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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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ich zu ihm. Ich höre dir gar nicht zu.
    Auf dem Korridor erreiche ich nach wenigen Metern die Tür zum Treppenhaus und halte kurz inne, um mir zu überlegen, welchen Weg ich nun einschlagen soll. Dann höre ich hinter mir ein Plätschern. Ein Rinnsal braun verfärbten Wassers dringt durch die zertrümmerte Tür herein und verwandelt sich binnen Sekunden in einen kleinen Fluss.
    Das Wasser ist hier, und es steigt mit jeder Sekunde.
    Ich haste die Treppe hinauf, reiße die Feuerschutztür auf und stolpere in das Hauptfoyer, dessen zwei Etagen hohe Fenster einen Panoramablick auf den Vorplatz und das dahinter liegende Rondell bieten. Vienne liegt schwer und reglos auf meiner Schulter, und meine Stiefel sind mit Wasser vollgesogen und rutschen über den Boden.
    Ein paar Sekunden halte ich inne und denke über meinen nächsten Schritt nach. Draußen auf dem Vorplatz entdeckt mich ein Zug Soldaten. Sofort feuern sie auf mich. Mein Blick fällt auf die Tür zum Souvenirladen, und ich trete sie auf, schleife Vienne hinein und verstecke sie hinter dem Ladentisch.
    »Wie sieht dein Plan aus, Cowboy?«, fragt Mimi, als ich in den Schubladen nach einem Werkzeug suche, das ich als Schlüsselersatz benutzen kann.
    »Der ist ziemlich schlicht«, sage ich. »Such etwas, womit du das Kropfband von Viennes Hals lösen kannst. Dann versuche, einen goldenen Mittelweg zwischen Ertrinken und Verbrennen zu finden. Kein großer Plan.«
    »In seiner Schlichtheit ist er durchaus elegant.«
    »So einfach ist das allerdings nicht, wenn man kein Werkzeug findet.« Ich knalle eine Schublade zu. »Zeit für Plan B.«
    Ich stehe in genau dem Moment auf, in dem Mimi schreit: »Cowboy!«
    Archibald steht am Eingang und schiebt einen Schaukasten vor die Tür, der uns den Weg nach draußen versperrt. In einer Hand hält er eine Plastikflasche mit einer klaren Flüssigkeit, in der anderen ein Feuerzeug. »Habe ich dich gefunden«, sagt er und tränkt eine Auslage mit Stofftieren mit der Flüssigkeit. Dann zündet er das Feuerzeug und wirft es auf ein Nilpferd. Das Ding explodiert in einem Feuerball. »Hätte ich gewusst, dass du herkommst, hätte ich mit der Säuberung des Sitzungssaals noch ein wenig gewartet.«
    »Hätte ich gewusst, dass du herkommst«, sage ich, »hätte ich mehr Munition mitgenommen.«
    Gekrümmt und mit hängenden Schultern neigt er sich zu einer Seite. Seine Augen liegen tief in den Höhlen, die Lippen sind mit Blasen bedeckt und schälen sich ab. Wie sein Mantel ist auch der Rest von ihm blutig und in Auflösung begriffen.
    Das alles registriere ich, während ich über einen Schaukasten mit Schneekugeln segle, die Christchurch im Kleinformat enthalten.
    Wir krachen auf den Boden. Aschewolken wogen durch den Raum. Archibald wird nach hinten geworfen. Ich rolle mich ab, springe auf und nehme eine kauernde Kampfhaltung ein. Vienne ist immer noch außer Sichtweite. Vorerst.
    »Was ist los, Archie?« Ich lache. »Angst vor einem kleinen Dalit? «
    Fffft!
    Eine Nadel bohrt sich in den Gipsverband an meinem linken Arm. Ich wirble herum, und eine zweite Nadel landet in dem Gips.
    »Wer hat jetzt Angst, Dalit?« , ruft Archibald.
    »Vorsicht, Cowboy«, sagt Mimi. »Die Nadeln sind mit Neurotoxinen präpariert.«
    Ich stolpere zurück, darum bemüht, aus seiner Schussbahn zu kommen. »Was, zum Geier ...«
    Zwei weitere Nadeln sausen flüsternd durch den Raum. Einetrifft die Wand hinter mir, die andere gibt ein leises Klimpern von sich, als sie von meiner Symbipanzerung abprallt.
    »Sie ist nicht abgeprallt«, sagt Mimi.
    »Was ist nicht abgeprallt?« Ich fühle ein sengendes Kribbeln in meiner Hüfte.
    »Die Nadel«, sagt sie. »Sie ist nicht abgeprallt. Sie ist abgebrochen. Neurotoxin ist in deinen Blutkreislauf gelangt.«
    Mir schwirrt der Kopf, und ich muss auf ein Knie herunter, um mein Gleichgewicht halten zu können. Archie stößt auf mich herab, und sein Umhang wogt im Rauch.
    »Du bekommst sie nicht zurück«, sage ich und hoffe, dass er noch näher kommt.
    Das tut er, greift in meine Haare und lacht mir leise ins Ohr. »Dieses Mal bin ich nicht an deiner Freundin interessiert.« Sein Atem stinkt wie verfaulter Kohl. »Mr. Lyme zufolge bist du, Jacob Stringfellow, das kostbarste Juwel auf dem ganzen Mars.«
    Ich starre in Archibalds lachendes Gesicht, direkt in seine dunklen, leeren Augen, und sehe dort mein eigenes Spiegelbild. Betäubt. Hilflos.
    Nein , denke ich. Nein!
    Mit einer kurzen Drehung befreie ich mich von der Hand

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