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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ihnen. Nicht nur, weil Sie es gesagt haben, ich denke an die Worte des Fathers Ignatius, denn er hat auch ihn erwähnt.«
    »Darf ich dann telefonieren?« Ich deutete auf den schwarzen Apparat.
    »Mitten in der Nacht, ist es nicht ungewöhnlich?«
    »Das schon, nicht für Suko. Wir sind da beide einiges gewohnt, das können Sie mir glauben.«
    Da hatte ich nicht übertrieben. Suko schien noch nicht tief geschlafen zu haben, denn er meldete sich bereits nach dem zweiten Klingeln. »Das kannst doch nur du sein, John.«
    »Richtig. Woher weißt du das?«
    »Intuition. Außerdem wächst dir da mal wieder etwas über den Kopf. Du kommst allein nicht mehr zurecht. Stimmt's?«
    »In etwa.«
    »Wann soll ich am Kloster sein?« Suko war über meine Reise informiert.
    »Morgen früh.«
    »Okay, ich bin da. Wie ist es gelaufen?«
    Ich informierte ihn mit wenigen Sätzen. Erhörte sehr gespannt zu und atmete dann tief durch. »Mein lieber Mann, da kann uns ja einiges bevorstehen.«
    »Du sagst es.«
    »Gibt es noch weitere Spuren?«
    »Nein, die Füchse sind ebenso entwischt wie die Maske. Halte schon während der Fahrt die Augen auf.«
    »Mach' ich glatt. Schlaf gut, und laß mir die Mädels im Kloster in Ruhe, du Schwerenöter.«
    »Ha, ha, du hast Humor.«
    Ich wußte nicht, ob die Äbtissin etwas verstanden hatte, jedenfalls lächelte sie irgendwie wissend, als ich den Hörer auflegte und mich für das Telefonieren bedankte.
    »Er wird kommen, nicht?«
    »Ja, morgen früh!«
    »Dann verbringen Sie den Rest der Nacht bitte in Ruhe. Ich werde für uns alle beten.«
    Ich ging, begleitet von Innocencia, die mir mein Zimmer zeigen wollte. Wir schritten durch die schwach erleuchteten breiten Flure in einen schmalen Anbau hinein, wo einige Räume als Besucherzimmer abgeteilt worden waren.
    »Großen Hotelkomfort können wir Ihnen nicht bieten, John! Aber auch wir schlafen ähnlich.«
    »Das verlangt niemand.«
    Früher hatte man von Klosterzellen gesprochen. Der Begriff stimmte nicht mehr. Der Raum besaß eine normale Größe. An der Wand hing ein schlichtes Holzkreuz. Ebenso schlicht waren das Bett, die Waschgelegenheit, der Tisch, der Schrank und der Stuhl. Eines jedoch fiel auf, die Sauberkeit. Hier lag kein Stäubchen auf dem Boden, und die Bettwäsche war auch frisch.
    Innocencia reichte mir die Hand. »Dann darf ich Ihnen eine gute Nacht wünschen, John«, sagte sie leise und deutete dabei ein Lächeln an.
    »Schlafen Sie gut. Möge Sie der Herrgott beschützen. Gute Nacht.« Sie drehte sich um und ging.
    Die Worte taten mir gut. Daß mich der Herrgott beschützen würde, hatte mir auch lange keiner mehr gesagt. Ich würde mich gern unter seinen Schutz stellen.
    Die Schritte der jungen Nonne verklangen. Ich drückte die Tür zu, dann setzte ich mich auf das Bett und betrachtete den blanken Steinboden. Daß der Fall einen derartigen Verlauf oder eine derartige Wendung nehmen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Plötzlich steckte ich wieder mitten in den Problemen.
    Als ich an die Füchse dachte, schüttelte ich den Kopf. Es war fast schon ein Unding, mit welchen Mitteln der Teufel es immer wieder versuchte, Siege zu erringen.
    Sollte er. Solange ich lebte, würde ich mit allen Kräften dagegenhalten. Ich stand auf und trat an das Fenster. Es lag etwas höher als bei normalen Zimmern. Da ich ziemlich groß war, kam ich trotzdem heran, öffnete es und schaute hinaus.
    Der Anbau lag dort, wo sich auch der Nutzgarten befand, von dem mir die junge Nonne berichtet hatte. Soviel ich erkennen konnte, war er vorbildlich angelegt und gepflegt worden. Besonders stark fielen mir die Obstbäume auf, deren Zweige und Äste bereits voller Früchte hingen. Auch in der Dunkelheit erkannte ich die Kirschen. Auch Äpfel-und Pflaumenbäume wuchsen dort.
    Der Garten lag eingetaucht in eine wundersame Ruhe. Ich schaute hoch zum Himmel und sah durch die dicke, aufgerissene Wolkendecke das bleiche Licht eines zunehmenden Mondes.
    Dann hörte ich das Heulen…
    Nein, es war kein Laut, den ein Werwolf abgegeben hatte, obwohl er eine gewisse Ähnlichkeit besaß. Dieses Heulen war leiser, verhaltener, aber für meinen Geschmack erklang es auch böse.
    Ich dachte sofort an die gefährlichen Füchse und durchsuchte mit scharfen Blicken den Garten.
    Noch war nichts zu sehen. Wenn sich die Tiere dort aufhielten, würden sie durch den dichten Bewuchs genügend Deckung finden, um sich vor mir verbergen zu können.
    Wo also konnten sis sein?
    Eine

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