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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verändertes Wesen, die Macht der Hölle hatte sich also über die lange Zeit hinweg halten können und war vor kurzem noch einmal aktiviert worden. Ich drehte mich und ging zur Seite. Gleichzeitig schaltete ich die Lampe aus, eine Zielscheibe wollte ich nicht mehr bieten. Nur mein eigenes Atmen hörte ich in der Stille. Aber ich war nicht allein, auch wenn es im ersten Augenblick den Anschein hatte. Der Garten lebte. Hier versteckte sich etwas, hier lauerte jemand, einer, zwei, auch mehrere, ich konnte leider nicht erkennen, wo sich meine Gegner verborgen hielten.
    Dann hörte ich Schritte. Schnell, leichtfüßig, als würde eine Frau in einer bestimmten Entfernung zu mir durch den Garten laufen. Als ich hinleuchten wollte, waren die Schritte verklungen. Dann zerschnitt ein dünner Pfiff die Stille der Nacht. Auf einmal kam Bewegung in den Gärten. Schatten füllten ihn aus, und diese Schatten bewegten sich hektisch durch das Gelände. Drei zumindest hatte ich gezählt, wenn nicht noch mehr. Sie liefen in eine bestimmte Richtung, der auch ich folgte.
    Zum Schutz gegen den Wind hatte man am Ende des Gartens Tannen gepflanzt, die eine dichte Wand bildeten. Es gab so gut wie keine Lücke zwischen den Bäumen, für die Füchse aber Platz genug, um sich hindurchzuwühlen. Im Licht der Strahlen schimmerten die Zweige in einem grünlichen Blau. Von innen her wurde eine Lücke geschaffen, die sich im nächsten Moment ausfüllte. Da erschien ein Gesicht!
    Dick, unförmig, bleich und an verschiedenen Stellen eingerissen und blutig — die Maske!
    Sie bot einen unheimlichen Anblick, der mir unter die Haut ging. Eine Hand erschien vor dem Gesicht, die ein Messer hielt, das eigentlich Drohung genug war.
    Ich griff zur Beretta, da war das Gesicht verschwunden. Nur mehr die Zweige wippten nach, und als ich die Stelle erreichte, sah ich gar nichts mehr, nicht einmal einen der veränderten Füchse.
    Ärgerlich und wütend zugleich über meine Niederlage blieb ich stehen, drehte mich um, leuchtete in verschiedene Richtungen und überhörte auch nicht die sich sehr schnell entfernenden Schritte. Sie durchquerten den Garten von rechts nach links. Ich glaubte, eine Gestalt gesehen zu haben, die eine sehr weite fließende Kleidung trug, wie sie für einen Mann nicht üblich war.
    Eine Frau also!
    Für mich gab es nur eine Erklärung. Außer mir befand sich noch eine der Nonnen im Garten. Innocencia?
    Wenn ja, dann wollte sie nicht gesehen werden, sonst hätte sie sich bestimmt anders verhalten. Ich kümmerte mich um die Füchse und natürlich die Maske.
    Als ich mich durch die Tannen gewühlt hatte, fiel mein Blick über die leere Weite der Felder, wo sich nichts tat. Sie lagen dort in einer absoluten Ruhe, und da bewegte sich kein einziger Grashalm unter unnatürlichen Bedingungen. Das Mond-und Sternenlicht reichte zudem nicht aus, um die dunklen Schatten zu vertreiben. Die Maske und ihre Füchse hatten sich ein ideales Gelände ausgesucht. Um nicht noch einmal durch die Tannen zu laufen, umging ich die Bäume. Ich machte mir schon meine Gedanken, vor allen Dingen darüber, wer sich hinter der Maske verbarg.
    Wer traute sich nicht, sein Gesicht zu zeigen? Und warum tat er das?
    Aus Furcht, erkannt zu werden, oder frönte er nur der reinen Magie, die sich über lange Zeit erhalten hatte?
    Ich dachte auch an die Gestalt, die mir aufgefallen war. Wenn es sich tatsächlich um Innocencia gehandelt hatte, dann mußte sie einen Grund gehabt haben, den Garten zu dieser nächtlichen Zeit zu betreten. Konnte es möglicherweise sein, daß sie unter Umständen mehr wußte, als sie zugegeben hatte?
    Auch damit mußte ich rechnen. Es gab Fälle, wo jemand, der Bescheid wußte, nur allmählich mit der Wahrheit herausrückte oder selbst mitspielte, obgleich es mir bei Innocencia unwahrscheinlich vorkam, denn sie stand auf der entgegengesetzten Seite und würde kaum Kontakt zum Teufel oder zur Hölle halten.
    Wenn ja, dann hatte ich mich sehr in ihr getäuscht. In der Stille war eigentlich jedes Geräusch ziemlich deutlich zu hören. So auch das Schlagen einer Tür.
    Ich blieb stehen, als es an meine Ohren drang. Es war von vorn aufgeklungen, und dort genau lagen auch die Zellen der Nonnen. Danach legte sich wieder die tiefe Stille über Kloster und Garten, und ich ging mit etwas müden Schritten zurück.
    Die letzten Minuten waren mir wie die Zeitspanne einer Niederlage vorgekommen. Etwas befand sich in meiner Umgebung, das ich nicht fassen konnte. Man

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