nicht aus dem Leben befördert, hätte er es mit uns allen gemacht. Vielleicht würdest du anders denken, wenn Zaid nicht überlebt hätte und du jetzt, wie damals dein Vater, mutterseelenallein auf der Erde festsitzen würdest.“
    Sobek drückte fest Maris Hand. „Danke.“ Er zog den Teller heran und begann langsam zu essen.
    „Geht doch“, sagte Maris zufrieden, dann wandte er sich Zaid zu. Er schob ihre Augenlider nach oben, fühlte nach dem Puls. „Du kannst ihr ruhig etwas anderes anziehen. Sie bekommt davon nichts mit“, erklärte Maris, als er den etwas hilflosen Blick Sobeks sah, mit dem er die blutverkrustete Uniform betrachtete.
    „Grüß die anderen von mir“, bat Sobek, als Maris wieder ging.
    „Hat er wenigstens das Essen angenommen?“, fragte Horus besorgt.
    „Ja. Es hat mich allerdings einige Überzeugungskraft gekostet. Er bat mich, euch zu grüßen.“
    „Danke. Und Zaid?“, fragte Horus.
    „Glücklicherweise unverändert. Das heißt, ich habe das Gefühl, dass ihr Herz etwas kräftiger schlägt. Ob das wirklich so ist, wird sich morgen früh zeigen“, antwortete Maris mit ernstem Blick.
    Horus Gedanken schweiften ab, zu jenem Tag, an dem Neri den schwer verletzten Imset ins Leben zurückgeholt hatte.
    Die Nacht verlief ohne Zwischenfälle. Maris brachte Sobek das Frühstück. Sobek fasste nach Maris Handgelenk, schaute ihn betroffen an. „Was ist passiert? Du siehst ziemlich mitgenommen aus.“
    „Ich habe nur in den letzten Stunden versucht, etwas Futter für die Tiere zu synthetisieren“, erwiderte Maris müde.
    „Tut mir leid, ich hatte die armen Tiere ganz vergessen. Warte.“ Sobek legte Maris die Hände an die Schläfen und brachte ihn in sekundenschnelle wieder richtig auf die Beine.
    „Uff, jetzt geht es mir schon viel besser. Du isst jetzt erst einmal in Ruhe. In einer Stunde komme ich wieder. Dann ist Zaids großer Augenblick.“ Maris verabschiedete sich.
    Sobek schob den leeren Teller zur Seite. Liebevoll streichelte er Zaids Wange, die sich kalt wie ein Eisblock anfühlte. Und er wartete. Quälend langsam kroch die Zeit dahin. Endlich kam Maris. Er nickte Sobek zuversichtlich zu, obwohl er ungewöhnlich blass aussah. Die Anspannung war ihm deutlich anzusehen. Er umfasste Zaids Wangen mit beiden Händen, schloss die Augen und rief ihre Seele.
    Nach bangen Minuten schlug sie die Augen auf, schaute sich mit leerem Blick um. Endlich erkannte sie Sobek. Ein glückliches Lächeln huschte über ihr Gesicht. Er nahm ihre Hände, die noch immer eiskalt waren. Sie zitterte am ganzen Körper, auch dann noch, als Sobek eine zusätzliche wärmende Decke über sie legte.
    „Ich friere so furchtbar“, flüsterte Zaid. „Es ist die Kälte des Todes, die mich nicht verlassen will.“
    Maris versuchte alles und wusste sich bald keinen Rat mehr.
    Sobek schob ihn endlich sanft zur Seite, streifte sein Gewand ab, schlüpfte zu Zaid unter die Decken. Er wärmte sie mit seinem heißen Körper. Nach wenigen Augenblicken hörte Zaid auf zu zittern. Maris schloss leise die Tür hinter sich.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Horus, als er Maris still lächelnd über den Gang laufen sah.
    „Jetzt schon. Sobek hat es auf Neris Weise gemacht, um sie zurück zu holen.“
    Horus war augenblicklich im Bilde. „Dann schätze ich, werden wir Sobek auch heute kaum zu sehen bekommen. Schaffst du es noch einen Tag allein?“
    „Wird schon gehen. Zaid hat jetzt Vorrang.“ Maris verschwand im Automatenraum.
    Sobek gab Zaid nicht nur Wärme, sondern auch neue Energie. Langsam kehrte die Farbe in ihr Gesicht zurück. Sie schlang Sobek die Arme um den Hals, beide versanken in einem endlosen Kuss. Er lächelte verträumt, als er in ihren Gedanken las.
    „Erst musst du wieder richtig auf die Beine kommen, dann erfülle ich jeden deiner Wünsche“, hauchte er ihr ins Ohr.
    „Versprochen?“
    „Versprochen.“
    „Was ist mit mir eigentlich geschehen? Ich kann mich nur an den Überfall auf der Kommandobrücke erinnern, dann ging alles so schnell“, sagte Zaid.
    „Willst du wirklich jedes Detail wissen?“, fragte Sobek.
    „Ja.“
    „Also werde ich jetzt Horus bitten, uns die Aufzeichnung der Kameras einzuspielen.“ Sobek nahm Kontakt auf. Wenige Sekunden später lächelte er.
    „Was hat Horus gesagt?“
    „Die Daten sind bereits zu uns übertragen. Er meinte, dass er uns vier Stunden Film zusätzlich rüber geschickt hat, falls du anschließend lieber in schönen

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