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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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zu schreiben.
    Whiskers begrüßte mich, als ich den Laden betrat, strich mir zwischen den Füßen herum und führte sich ziemlich nervend auf. Mein Kater konnte es absolut nicht leiden, wenn man ihn über längere Zeit allein ließ. Ich war den ganzen Morgen über weg gewesen, und das nahm er mir übel. Ich bückte mich und streichelte ihn ausgiebig, strich ihm mit der Hand über das ganze Fell, von den Ohren bis zum Schwanz. Er schnurrte genüsslich, während ich ihm liebevolle Worte zuflüsterte.
    In diesem Moment entdeckte ich den großen Umschlag auf dem Boden in der Nähe des Briefschlitzes. Offensichtlich hatte mir jemand einen Brief durch die Tür gesteckt. Ich wusste nicht, von wem er sein könnte, richtete mich auf und ging hinüber, um ihn aufzuheben.
    Sofort erkannte ich Codys Schrift. „LYDIA“ war groß auf die Vorderseite gepinselt, das „Y“ und das „D“ fast doppelt so groß wie die anderen Buchstaben.
    Mit klopfendem Herzen öffnete ich den Brief. Es war eine kurze Nachricht. „ICH VERMISSE DICH. KANN ICH DICH IRGENDWANN TREFFEN?“ Unwillkürlich zerknüllte ich das Blatt in meinen Händen. Seit meinem letzten Treffen mit Brad, bei dem er angekündigt hatte, zu Janice zurückzugehen, hatte ich kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Nicht ein einziges Wort. Er war während der Geschäftszeit ab und zu in den Laden gekommen, aber immer hatte Margaret die Formalitäten übernommen.
    Ich bezweifelte, dass Brad etwas von dieser Nachricht wusste. Er war meinem Wunsch nachgekommen und hatte mich in Ruhe gelassen Ich war inzwischen auch fest davon überzeugt, dass dieses eine Mal, als seine Nummer auf meinem Display erschienen war, nicht Brad angerufen hatte, sondern sein Sohn. Cody hatte es seitdem nicht noch einmal versucht, wahrscheinlich war das eine strikte Anordnung seines Vaters.
    Als ich aus dem Fenster blickte, entdeckte ich den UPS-Lieferwagen, der an der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Brad saß nicht im Auto. Bevor ich es mir anders überlegte und die Konsequenzen meines Entschlusses überdachte, öffnete ich die Ladentür und ging hinaus, um ihn anzusprechen. Ich wusste nicht, wo er gerade seine Lieferung machte, aber er würde früher oder später wieder auftauchen.
    Ich sah mich in der Gegend um und wollte gerade die Straße überqueren, als er aus dem Blumenladen nebenan kam.
    „Brad“, sagte ich und hielt ihn auf. „Könnten wir mal kurz einen Moment sprechen?“ Ich versuchte, möglichst gelassen zu wirken.
    Er schien überrascht zu sein, nickte aber. „Sicher.“
    Es gab so viele Dinge, die ich ihm gern gesagt hätte. Ich wollte ihm versichern, dass ich verstand, warum er es mit Janice noch einmal versuchte. Und – darüber hinaus – wie sehr ich ihn und Cody liebte, dass ich sie beide schrecklich vermisste. „Ich habe eine Nachricht von Cody erhalten.“
    „Was? Wann?“ Er klang erschrocken, besorgt – und hoffnungsvoll – auf einmal.
    „Ich habe sie gerade gefunden.“ Aus Angst, dass er meine Gefühle in den Augen erkennen könnte, senkte ich den Blick. „Er möchte mit mir reden.“
    „Er vermisst dich“, murmelte Brad.
    „Ich ihn auch.“ Und seinen Vater, aber das sagte ich nicht. „Ich weiß, dass es hart für ihn ist, und ich … will Cody nicht verwirren oder Janice kränken. Deshalb, wenn du meinst, ich sollte ihn lieber nicht anrufen, dann habe ich Verständnis dafür.“
    Brad sah mich an. „Ich weiß das zu schätzen.“
    Mir sank das Herz. „Du möchtest nicht, dass ich mit Cody spreche?“ Meine Enttäuschung war mir offensichtlich anzusehen, denn Brad schüttelte schnell den Kopf.
    „Wenn Cody mit dir sprechen will und du einverstanden bist, dann wüsste ich nicht, warum das irgendeinen Schaden anrichten könnte.“
    „Danke“, flüsterte ich erleichtert. „Bitte denke daran, dass ich Cody eine heile Familie wünsche. Als du zuerst zu mir gekommen bist, war ich so wütend und verletzt. Aber ich bin darüber hinweg – über unsere Trennung.“ Dies schien mein Tag der Übertreibungen zu sein. Ich war weit davon entfernt, über Brad hinwegzukommen, aber ich musste so tun, als ob.
    Er zögerte, als wüsste er nicht, was er darauf antworten sollte.
    „Ich treffe mich wieder mit jemandem und … nun, es ist albern, wenn wir uns so ignorieren.“ Diese Geschichte war eine absolute Lüge. Ich war überhaupt noch nicht bereit für eine neue Beziehung.
    „Jemand, den ich kenne?“, wollte er wissen.
    Ich schüttelte den Kopf, weil ich nicht

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