Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
Vom Netzwerk:
Warum dachte sie immer noch an ein Dinner, das sie vor Jahrzehnten gehabt hatten?
    Maverick bot ihr einen Stuhl an. „Du warst dir deiner ziemlich sicher, was?“, fragte sie steif und blickte auf die gefüllten Weingläser.
    „Ich habe mich eher auf die Düfte des Essens verlassen.“
    Sie wollte nicht mit ihm allein sein, trotzdem saß sie jetzt hier – und daran war nicht nur ihr leerer Magen schuld. Es war gefährlich, sich darauf einzulassen. Nun, es war ihr klar, doch jetzt war sie hier und hatte Hunger. Deshalb konnte sie genauso gut auch etwas essen.
    Maverick brachte einen Caesarsalat ins Esszimmer, der nach Knoblauch duftete. Nachdem er sich gesetzt hatte, hob er sein Weinglas. „Ich würde gern einen Toast auf uns aussprechen.“
    „Das ist nicht nötig“, sagte sie schnell und bemerkte, wie ihre Stimme zitterte. „Sehr nett von dir, aber es ist ein Abendessen und weiter nichts. Uns beide verbindet keinerlei Romantik, und ein Dinner wird keine schon lange vergangenen Gefühle mehr erwecken.“
    Maverick hob die Augenbrauen. „Lange vergangen?“
    „Wir sind schon seit so vielen Jahren geschieden, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann“, fühlte sie sich bemüßigt, ihn zu erinnern. Wenn er es nicht mehr wusste, sie hatte die Zahl genau im Kopf.
    „Zum Wohl“, sagte er trotzdem, ohne auf ihren Ausbruch zu achten, „auf Elise, die Liebe meines Lebens.“
    Sie schob ihren Stuhl nach hinten, bereit, sofort wieder aufzuspringen. „Tu das nicht“, warnte sie ihn. Ihre Kehle war vor Wut wie zugeschnürt. Wie konnte er es wagen, so etwas zu sagen!
    Er stellte sein Weinglas ab, als wäre alles in bester Ordnung, und griff nach seiner Gabel. Da er offensichtlich zur Einsicht gekommen war, nahm sie ebenfalls ihr Besteck zur Hand. Auch wenn sie zunächst das Gefühl hatte, keinen Bissen hinunterzubekommen, lohnte es sich, dass sie sich zusammenriss. Maverick besaß viele Talente, doch im Kochen war er exzellent. Er hätte ein bemerkenswerter Küchenchef werden können, hätte er diesen Weg weiterverfolgt. Stattdessen hatte er einem Goldschatz hinterhergejagt und nichts weiter gewonnen als zerplatzte Träume.
    Als sie ihren Salat gegessen hatten, räumte er die Teller ab und servierte die Lasagne. Sie schmeckte genauso himmlisch, wie sie duftete. Elise genoss jeden Bissen und aß mehr, als sie es normalerweise tat.
    Eine ganze Weile schwiegen sie, dann setzte er wieder an. „Es gibt etwas, das wir besprechen sollten.“
    „Ich wüsste nicht, was“, entgegnete sie abwehrend.
    Zu ihrem Erstaunen lehnte er sich lächelnd zurück.
    „Was ist so komisch“, wollte sie wissen.
    „Es hat mir immer gefallen, wenn du so hochnäsig wurdest.“
    „Wie bitte?“ Sie bereute es bereits, sich auf dieses Dinner eingelassen zu haben. Würde sie denn nie schlauer werden?
    „Das hast du oft gemacht, als wir verheiratet waren“, sagte er und lächelte sie liebevoll an.
    „Was gemacht?“
    „Diesen überheblichen Gesichtsausdruck – genauso wie jetzt.“ Er grinste triumphierend. „Das habe ich damals geliebt. Tu ich immer noch.“
    Sie häufte den letzten Bissen mit Nudeln, geschmolzenem Käse und Soße auf die Gabel, nicht willens, darauf etwas zu erwidern. In der nächsten Sekunde würde sie in ihrem Zimmer verschwinden …
    „Ich habe immer auf die Uhr gesehen – um die Zeit zu stoppen, die ich brauchte, bis ich dich zum Lächeln brachte.“
    „Verdammt noch mal“, schimpfte sie aufgebracht. Alles, aber auch
alles
, sah er nur als eine Herausforderung. Ein Spiel.
    „Erinnerst du dich nicht“, zog er sie mit funkelnden Augen auf, „ich habe dich von hinten umarmt und dich geküsst, bis …“
    „Das hast du nicht getan!“ Sie erinnerte sich nur zu gut, wollte aber davon nichts mehr wissen. Während ihrer Ehe hatte er ständig das bekommen, was er wollte – hatte seine kleinen Spielchen immer gewonnen –, indem er ihre Liebe für ihn ausnutzte. Indem er sich ihrer Gefühle bediente.
    „Oh, du erinnerst dich“, flüsterte er. „Sehr gut.“
    „Ich habe mich redlich bemüht, es zu vergessen“, sagte sie tonlos. „Du magst es vielleicht nicht glauben, aber das Zusammenleben mit dir war alles andere als angenehm.“
    Sein Lächeln verschwand, und er wurde ernst. „Niemand ist sich dessen bewusster als ich selbst.“
    „Nichts hat sich verändert“, sagte sie. „Du magst vielleicht behaupten, dass du das Spielen aufgegeben hast, aber das stimmt nicht. Dein ganzes Verhalten spricht

Weitere Kostenlose Bücher