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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Gesellschaft, oder?“, erkundigte er sich mit einem Lächeln, das sie fast schwach werden ließ. „Wir werden wahrscheinlich allein sein.“
    Einen Augenblick war sie versucht nachzugeben, doch dann siegte der Verstand. „Danke, nein“, erwiderte sie steif. „Ich hatte heute Nachmittag im Buchclub einen Imbiss.“
    „Was habt ihr gelesen?“ Er hielt sie mit seiner Frage in der Diele auf, obwohl er sehr gut wusste, dass sie am liebsten in ihr Zimmer verschwunden wäre.
    „Ein Buch.“
    Er lachte, als wäre das unheimlich komisch.
    „Ich möchte jetzt gern nach oben gehen. Wenn du mich bitte vorbeilassen würdest?“
    „Ich stelle die Lasagne gleich in den Ofen. Das Dinner wird in einer Stunde fertig sein.“
    „Wann kommt Aurora mit den Jungs zurück?“, fragte sie, statt sich mit ihm zu streiten.
    „Das wusste sie nicht genau. Vielleicht um acht. Sie trifft ihre Freundin – Susan?“
    Er war sich offenbar nicht sicher, ob der Name stimmte.
    „Susan Katz war fast schon immer Auroras beste Freundin“, erklärte sie empört. Wenn Maverick sich mehr für seine Tochter interessiert hätte, dann wüsste er das. „Susan hat zwei kleine Töchter, die ungefähr in Lukes und Johns Alter sind. Wollten sie zum Lake Washington?“ Das machten sie im Sommer am liebsten.
    „Ich glaube, ja.“
    Das hieß, ihr Exmann hatte recht – ihre Tochter würde mit den Jungs erst spät zurückkommen. Da sie beide immer sehr viel um die Ohren hatten, war es für Aurora und Susan schwierig, Gelegenheiten zu finden, sich miteinander zu treffen. Wahrscheinlich würden sie auf dem Nachhauseweg irgendwo anhalten und Essen gehen.
    „David ist bis Mittwoch nicht in der Stadt“, murmelte sie.
    „Ich weiß. Zum Dinner sind nur wir beide da.“
    „Nein“, widersprach sie mit Genugtuung. „Nur du wirst da sein. Ich habe keinen Hunger und werde den Rest des Abends in meinem Zimmer verbringen. Offenbar hast du nicht zugehört.“
    Sein Lächeln verschwand. „Nein“, sagte er enttäuscht. „Habe ich wohl nicht.“
    Er tat ihr fast schon wieder leid. Sie war erleichtert, als er sich umwandte und in die Küche zurückging. Mit Schuldgefühlen, weil sie ihm einen Dämpfer verpasst hatte – und verärgert, weil sie sich deshalb schämte –, lief sie die Treppe hoch in ihr Zimmer.
    Eine Stunde später saß Elise vor dem Fernseher und verfolgte mit halbem Ohr die Nachrichten. Ihre Finger fühlten sich etwas taub an, während sie an ihrer Decke für das Wohltätigkeitsprojekt strickte. Sie hatte fünfzehn Vierecke für den Überwurf des „Warm-Up-America“-Projektes gestrickt; dazu arbeitete sie an einer Decke für das Linus-Projekt, während sie auf den nächsten Socken-Kurs wartete.
    Sie legte das Viereck, an dem sie gerade strickte, beiseite und wollte nach der Fernbedienung greifen, als ihr Magen knurrte. Dieser Imbiss, von dem sie gesprochen hatte – ein paar Karotten und Selleriestreifen und ein Stück Käse –, war schon längst verpufft. Auch wenn sie es vielleicht nicht zugeben wollte, aber sie hatte Hunger.
    Als hätte Maverick es geahnt, suchte er sich genau diesen Moment aus, um an ihre Tür zu klopfen. Nachdem sie geantwortet hatte, kam er herein.
    „Ich habe gehofft, du würdest vielleicht deine Meinung ändern. Es macht keinen Spaß, allein zu essen.“
    Die Essensdüfte aus der Küche, frischer Basilikum und Oregano, vermischt mit dem verführerischen Aroma von Knoblauch und Tomaten, machten sie schwach. „Ich denke, einen Happen könnte ich vertragen.“ Aus dieser Situation hatte sie gelernt. Das nächste Mal würde sie für den Notfall etwas zu Essen im Zimmer bereithalten, schwor sie sich.
    „Du wirst es nicht bereuen“, versprach Maverick fröhlich. Er führte sie ins Esszimmer, und es sah aus, als hätte er dieses Mahl extra für sie vorbereitet. Frische weiße Gänseblümchen in der Mitte schmückten den Tisch. Es war an zwei gegenüberliegenden Plätzen für jeweils eine Person gedeckt, und er hatte Auroras schönstes Service und die besten Gläser benutzt. Der Wein war bereits eingeschenkt. Ein Merlot, wie sie in Erinnerung an seine Vorlieben annahm. Obwohl es Jahre her war, seit sie so zusammen gegessen hatten, erinnerte sie sich an alles, was er mochte und nicht mochte. Ihr fiel auch wieder ein, dass Maverick an dem Abend seines Heiratsantrages für sie gekocht hatte. Damals hatte es keine Lasagne gegeben, sondern Linguine mit einer Shrimps- und Krabbensahnesoße. Oh, das war einfach lächerlich!

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