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Die Marseille-Connection

Die Marseille-Connection

Titel: Die Marseille-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Massimo Carlotto
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ersten einer ganzen Reihe von Operationen, die der FSB in Frankreich plant«, erklärte Ulita. »Wie lange das Ganze dauert, ist unmöglich zu sagen.«
    »Ich liebe Frankreich«, platzte Georgij heraus. »Und wenn Sie erlauben, Leutnant, möchte ich mich für die Gelegenheit bedanken, die Sie uns bieten. Auslandseinsätze sind gut für die Karriere.«
    »Ohne Zweifel, aber ich habe nur mein Einverständnis gegeben, mehr nicht. Ausgewählt hat euch Worilow persönlich,und die gesamte Operation wird immer ihm direkt unterstehen.« Ulita machte eine Pause, um ihre Worte wirken zu lassen, dann löschte sie das Licht und warf ein Bild der Heiratsagentur »Irina« an die Wand. »Das ist die Operationsbasis der Transnistrier.« Die Gesichter von Dan Ghilascu, genannt Zub, und Natalia Balàn erschienen. »Die moldauischen Waffenhändler. Sie stehen in Kontakt mit Mairam Nasirowa und dem salafitischen Dschihadisten Mounir Danine. Wir müssen sie festsetzen und zur Kollaboration bewegen.«
    »Das wird uns ein Vergnügen sein«, grinste Kalissa.
    Spät am Nachmittag des nächsten Tages öffnete Aleksandr die schwere gepanzerte Tür am Geschäftssitz der Dromos . Er war bestens gelaunt. Matheron hatte ihn zu einem Ausflug mit seiner Jacht eingeladen, die im Vieux-Port vor Anker lag. Offensichtlich hatten der Bauunternehmer und seine Geschäftspartner die Bonität des russischen Investors für gut befunden. Er hatte sofort Sunil benachrichtigt, der aus London eingeflogen und in einem Luxushotel im Stadtzentrum untergekommen war.
    Verblüfft erblickte er eine Frau in einem sehr französisch geschnittenen grünen Samtjäckchen, die im Eingang an einem Schreibtisch saß.
    »Guten Tag, Monsieur Peskow, ich bin Ihre neue Sekretärin«, begrüßte sie ihn.
    »Angenehm.«
    »Madame erwartet Sie im Büro.«
    Er blieb in der Tür stehen und betrachtete Ulita, die am Computer arbeitete und ihn hereinwinkte, ohne den Blick zu heben.
    »Hübsche Sekretärin, Madame«, bemerkte er sarkastisch.»Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich nicht einmal ein Inserat aufgeben musste, um sie zu finden.«
    Er spürte eine Bewegung in seinem Rücken und drehte sich um. Zwei Männer musterten ihn streng.
    »FSB«, dachte er, da gab es keinen Zweifel.
    »Du bist gehalten, den Anweisungen aller Anwesenden zu folgen«, beschied ihm Ulita mit unangenehmem Tonfall.
    »Auch denen der Sekretärin?«
    »Sie kennen dich, Sosim.« Ulita benutzte seinen Klarnamen. »Sie wissen, dass du ein Mafioso warst und jetzt versuchst, dich reinzuwaschen, indem du dem Vaterland dienst. Versuch also erst gar nicht, hier als dicker Investor oder als reiches Bürschchen aufzutreten, und respektiere die Hierarchie.«
    »Zu Befehl, Leutnant Winogradowa«, sagte Peskow in jenem zweideutigen Tonfall, der seine Offizierin zur Weißglut brachte. Er machte auf dem Absatz kehrt, ging in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Als er seinen Tablet-Computer aus der Tasche nahm, zitterten ihm die Hände. Ulitas Botschaft war unmissverständlich gewesen.
    Den FSB auszubooten wird nicht nur eine Notwendigkeit, sondern ein Vergnügen sein, dachte er.
    Später in der Hotelbar klagte er Sunil sein Leid. Sein Freund saß schon vor seinem zweiten Pimm’s.
    »Ich kann die Schlampe nicht mehr ertragen.«
    »Und ich habe dich noch beneidet, als sie in Leeds ankam«, seufzte Sunil. »Wie oft habe ich davon geträumt, diese Matratzenlöwin würde einen Parsi für den russischen Geheimdienst rekrutieren. Ich glaube kaum, dass es dort viele von uns gibt.«
    Ein Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Russen ab.»Du wärst gar nicht robust genug für eine Attacke von Leutnant Winogradowa.«
    »Du unterschätzt mich. Ich wäre imstande, sie zu zähmen. Aber leider müssen wir ihre Laufbahn ruinieren.«
    »Hast du schon eine Idee wie?«
    »Die einzige realistischerweise praktikable. So viel Geld zusammenraffen, wie es geht, und dann verschwinden.«
    »Spätestens nach ein paar Jahren würde sie mich auftreiben.«
    Banerjee erhob den Zeigefinger. »Nein – nicht, wenn du vor der Flucht unsere Ulita und ihre sauberen Freunde dem französischen Geheimdienst auf einem Silbertablett servierst. In der Sekunde, in der sie verhaftet wird, verschwindest du im Nichts.«
    »Du vergisst General Worilow.«
    »Ich habe auch für ihn etwas«, entgegnete Sunil. »Ein schönes Dossier für die ihm feindlich gesonnene Presse. Dann bist du die letzte seiner Sorgen.«
    »Für dich ist immer alles einfach.«
    »Das ist

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