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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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aufweckte – und wahrscheinlich alle anderen, die dort übernachteten. Maverick hatte Erdnüsse in seiner Tasche, und hinter denen waren die Mäuse her.
    Am folgenden Morgen hatte sich Elise beim Empfang über die unhygienischen Zustände und die Mäuseplage beschwert. Der Angestellte hatte sie darüber informiert, dass es gesetzlich verboten sei, irgendein wild lebendes Tier in diesem Umkreis zu töten – inklusive Mäuse. Der einzige Ort, an dem sie Fallen aufstellen durften, war die Küche.
    „Weißt du auch noch, wie ich dich abgelenkt habe?“, erkundigte sich Maverick anzüglich.
    Typisch Mann, jede Gelegenheit zu nutzen, um das Thema Sex anzuschneiden. Oder auch nur anzudeuten. Sie weigerte sich, ihm die Genugtuung zu geben und darauf etwas zu erwidern.
    „Ja, du erinnerst dich“, sagte er offenbar amüsiert.
    „Das tue ich keinesfalls.“ Sie schlang die Arme um den Körper,
    Er lachte, weil sie sich so vehement weigerte, zuzugeben, welche Leidenschaft sie beide verbunden hatte. „Wie lange ist das her, Elise?“
    Sie rückte unruhig auf dem Sitz umher. „Für mich zweifellos länger als für dich.“
    „Sei dir nur nicht so sicher.“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Mich kannst du nicht für dumm verkaufen, Maverick. Ich war nämlich mal mit dir verheiratet, schon vergessen? Ich kenne dich. Du hattest einen außerordentlich gesunden Appetit auf Sex.“
    „Nachdem wir uns getrennt hatten, durfte ich ja noch in dein Bett.“
    Sie errötete. „Das war ein Fehler.“ In dem Jahr nach ihrer Trennung und Scheidung war er oft abends in ihrem Apartment erschienen und hatte sie überredet, ihn in ihr Schlafzimmer mitzunehmen. Dann hörten die Besuche plötzlich auf, und Elise wusste, warum. Er war irgendeiner anderen Frau begegnet, die gern seine Fehler übersehen und sich nicht darüber beschwert hatte.
    „Was mich betrifft, war es kein Fehler.“
    „Macht es dir was aus, wenn wir über ein anderes Thema reden?“, sagte sie betont gelangweilt.
    „Du warst immer so prüde – bis ich dich ins Bett bekam.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich nehme an, das bist du immer noch.“
    „Sei jetzt auf der Stelle ruhig! Oder ich schwöre, ich werde … ich werde die Tür öffnen und aus dem Auto springen!“
    „Na, das hat ja ganz schön was ausgelöst, oder?“ Er lachte leise.
    „Ich bin fünfundsechzig Jahre alt und finde dieses Gespräch peinlich.“
    „Ich bin noch nicht tot, und ich bezweifle, dass du es bist“, sagte Maverick sanft.
    Elise war entschlossen, nicht darauf zu antworten.
    Sie fuhren eine Weile schweigend weiter, und dann plötzlich, ohne erkennbaren Grund, begann Maverick zu lachen. Ohne dass sie es wollte, grinste Elise. Er nahm kurz ihre Hand und drückte sie.
    Der Rest des Nachmittags war herrlich. Sie durchquerten den Rainier Nationalpark und aßen zum Dinner in einer Jagdhütte Steak mit Backkartoffeln.
    Das Haus war dunkel und still, als sie schließlich zurückkehrten. Völlig ermattet von einem ganzen Tag im Zoo, schliefen Luke und John tief. Aurora und David mussten auch müde gewesen sein, denn aus ihrem Schlafzimmer kam ebenfalls kein Ton.
    Maverick brachte Elise zu ihrer Zimmertür. „Danke für den wundervollen Nachmittag und Abend“, flüsterte er.
    Elise wich seinem Blick aus. „Das Dinner war sehr schön.“ Alles an dem Tag war schön. „Vielen … Dank.“ Sie hatte nicht erwartet, dass er sie küsste, und wollte sich gerade umdrehen. Doch dann tat er es. Er beugte sich zu ihr vor und drückte seinen Mund auf ihren. Seine Lippen waren warm und feucht. Er legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. Als er den Kuss beendete und sie losließ, wurden ihre Knie weich.
    „Gute Nacht, Elise“, sagte er leise und strich ihr leicht über das Gesicht, als wollte er in Erinnerung behalten, wie sich ihre Haut anfühlte.
    Sie murmelte irgendeine vollkommen unverständliche Antwort und stolperte fast in ihr Zimmer. Beim Ausziehen und während sie die Kleidung ordentlich aufhängte, zitterten ihre Finger.
    Es klopfte an ihrer Zimmertür, gerade als sie ihre Zähne geputzt hatte.
    Sie schloss die Augen, schwankte, nicht sicher, wie sie reagieren sollte. Sie konnte einfach so tun, als hätte sie nichts gehört, und ins Bett gehen – oder öffnen. Kurz entschlossen ging sie zur Tür.
    Wie erwartet stand Maverick auf dem Flur. In dem Licht, das aus ihrem Zimmer fiel, sah er ihr in die Augen. „Lässt du mich rein“, fragte er, „oder wirst du mich abweisen?“

27.

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