Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
Vom Netzwerk:
dein Lebensschlüssel allein auf unsere Frauen hatte“, bemerkte Talos wie nebenbei. „Stell dir mal die Wirkung so vieler Lebensschlüssel vor, wie es hier gibt …“
    Horus schlug die Hände vor das Gesicht. „Daran habe ich tatsächlich gar nicht mehr gedacht. Na, das kann ja noch heiter werden.“ Er schaute durch die Finger.
    Seschat seufzte. „Schade, dass das nur eine Wirkung auf atlanische Frauen hat…“
    Horus hatte nicht im Entferntesten geahnt, dass sie mehr als seine Eroberung für einsame Stunden sein wollte. Entsprechend irritiert schaute er sie an.
    Kebechsenef und Imset zwinkerten sich zu. „Eine kleine Schwester hätten wir schon gern noch. Gebt euch mal ordentlich Mühe.“
    Seschat lachte glockenhell. „Wenn die Urmütter nichts dagegen haben – an mir soll es nicht liegen.“
    Talos schüttelte den Kopf. „Das System ist reichlich kompliziert. Da ziehe ich doch unsere Variante vor. Ist doch völlig egal, was es ist – Hauptsache es ist gesund. Außerdem hätte ich meine kleine Sara nicht missen wollen.“ Er hatte Laras Hand genommen und drückte sie zärtlich. Neri nickte.
    „Wenn ihr euch richtig daran gewöhnt habt, dass ihr unsterblich seid, dann werdet ihr das System nicht mehr ganz so abwegig finden“, warf Horus ein. „Für euch ist im Augenblick alles neu. Es wird schon ein paar Hundert Jahre dauern, ehe es so weit ist. Das eine tut man dann aus Gewohnheit, das andere aus Notwendigkeit. Ihr werdet euch sicher noch an meine Worte erinnern.“
    „Wahrscheinlich hast du sogar recht.“ Neri konnte seinen Gedanken durchaus folgen. „Aber es ist wie bei kleinen Kindern. Lass uns einfach unsere Welt entdecken.“
    Horus lächelte weise. „Aber sicher. Findet es selbst heraus.“ Dann setzte er noch hinzu: „Dir könnte ich ja doch keinen Wunsch abschlagen.“
    An der Tür zum großen Saal tauchte Solon auf. Er nickte lächelnd in die Runde und nahm neben Horus Platz.
    „Ihm hat man wohl auch keinen Wunsch abgeschlagen“, stellte Hapi augenzwinkernd fest. Solon lächelte noch breiter und enthielt sich eines Kommentars.
    „Er genießt und schweigt“, lachte Talos. „Oder habt ihr tatsächlich etwas anderes erwartet?“
    Duamutef antwortete: „Keineswegs. Für die Details werden morgen schon die Damen sorgen. Wer wann wen erobert hat, ist spätestens nach dem Frühstück ein offenes Geheimnis.“
    Solon zog die Augenbrauen hoch und zuckte mit den Schultern, was die allgemeine Neugier kräftig anstachelte. Innerlich machte er sich schon auf die kommenden Reaktionen seiner Freunde gefasst. Dann fragte er mit unbefangener Miene: „Habe ich sonst etwas verpasst?“
    „Kulinarisch eine ganze Menge.“ Horus zählte verschiedene Gerichte der Tarronn-Küche auf. „Aber jetzt, wo du da bist, habe ich noch etwas Besonderes für euch. Die Asen haben beim letzten Besuch ein Fässchen Honigwein da gelassen. Den werden wir uns schmecken lassen.“ Er goss das dickflüssige, goldgelbe, duftende Getränk in kleine Gläser.
    Safi schnupperte hingerissen. Der Met war süß und schwer und mit dem leichten Palmwein der Atlan kaum zu vergleichen. „Jetzt weiß ich endlich, warum die Menschen behaupten, dass das der wahre Trank der Götter sei.“
    Neri betrachtete verträumt ihr Glas. „Ich habe die Asen auf meinen Seelenreisen zwei- oder dreimal im hohen Norden der Erde gesehen. Sie sind ein interessantes Volk, das mir aber trotzdem Angst macht – sie sind so hitzköpfig. Bei diesem Wein kann ich mir aber nun gut vorstellen, warum es auf ihren Zusammenkünften oft recht heftig zur Sache geht. Sie trinken ihn nämlich aus riesigen Bechern.“
    Die Atlan sahen Neri erschrocken an, während Horus zu ihren Worten nickte. „Ansonsten sind sie aber Partner, auf die man sich felsenfest verlassen kann und die nie ein gegebenes Wort brechen würden“, erklärte er. „Ich habe es ja Talos schon gesagt – ihr werdet sie sicher auch bald kennenlernen. Die paar, die für die Erde abkommandiert sind, freuen sich immer, wenn sie mal andere Gesichter sehen. Wenn sie heimfliegen, machen sie immer einen Abstecher nach Tarronn.“
    „Der Damen wegen?“, fragte Safi unverblümt.
    „Ja. Aber auch unserer Herren wegen für die Damen“, ergänzte Horus. „Zu Hause herrscht dann nämlich wieder ein strenges Regiment. Der Abschied ist also immer herzzerreißend. Harte Schale – weicher Kern.“
    Mara fragte vorsichtig: „Hier gibt es wohl immer nur das eine Thema?“
    Die Tarronn begannen zu lachen.

Weitere Kostenlose Bücher