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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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nicht?“
    „Ach, komm schon, Elise. Wird dir das nicht langweilig, nur im Haus herumzusitzen und zu stricken?“
    „Tatsächlich macht es mir Spaß zu stricken, vielen Dank auch“, entgegnete sie verärgert.
    „Nimm das Handarbeitszeug doch mit. Du kannst ja im Auto stricken, oder?“
    „Ich … denke schon.“ Plötzlich wollte sie nicht nachgeben und sich seinen Plänen fügen. Es schien, als könne sie ihm überhaupt keinen Widerstand mehr entgegenbringen, und das jagte ihr einen gehörigen Schreck ein. „Ich denke, ich lasse es. Aber danke, dass du an mich gedacht hast“, sagte sie steif.
    Maverick schwieg daraufhin. Seine Enttäuschung war nicht zu übersehen. Er spülte seinen Teller ab und stellte ihn in den Geschirrspüler. Dann verschwand er für ein paar Minuten und erschien wieder mit einem Spionagethriller, den er gerade las, um sich damit ins Wohnzimmer zu setzen.
    Während Elise den Tisch abwischte, blickte sie wütend zu ihm hinüber. Sie wehrte sich dagegen, von ihm manipuliert zu werden.
    „Du kannst doch auch ohne mich fahren“, sagte sie.
    Maverick ließ das Buch sinken und blickte sie über den Rand seiner Lesebrille hin an. „Ich weiß.“ Dann las er weiter, offensichtlich von dem Roman gefesselt.
    Elise ging über den Flur in ihr Zimmer und holte ihr Strickzeug. Den ersten Socken hatte sie bereits fertig und arbeitete jetzt an dem zweiten. Am vergangenen Dienstag hatte sie Wolle für ein neues Paar gekauft, das sie für ihre Tochter stricken würde.
    Sie hatte zwei Reihen fertiggestellt, als sie schließlich mit einem gequälten Seufzer das Strickzeug beiseitelegte und ins Wohnzimmer marschierte. „Okay, ich komme mit.“
    Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. „Ich habe gehofft, dass du’s dir noch anders überlegst.“
    Anscheinend setzte er seinen Willen durch, indem er anderen Schuldgefühle machte – und sie war darauf eingegangen. Er war ein Meister der Manipulation. Ohne viele Worte hatte er sie dazu gebracht, genau das zu tun, was er wollte.
    Innerhalb von zehn Minuten saßen sie im Auto und waren auf dem Weg aus der Stadt hinaus in Richtung Mount Rainier Nationalpark. Entgegen Mavericks Vorschlag hatte Elise ihre Stricksachen nicht mitgenommen. Es gab schon genug, auf das sie sich konzentrieren musste.
    Er war ein erstaunlicher Unterhalter, konnte über alles reden und von einem Moment auf den anderen das Thema wechseln. Diese Gabe, mit der ihr Exmann oft seine Gegner am Spieltisch ablenkte, besaß sie nicht. Zumindest hatte er das seinen Erzählungen zufolge getan …
    „Ich möchte gern von dir hören, was vorgefallen ist“, sagte er, während sie die Landstraße entlangfuhren, die zum Nationalpark führte.
    „Wenn du diese Katastrophe mit dem Haus meinst, dann muss ich dir sagen, dass dieses Thema für mich abgeschlossen ist.“ Sie hätte es nicht noch einmal ertragen, unter seinem forschenden Blick von ihrer Dummheit zu berichten.
    „Wirst du denn finanziell klarkommen?“
    „Natürlich, sobald die Verhandlung abgeschlossen ist.“ Sie ärgerte sich darüber, dass er ihr diese peinlichen Fragen stellte, jetzt, da sie ihm nicht ausweichen konnte. Ihr blieb nur noch, das Thema zu wechseln. „Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal oben im ‚Paradise‘ gewesen bin“, murmelte sie und starrte aus dem Fenster. Maverick war ein sicherer Fahrer, und die Umgebung war atemberaubend.
    „Ich schon“, erwiderte Maverick und warf ihr kurz einen Blick zu. „Dabei könnte ich wetten, du erinnerst dich auch. Wir waren in den Flitterwochen dort.“
    Sie schluckte. Zeit, das Gesprächsthema erneut zu wechseln. „Du warst am Mittwoch mehrere Stunden weg.“
    „Ich hatte etwas zu erledigen. Und bevor du fragst, nein, ich habe nicht gespielt. Du hast diesbezüglich mein Wort.“
    Sie hätte es nicht ansprechen sollen und bereute es schon.
    „Paradise war wirklich die falsche Bezeichnung“, bemerkte sie nach einer angespannten Pause. „Unsere Flitterwochen waren durch diese fürchterlichen Mäuse verdorben.“
    Er lachte.
    „Das war überhaupt nicht komisch“, sagte sie mit Schaudern. Maverick hatte diese schöne, romantische Jagdhütte im Nationalpark für sie reserviert. Mitten in der Nacht war Elise von einem leisen, kratzenden Geräusch aufgewacht. Sie beging den Fehler und schaltete das Licht an. Zu ihrem Entsetzen sah sie, wie fünf oder sechs Mäuse in Mavericks Reisetasche krochen. Sie schrie so laut, dass sie ihren Mann damit

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