Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
„Meist schon. Auf dem Gebiet ist hier eine neutrale Zone für die ganze Galaxie. Wenn man sonst alles hat, steht eben der Spaß im Vordergrund.“
„Das ist dann wohl doch für uns sehr gewöhnungsbedürftig“, stellte auch Merit-Amun fest und erntete die Zustimmung aller Atlan und Imsets.
„Das wissen wir, deshalb versuchen wir uns auch so gut es geht zurück zu halten, um euch nicht völlig zu verschrecken“, erklärte Duamutef. „Für uns ist die momentane Situation genau so ungewöhnlich.“
Irgendwann in der Nacht leerte sich der Saal langsam, die beiden Väter holten ihre fest schlafenden Kinder von einem glücklichen Drakos ab und bald lag Ruhe über der Taris-Raumbasis.
Noch bevor der neue Tag anbrach, teleportierte Imset den dankbaren Wächter aus seinem Versteck und ließ ihn eine Weile in der großen Vorhalle des Hangars herumwandern. Ungesehen verschwanden die beiden wieder. Aber auch andere versuchten, möglichst heimlich durch die Gänge von Taris zu kommen – die Atlan, die den Verlockungen von Tarronn gefolgt waren.
Im Kommandoraum der Station saßen Horus, seine Söhne und der Magische Rat der Atlan zusammen. Sie besprachen die bevorstehende Ankunft auf Tarronn. Neri und Safi war es gelungen, die Erinnerungen der meisten Atlan an ihre Hütten auf der Erde zu bekommen. Seschat und Hapi hatten die Daten gesichtet und an den Bautrupp auf dem Heimatplaneten weiter gegeben.
Die Atla-Siedlung wartete auf ihre Bewohner. Drakos sollte sich selbst eine geeignete Stelle für seine Höhle suchen. Alle versprachen, ihm beim Ausbau behilflich zu sein, wenn keine natürliche Höhle infrage käme. Auch die neue Tempelgrotte konnte erst nach der Ankunft angelegt werden. Die Atlan wollten in Ruhe die Energielinien des Planeten testen. Bis dahin blieb der schwarze Altarquader aus dem kristallenen Herz Drakos’ bei Solon in Verwahrung.
„Ich hätte noch eine Bitte“, sprach Talos und knetete nervös seine Hände, „ich möchte gern die alten Bücher über Tarronn und die Drakon studieren.“ Er warf Horus einen flehenden Blick zu.
„Das dürfte ja nun das kleinste Problem sein. Ich verspreche dir, dass du Stück für Stück die Bücher lesen kannst. Unser Versorgungsschiff kommt alle drei Monate nach Tarronn, um neue Rohstoffe für die Station zu holen. Du brauchst es mir nur telepathisch mitzuteilen und schon bekommst du Nachschub“, versprach Horus.
Talos atmete sichtbar auf. Er hatte in den wenigen Tagen fast jede freie Minute in der Bibliothek verbracht, dabei die Bücher quer gelesen, um wenigstens einen Bruchteil von dem Wissen der Uralten zu erhaschen. Bei Horus´ Versprechen ging die Sonne in seinem Gesicht auf, sehr zum Vergnügen seiner Freunde.
Hapi wandte sich ihm zu. „Wir haben übrigens bei euch, mit denen wir öfter Kontakt hatten, nicht nur die Erinnerung an eure alten Häuschen berücksichtigt, sondern auch die Wünsche, die in diesen Erinnerungen mitschwangen. Du wirst also eine richtige kleine Bibliothek mit einem extragroßen Lesetisch für deine Folianten haben.“
„Wa – wa – was???“ Talos war aufgesprungen. „Ich bekomme ein ganzes Zimmer für meine Bücher? Aber das ist ja – das ist ja…“ Er konnte sein Glück kaum fassen. „Dann können ja endlich alle in Ruhe in den Büchern studieren!“, rief er erfreut.
Horus lachte. „Eben deshalb wird es mir besonderes Vergnügen bereiten, unser altes Wissen mit euch zu teilen. Ich werde sicher auch mal bei dir in den atlanischen Texten schmökern kommen. Aber mehr wird jetzt nicht verraten, sonst ist ja die ganze Überraschung hin.“
Imset wechselte das Thema. „Wie sichern wir für die ersten Tage und Wochen die Versorgung in der Siedlung?“
„Ein Großgleiter mit einem Synthetisator bleibt erst mal auf dem Planeten, entweder bis wir brauchbare Früchte gefunden haben, oder bis eure mitgebrachten Pflanzen wachsen oder bis ihr Handelsbeziehungen zu den anderen Tarronn aufgebaut habt“, antwortete Kebechsenef. „Dabei ist uns keine Frist gesetzt. Wenn ihr meint, dass wir ihn nicht mehr brauchen, schicken wir ihn einfach nach Taris zurück.“
Imset schaute Kebechsenef an. „Wenn ich deine Worte jetzt richtig verstanden habe, dann wirst du mit Luna auf Tarronn zusammenleben.“
„Ja. Das habe ich vor. Ich habe mich wohl auch schon mit dem Atla-Virus infiziert, da gibt es keine Rettung mehr“, lächelte der älteste Horussohn. „Ich fange an, das sesshafte Familienleben zu genießen. Es ist einfach
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