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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Lebensmittelladen ein Feuer gemacht. Ich kann nicht mal mehr sagen, warum.“ Sie senkte den Blick. Niemand wusste davon, nicht einmal ihre Schwester. „Mir ging es so dreckig. Es war blöd, und wenn das irgendjemand rausgefunden hätte, würde ich womöglich jetzt in irgendeiner Jugendstrafanstalt sitzen.“
    „Aber du bist nie zu einem Rave gegangen, oder?“
    „Nein, aber damals war ich noch jünger als du. Glaub mir – ich hab schon genug Ärger angerichtet.“
    Annie lächelte gequält und biss sich auf die Unterlippe. „Der Therapeut, mit dem ich gesprochen habe, meint, es wäre ziemlich weit verbreitet, was uns passiert ist. Ich stehe nicht allein da. Familien gehen auseinander, die Väter laufen weg, und die Kinder müssen damit klarkommen. Ich fürchte, das ist mir nicht so gut gelungen. Und … ich dachte, mein Vater liebt mich.“
    „Ich bin sicher, dass er das auch tut.“ Courtney war überzeugt davon, auch wenn sie wusste, dass es Annie schwerfiel, das zu glauben.
    „Vielleicht“, sagte sie, „aber er liebt
die
mehr. Na ja, ist schon in Ordnung – ich komme damit klar.“ Tränen traten ihr in die Augen, und sie versuchte sie wegzublinzeln.
    „Kannst du den Entwurf ausdrucken?“, fragte Courtney und hoffte, Annie auf diese Weise ablenken zu können. Sie tat so, als hätte sie nicht bemerkt, dass Annie weinte.
    „Gute Idee.“ Annie wandte sich wieder dem Computer zu, griff nach der Maus und klickte das Symbol für Drucken an. Das Gerät begann zu summen, und sie starrten beide auf das Blatt Papier, das langsam zum Vorschein kam.
    Courtney nahm es und betrachtete die Grafik. „Sieht echt gut aus.“
    „Meinst du?“, fragte Annie. „Also, ich finde es ja auch, aber es muss perfekt sein. Es soll professionell aussehen.“
    „Das tut es. Deine Mom wird sich freuen, wenn sie das sieht.“
    Annie lächelte breit, und ihre Augen glänzten. „Danke, Court.“
    Court – so wurde sie in Chicago von ihren Freunden genannt. Zum ersten Mal, seit sie von zu Hause fort war, verspürte sie nicht mehr dieses leere Gefühl in der Magengegend.
    „Hey, was macht ihr beide denn da?“ Andrew lehnte im Türrahmen.
    Er sah echt gut aus. Wahrscheinlich kam er gerade von seinem Footballcamp zurück, denn er hatte die Sporttasche dabei. Der Reißverschluss war offen und seine Stollen-Schuhe lagen oben auf.
    „Ich habe für Mom eine Visitenkarte entworfen“, erklärte ihm Annie. Courtney reichte ihm den Ausdruck.
    „Hey, das sieht gut aus!“
    „Tu nicht so überrascht!“, fuhr ihn seine Schwester an.
    Er sah zu Courtney und grinste. „Wollt ihr mitkommen, Pizza essen?“
    „Bezahlst du?“, fragte Annie.
    „Sicher. Ich hab diese Woche Geld bekommen.“ Er wandte sich wieder an Courtney. „Und du?“
    „Ja, gern.“ Ein Stück Pizza und ein kleiner Salat wären okay. Sie würde es genießen, mit ihren neuen Freunden zusammen zu sein, und ein mehr oder weniger gesundes Dinner essen.
    Sie brauchte ohnehin nicht weiter zu versuchen, diese Leere in ihrem Innern zu füllen – sie fühlte sich so glücklich, wie lange nicht mehr.

25. KAPITEL
    „L eute, die stricken, tun sich automatisch zusammen. Sie finden neue Freunde bei der Arbeit, nach der Arbeit oder übers Internet, wenn sie sich über ihre Leidenschaft fürs Stricken austauschen.“
    (Mary Colucci, Leiterin der Stiftung „Warm Up America!“)
    Lydia Hoffman
    Eine ganze Weile war ich draußen unterwegs gewesen, hatte mit Vertretern von Kreditinstituten und drei lokalen Banken gesprochen. Ich musste irgendetwas unternehmen, um Margaret zu helfen. Aber aufgrund meiner Krankengeschichte befürchtete ich, dass mir kein Kredit gewährt würde. Mein Verdacht bestätigte sich – bis ich in der dritten Filiale, bei der ich es versuchte, auf einen wunderbaren Bankmanager traf. Mein Laden existierte nun etwas länger als ein Jahr. Ich hatte bereits Gewinne erwirtschaftet, und Dr. Wilson hatte bei meiner letzten Untersuchung festgestellt, dass ich vollkommen gesund war. Seattle First, eine kleine einheimische Bank, prüfte alle Unterlagen und genehmigte den Kredit. Das war ein ganz besonderes Datum in meinem Leben als Geschäftsfrau. Ich war kreditwürdig! Ganz eindeutig ein Grund zum Feiern.
    Margaret wusste nichts von meiner Aktion. Sie bemühte sich, stark zu wirken. Genauso wie ich es tat, wenn es um Brad ging. In seinem Bereich hatte Matt noch immer keine Arbeit gefunden. Er war Elektroingenieur bei Boeing gewesen, obwohl ich nicht genau sagen

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