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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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derweil in alle Richtungen. Der Abendwind trug viele unbekannte Geräusche und Gerüche mit sich. Inzwischen hatte Merit das Kleid so weit herabsinken lassen, dass Imset, der sich wieder in den Drakonat verwandelte, den Reif an ihren entblößten Oberarm mit den Händen umschließen konnte.
    Langsam pulsierte eine fremde Energie durch das Metall. Vorsichtig drehte Imset die junge Frau im Kreis, bis er den Punkt der stärksten Energie gefunden hatte.
    „Da lang.“ Er zeigte auf einen Felskegel in der Ferne. Schnell half er ihr beim Ankleiden.
    Merit seufzte. „Hoffentlich finden wir sie dort, ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten.“
    „Wir müssen uns teleportieren. Wer weiß, was auf dem Weg alles lauert“, sprach Imset.
    Sobek war herangekommen. „Sag mir, was ich tun muss, vielleicht klappt es. Du musst dich um mein Schwesterchen kümmern.“
    Merit lachte. „Ich vergesse es immer wieder, dass du als Drakonat kein kleiner Junge mehr bist. Ich freue mich schon auf die Zeit, wo der eine Zustand den anderen erreicht.“
    „Fixiere den Baum dort, mit der abgebrochenen Krone. Dann schließe die Augen und stell dir vor, er kommt immer näher. Mit jeder Faser deines Körpers musst du versuchen das Näherkommen zu fühlen. Mal sehen, ob du stark genug bist. Ich gebe dir eine kleine Starthilfe.“ Imset legte seinem Sohn die rechte Hand auf die linke Schulter.
    Sobek konzentrierte sich auf den angegeben Punkt. Sein Körper wurde halb durchsichtig, blieb aber auf der alten Stelle.
    Imset war mehr als zufrieden. „Noch einmal“, flüsterte er und gab volle Energie, kaum dass Sobeks Gestalt zu verblassen begann.
    „Ich habe es geschafft! Ich habe es tatsächlich geschafft!“, hörte er ihn im selben Moment jubeln. Einen Wimpernschlag später stand Imset mit Merit-Amun auch auf der anderen Seite des Waldes.
    „Sehr gut“, sprach er. „Für den Anfang eine stolze Leistung.“
    Gerade meldete sich wieder Safi, der in regelmäßigen Zyklen nach dem Stand der Dinge fragte.
    „Es ist wie verhext, wir scheinen zwar den richtigen Berg gefunden zu haben, von Siri weit und breit keine sichtbare Spur“, erklärte Imset.
    „Dann muss wohl Plan B anlaufen“, ließ sich Kebechsenef hören. „Etwa fünfhundert Meter in westlicher Richtung steht eine Hütte. Lass Merit-Amun und Sobek ihr Glück versuchen. Die Frist, in der wir die Drakon finden können, ist fast abgelaufen“, drängte er.
    Imset brachte Bruder und Schwester bis an den Rand der Lichtung. Sobek legte seinen Drachenpanzer ab und hielt sich krampfhaft an Merit fest, die mit klopfendem Herzen auf das windschiefe Häuschen zuging. Hinter den schmutzigen Scheiben tanzte ein Kerzenlicht in der Zugluft, die durch alle Ritzen fuhr.
    Merit blieb einen Augenblick stehen, sah zum Waldrand zurück, an dem Imset verborgen war, dann fasste sie sich ein Herz und klopfte. Schwere Schritte näherten sich der Tür. Aus dem Dunkel tauchte ein breitschulteriger Mann mit einem struppigen Bart auf. Er hob seine Laterne und hielt überrascht inne. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit dem, was er sah. Verblüfft ließ er den derben Knüppel sinken, den er in der anderen Hand getragen hatte.
    „Gott zum Gruß, guter Mann. Mein Bruder und ich, wir haben uns verirrt und können den Weg nicht mehr finden. Bitte helft uns“, sprach Merit.
    „Was sucht Ihr denn in dieser Einöde?“, fragte der Mann und stellte die Flamme in der Laterne höher. Als er Sobeks bernsteingelbe Augen gewahrte fuhr er erschreckt zurück und bekreuzigte sich.
    Schnell erklärte Merit: „Wie Ihr seht, hat mein Bruder eine seltene Augenkrankheit. Die besten Ärzte haben wir aufgesucht – alles umsonst. Dann brachte man uns zu einem alten Alchimisten. Er sprach davon, dass die Krankheit von ihm genommen werden könnte, wenn man zur Tagundnachtgleiche Staub von einem Drachenstein in seine Augen reiben würde. Hier sollte irgendwo der Stein sein.
    Wir haben den ganzen Tag gesucht und jetzt ist fast alle Hoffnung verloren, dass er jemals wieder gesund wird.“ Merit-Amun hatte so viel Verzweiflung in ihre Stimme gelegt und Sobek so flehend zu ihm aufgeschaut, dass es dem Köhler doch das Herz rührte.
    „Ich zeige Euch den Ort, wo er liegt, aber hingehen müsst Ihr allein“, sprach er. „Die Stelle ist unheimlich und dort spukt es. Seltsame Schatten gehen dort um bei Nacht. Wollt Ihr es wirklich wagen? Niemand wird Euch helfen, wenn Euch ein Leid geschieht.“
    „Ich muss es tun, für

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